Dachpappe entsorgen: Entsorgungsarten und Kosten
Dachpappe darf keinesfalls einfach im Hausmüll entsorgt werden. Vielmehr muss sie in einem Container abgeholt oder an einem Wertstoffhof abgeliefert werden. Mit welchen Kosten Sie rechnen müssen, lesen Sie hier.
Das Wichtigste in Kürze
Dachpappe, klassifiziert als Sondermüll, muss fachgerecht entsorgt werden, entweder durch Abgabe am Wertstoffhof oder Sammlung in einem speziellen Container.
Die Entsorgungskosten variieren je nach Methode, Menge und regionalen Gebühren. Preisvergleiche sind empfohlen.
Beim Umgang mit alter Dachpappe ist Schutzkleidung nötig. Eine Analyse kann nötig sein, um schädliche Inhaltsstoffe zu identifizieren, was zusätzliche Kosten verursacht.
Dachpappe muss für die Entsorgung richtig vorbereitet werden, einschließlich Einrollen und Einwickeln in Folie. Bei der Containermethode ist die richtige Größenauswahl wichtig, um Überkosten zu vermeiden.
Die Entsorgung von Dachpappe muss ordnungsgemäß und möglichst zeitnah erfolgen, denn das Material gehört zum Sondermüll und darf nicht einfach auf dem Grundstück gelagert werden. Wer also feststellt, dass die vorhandene Dachpappe porös und nicht mehr dicht ist und deshalb bald ausgetauscht werden muss, sollte sich zeitgleich überlegen, wie er die Pappe fachgerecht entsorgen möchte.
Was ist Dachpappe überhaupt?
Bei der Dachpappe handelt es sich um einen Baustoff, der in Rollen geliefert und später auf Untergrund fixiert wird. Dachpappe findet man meist direkt unter den Dachziegeln, denn sie soll das Haus vor Feuchtigkeit und Witterung schützen. Um Flachdächer abzudichten, kommt eine besondere Form der Dachpappe in Einsatz, die sogenannten Bitumenbahnen. Auf Gartenhäusern und Carports verzichtet man in der Regel komplett auf Dachziegel und verlegt ausschließlich hochwertige Dachpappe.
Ist Dachpappe gesundheitsschädlich?
Wer sich dazu entschließt, die alte Dachpappe vom Dach zu entsorgen, sollte auf alle Fälle Schutzkleidung, Handschuhe und eine Atemmaske tragen. Nicht selten enthält die Pappe nämlich eine große Menge an Teer und gelegentlich auch Asbest. Erst Dachpappen, die nach 1970 hergestellt wurden, sind in der Regel teerfrei und enthalten stattdessen Bitumen, was wesentlich gesundheitsfreundlicher ist. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann einen Fachmann mit der Prüfung der Dachpappe beauftragen. So wird schnell festgestellt, ob die Dachpappe mit Teer oder Asbest belastet ist. Für eine solche Analyse muss man etwa 100 bis 200 Euro einplanen.
Welche Arten von Dachpappe gibt es? Teerpappe
Heute wird Teerpappe nicht mehr hergestellt. Sie enthält PAK-Verbindungen (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe), die gesundheitsschädigend sind und von denen einige als krebserzeugend gelten. Gerade bei Altbau lohnt es sich, das Dach auf Teerpappe zu prüfen.
Bitumenpappe
Bitumen enthält keine giftigen Stoffe und ist in den meisten modernen Dachpappen verbaut. Da der Werkstoff weniger PAK-Verbindungen enthält, ist Bitumen weniger schädlich für Natur und Mensch. Dennoch können Sie es nicht einfach wie andere Abfälle entsorgen. Wie die teerhaltige Pappe gehört Bitumen auf den Wertstoffhof. Um Bitumen zu entfernen, können Sie sich auf eine Auswahl von Verfahren verlassen.
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Asbest ist seit 1993 in Deutschland aufgrund seiner Gesundheitsgefahr verboten. Da der Werkstoff früher gerne für die Bekleidung von Dächern verwendet wurde, kann man ihn noch heute in Garagendächern vorfinden. Die Entsorgung sollten Sie am besten einem Entsorgungsunternehmen überlassen.
