Danke, Laubbläser und Straßenreiniger: Das passiert mit dem Herbstlaub

Der eine oder andere mag sich über die störenden Laubbläser und eifrigen Kehreinsätze der nicht immer leisen Straßenreinigungsmaschinen ärgern. Doch deren Einsatz ist berechtigt, notwendig und ganz schön ergiebig: Tonnenweise Blätter werden jährlich eingesammelt. Was passiert eigentlich damit?

Das Laub wird in vielen Städten nicht einfach nur weggeworfen, sondern sinnvoll weiterverarbeitet. (Bild: Getty Images)
Das Laub wird in vielen Städten nicht einfach nur weggeworfen, sondern sinnvoll weiterverarbeitet. (Bild: Getty Images)

Es hat nicht nur versicherungs- und verkehrsrechtliche Gründe, weshalb ab September vermehrt Laub von den Straßen und Gehwegen geblasen, gekehrt und geschaufelt wird: Die Straßenrinnen müssen frei bleiben, damit das Wasser der herbstlichen Regengüsse ablaufen kann, in Parks und auf Grünflächen müssen die Bläser weichen, um Pilzbefall und Verschlammung zu verhindern.

Alltagsfrage: Wer muss eigentlich das Laub entfernen?

Die meist privat eingesetzten Laubbläser und von den Kommunen beauftragten Straßenreiniger machen also einen ausgesprochen sinnvollen Job, der sich in manchen Städten als echte Sisyphos-Arbeit herausstellt: Münchens Straßen zum Beispiel sind von rund 150.000 Bäumen eingesäumt, in Berlin soll es nur rund zehn Straßen ohne einen Baum am Wegrand geben. Dazu kommen tausende Hektar Parks und private Gärten, deren Bäume ebenfalls täglich Laub abschütteln, außerdem Schulen, Kindergärten, Friedhöfe... Wo landen die nicht enden wollenden Laubberge nach ihrem Abtransport eigentlich?

80 Prozent des Laubs landen in Kompostierungsanlagen

In München werden nach Angaben der Stadt rund 4.000 Tonnen Laub jährlich eingesammelt, in Köln immerhin 2.000. Von letzteren landen rund 80 Prozent in Kompostierungsanlagen. Die Verarbeitung zu hochwertigem Humus ist allerdings vom Grad der Verunreinigung der Blätter abhängig – oft wird ja nicht nur Laub, sondern auch Müll und Kehricht von der Straße mit aufgekehrt.

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Auch die Münchner Abfallwirtschaftsbetriebe (AWM) verarbeiten einen Teil des aufgesammelten Laubs zu Humus – rund 26.000 Kubikmeter Laub fiel nach Angaben der Stadt in den vergangenen Jahren durchschnittlich zur Kompostierung an. Weitere rund 20.000 Kubikmeter werden demnach jährlich in Gehölzpflanzungen eingebracht, schützen dort vor Frost und verbleiben so im Nährstoffkreislauf. Außerdem dienen Laubberge als Winterquartier für die heimische Tierwelt.

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