Darum macht Kaffee manchmal müde

Für viele gilt Kaffee als täglicher Wachmacher. (Symbolbild: Getty Images)
Für viele gilt Kaffee als täglicher Wachmacher. (Symbolbild: Getty Images)

Vielen Menschen fällt es schwer, ihren Tag ohne eine Tasse Kaffee zu beginnen. Auch am Nachmittag ist für einige ein Koffeinkick gegen das Mittagstief unerlässlich. Dabei macht das Heißgetränk in einigen Fällen jedoch gar nicht wach, sondern kann sogar zur Ermüdung führen.

Rund 162 Liter Kaffee werden in Deutschland pro Kopf jährlich konsumiert – damit ist das Heißgetränk noch beliebter als Bier oder Wasser. Laut dem deutschen Kaffeeverband trinken drei von fünf Deutschen sogar mehrere Tassen am Tag. Zu bestimmten Tageszeiten ist der Wachmacher aber völlig unnötig und macht in einigen Fällen sogar müde.

Kaffee am Morgen bringt nicht viel

Wer am Morgen, direkt nach dem Aufstehen, eine Tasse Kaffee zu sich nimmt, könnte genauso gut Wasser trinken. Denn zu dieser Zeit kann das im Kaffee enthaltene Koffein nicht vom Körper aufgenommen werden. Grund dafür ist das Stresshormon Cortisol, das in der zweiten Schlafphase vom Körper gebildet wird. Morgens ist die Cortisol-Konzentration am höchsten und wirkt in Verbindung mit Licht wie ein natürlicher Wecker. Erst nach zwei Stunden sinkt der Cortisol-Spiegel, dann kann Kaffee helfen.

Wenn Kaffee wach machen soll, sollte er nicht in Verbindung mit Süßigkeiten getrunken werden. (Symbolbild: Getty Images)
Wenn Kaffee wach machen soll, sollte er nicht in Verbindung mit Süßigkeiten getrunken werden. (Symbolbild: Getty Images)

Kaffee und Süßigkeiten machen müde

In Verbindung mit Süßigkeiten macht Kaffee sogar müde. Wer seinen Kaffee also mit Zucker trinkt oder dazu gern Kekse oder Kuchen isst, erhält die gegenteilige Wirkung. Laut einer Studie der Universität Loughborough sorgt der Zucker zwar für einen kurzen Energiekick, der Blutzuckerspiegel fällt anschließend jedoch rapide ab. Dies führt dann zu Ermüdungserscheinungen und verringert die Konzentrationsfähigkeit.

Genügend Flüssigkeit ist ausschlaggebend

Zudem sollte darauf geachtet werden, immer genug Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Nur dann kann das im Kaffee enthaltene Koffein auch vom Körper aufgenommen und verarbeitet werden. Obendrein hat Kaffee eine harntreibende Wirkung, weshalb man darauf achten sollte, außer Kaffee auch ausreichend ungesüßte Tees oder Wasser zu trinken, um eine Dehydrierung des Körpers zu vermeiden. Denn dies wiederum führt zu Antriebslosigkeit und Konzentrationsschwäche.

Zudem ist Kaffee kein Energielieferant, sondern beeinflusst lediglich unser Nervensystem. Koffein setzt sich an jenen Rezeptoren fest, die für unseren natürlichen Schlafrhythmus verantwortlich sind. Arbeitet unser Gehirn also ständig auf Hochtouren, ohne die benötigte Erholung zu bekommen, wird es früher oder später zu extremen Ermüdungserscheinungen kommen, da der Schlaf nur hinausgezögert wird. Man sollte also darauf achten, etwa fünf bis acht Stunden vor dem Schlafengehen keinen Kaffee mehr zu sich zu nehmen, damit dieser am Abend wieder vollständig vom Körper abgebaut werden kann.