Darum verbrennen einige Amerikaner ihre Nike-Schuhe

In den sozialen Netzwerken tauchen gerade Fotos und Videos von brennenden Nike-Schuhen auf. Der Grund ist eine Protestaktion. (Symbolbild: Getty Images)
In den sozialen Netzwerken tauchen gerade Fotos und Videos von brennenden Nike-Schuhen auf. Der Grund ist eine Protestaktion. (Symbolbild: Getty Images)

Auf Twitter, Instagram und Co. kursieren gerade Fotos und Videos von brennenden Nike-Schuhen. Grund ist eine Protestaktion gegen die aktuelle Kampagne des Sportriesen mit American-Football-Spieler Colin Kaepernick.

Der Quarterback ist neben Tennis-Star Serena Williams, Footballer Odell Beckham Jr. und Basketball-Star LeBron James das neue Werbegesicht der weltweiten „Just do it“-Kampagne. Anlass ist das 30. Jubiläum ebendieser Nike-Kampagne. Auf einem aktuellen Werbeplakat wirbt der Sportartikelhersteller mit dem Gesicht von Kaepernick, darauf steht „Glaube an etwas, auch wenn das bedeutet, alles andere zu opfern.“ Die Anzeige postete Kaepernick auch auf seinem Twitter-Account.

„Glaube an etwas, auch wenn das bedeutet, alles andere zu opfern. #Macheseinfach“

Der Slogan ist auf den Protest der nordamerikanischen Football-Profiliga NFL bezogen, den Kaepernick im Sommer 2016 initiierte, als er während der Nationalhymne niederkniete. Die Geste begründete er mit den Worten: „Ich stehe nicht auf, um stolz auf eine Flagge für ein Land zu zeigen, das schwarze und farbige Menschen unterdrückt, für mich ist das wichtiger als Football, und es wäre selbstsüchtig von mir, wegzusehen“, heißt es in einer Mitteilung der Deutschen Presse-Agentur vom August. Kurz darauf schlossen sich viele weitere NFL-Spieler, auch Sportler außerhalb des Footballs, dem Protest an.

Während Kaepernick von einigen Amerikanern als Held gefeiert wird, gilt er für andere US-Konservative als unpatriotisch. Jene sind es auch, die jetzt auf radikale Art und Weise zeigen, was sie von der neuen Nike-Kampagne halten und ihre Sportschuhe der Marke in Brand stecken. So wie dieser User auf Twitter:

„Zuerst zwingt mich die @ NFL dazu, zwischen meinem Lieblingssport und meinem Land zu wählen. Ich habe das Land gewählt. Dann zwingt @Nike mich, zwischen meinen Lieblingsschuhen und meinem Land zu wählen. Seit wann sind die amerikanische Flagge und die Nationalhymne beleidigend?“

Mit Kaepernick als neues Werbegesicht hat sich Nike im Hymnenprotest klar positioniert. Seine Wahl begründete Nike-Vizepräsident Gino Fisanotti gegenüber dem Sender ESPN so: „Wir glauben, Colin ist einer der inspirierendsten Sportler seiner Generation, der die Plattform Sport dazu nutzte, um die Welt zu verbessern.“

Donald Trump bezeichnete in der Vergangenheit protestierende Sportler als „Hurensöhne“ und forderte die NFL auf, Sanktionen gegen solche zu verhängen. Nach seinem Hymnenprotest wurde Kaepernick zum Ende der Saison 2016/17 aus seiner Mannschaft der San Francisco 49ers entlassen. Seitdem findet der Profispieler kein neues Team mehr.