Dachpappe austauschen
Da das Material jedoch nicht für die Ewigkeit gemacht ist, wird man nach einigen Jahren bemerken, dass die Dachpappe ihren Zweck nicht mehr erfüllt und deshalb ausgetauscht werden muss. Mit der Zeit lassen die Dachbahnen immer mehr Feuchtigkeit eindringen. Die Erneuerung der Dachbahnen ist zwar etwas zeit- und kostenintensiv. Trotzdem sollte man nicht aus Gemütlichkeit die neue Dachpappe einfach auf die alte verlegen. Dabei gefährdet man sich nämlich selbst. Denn mehrere Lagen Dachpappe erhöhen das Gewicht des Dachs maßgeblich und durch den hohen Druck entstehen in den unteren Schichten hohe Temperaturen, die schnell ein Feuer auslösen können.
Wie kann Dachpappe entsorgt werden?
Dachpappe kann auf zwei verschiedene Arten entsorgt werden: Entweder Sie liefern das verpackte Material an einem Wertstoffhof ab oder Sie beantragen einen Abfallcontainer.
Wertstoffhof
Wer sich dafür entscheidet, die Dachpappe auf einem Wertstoffhof abzuliefern, muss die einzelnen Bahnen einrollen und in Folie einwickeln. Auch teerhaltige und bitumenhaltige Dachpappe muss von anderen Baustoffen getrennt werden. Achten Sie darauf, dass keine Baureste wie Bauschutt mehr enthalten sind und informieren Sie den Wertstoffhof am besten vorher über die Anlieferung und Annahme. Gegebenenfalls müssen Sie nämlich Sonderregelungen beachten. Weitere Infos kann Ihnen auch die Stadtverwaltung geben.
Container
Wer besonders große Dächer erneuern möchte und wem die Dachpappe zu schwer und unhandlich ist, der kann auch einen Containerdienst beauftragen. Vor allem, wenn Sie nicht genau wissen, was Ihre Dachpappe alles enthält, empfiehlt es sich einen Container zu bestellen. Je nachdem, wie viel Dachpappe Sie entfernen, können Sie unterschiedliche Containergrößen wählen. Berechnen Sie also grob, wie viel Abfall anfallen wird. Denn es ist äußerst ärgerlich, wenn der bestellte Container bei der Menge nicht ausreicht und ein weiterer gebracht werden muss, der sie Geld kostet. Wer Hilfe beim Befüllen braucht, kann auch einen Mitarbeiter der Firma beauftragen.
Wie beim Wertstoffhof darf auch in einen Container nicht alles gefüllt werden. So sind Dachpappe, Teerpappe, Bitumen und andere bitumen- und teerhaltige Materialien akzeptabel; Metall, Kunststoffe, Kabel, Glas, Verpackungen und ähnliches gehört jedoch nicht in den Container und müssen anderweitig entsorgt werden.
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Vergleichen Sie vorher die Preise verschiedener Containerdienste, denn je nach Anbieter, können Sie deutlich Geld sparen.
Übersicht der Gesamtkosten
Die Daten für die Entsorgungskosten beziehen sich auf das Entsorgen von 100 Quadratmetern Dachpappe, die ein Volumen von fünf Kubikmetern ergibt.
Posten | Dachpappe wurde vor 1993 produziert/ Abbau durch Fachbetrieb | Dachpappe wurde vor 1993 produziert/ Abbau durch Hausbesitzer | Dachpappe wurde nach 1993 hergestellt |
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Analyse, ob Asbest enthalten ist | 100 bis 200 € | 100 bis 200 € | unnötig |
Abbau der Dachpappe | 2.000 bis 6.000 € | 500 bis 600 € | 200 bis 300 € |
Containermiete | bereits bei den Kosten für den Abbau enthalten | 200 bis 300 € | 100 bis 120 € |
Entsorgung auf einer Deponie | 1.000 bis 1,500 € | 1.000 bis 1,500 € | 200 bis 500 € |
Gesamtsumme | 3.100 bis 7.700 € | 1.800 bis 2.600 € | 500 bis 920 € |
Stand September 2024