Teen Vogue feiert die schwarzen Transfrauen Munroe Bergdorf and Jari Jones

Bisher haben schwarze Transfrauen in diesem Jahr mehr Sichtbarkeit erhalten als je zuvor. Allerdings war diese Sichtbarkeit hauptsächlich geprägt von Trauma und Kampf – vor allem, um Aufmerksamkeit zu erzeugen, aber nicht unbedingt, um ein vollständiges Bild des schwarzen Transgender-Lebens mit all seiner kraftvollen Freude zu zeigen.

“Star Trek”: Erstmals Trans- und nichtbinäre Figuren dabei

Und da kommt die Teen Vogue ins Spiel. Diese hat sich für die September-Ausgabe für ein geteiltes Cover mit den Aktivistinnen/Models Jari Jones und Munroe Bergdorf entschieden. Dazu gibt es Artikel, die sich mit ihren persönlichen Lebenswegen, ihren Karrieren und ihren auffälligen Styles beschäftigen.

Jones, erfahrenes Model, Schauspielerin und Fotografin, machte im Juni als Gesicht von Calvin Kleins Pride Kampagne 2020 Schlagzeilen. Damit war sie in Downtown Manhattan auf einer prominenten Plakatwand zu sehen gewesen. Bergdorf ist vor allem dafür bekannt, das erste Transgender-Model zu sein, das für eine große Kosmetikmarke – L’Oréal – in einer Werbekampagne in Großbritannien zu sehen war. Außerdem wurde sie dann gefeuert, weil sie einen kontroversen Facebook-Post (der jetzt gelöscht ist) zu Rassismus und weißem Privileg veröffentlicht hatte.

„Unser Land unterscheidet sich sehr von, sagen wir Amerika, wenn es um Rassismus geht“, sagte Bergdorf der Teen Vogue. „Es ist frustrierend, weil ich das Gefühl habe, dass wir solche Unterhaltungen einfach nicht gewohnt sind.“ Nachdem sie ihre Position bei L’Oréal verlor, hatte sie, wie der Artikel ausführt, kurze Engagements als LGBT-Beraterin für die Labour Party und dann als Aktivistin für eine britische Wohltätigkeitsorganisation für Kinder. Beide distanzierten sich von ihr nach konservativen Angriffen. Jetzt ist sie dank eines neuen Präsidenten, der scheinbar wirklich etwas ändern möchte, zurück bei L’Oréal.

“Es ist eine Rolle, die ich sehr ernst nehme”

„Ich stehe jetzt in direktem Kontakt mit dem Präsidenten der Marke und werde Teil des britischen Beratungsgremiums für Vielfalt und Integration sein“, erklärte Bergdorf. „Ich werde ihnen helfen, bei der visuellen Umsetzung und bei den Produkten so inklusiv wie möglich zu sein. Ich werde mir ihre Werbekampagnen im Vorfeld ansehen und daran beteiligt sein, Versäumnisse zu reduzieren. Es ist eine Verantwortung und eine Rolle, die ich sehr ernst nehme. So viele Entscheidungen werden gefällt und wenn es an der Zeit für die Veröffentlichung ist, ist es zu spät.“

Darüber, dass sie es auf das Teen Vogue-Cover geschafft hat, schrieb Bergdorf in einem Instagram-Post: „Mir fehlen wirklich die Worte, um zu beschreiben, was ich fühle. Als schwarze, queere Transgenderfrau hätte ich es nie für möglich gehalten, dass ich einmal auf dem Cover der Vogue sein würde. Aber jetzt sind wir hier! Träume werden wahr…Dies ist ein Moment, den ich nie vergessen werde.“

Jones, die auch auf der September-Ausgabe der britischen Vogue zu sehen ist, schrieb über ihren Cover-Auftritt: „Wenn mein Herz eine Person wäre, dann würde es wie dieses Cover aussehen. Wir alle träumen davon, das Vogue-Cover zu zieren, aber wie oft mussten wir unser Bild davon verzerren, um es uns nur vorzustellen.“ Dann dankte sie der Zeitschrift und der Chefredakteurin Lindsay Peoples Wagner, „dass sie mir die Plattform gegeben haben, um in meinem wirklichen Selbst, in meiner echten Haut zu existieren und in meinem authentischen Körper zu inspirieren.“

Die Fans und andere Aktivisten feierten die beiden. Viele nannten die Cover in den sozialen Medien „legendär“, „übermächtig“ und „so wunderschön“.

Darüber, was sie hoffe, dass die Leute denken, wenn sie sie sehen, sagte sie der Teen Vogue: „Ich möchte, dass [sie] ein schwarzes Transmädchen sehen, das ein Teil der Kunst ist, egal ob das in der Modebranche oder im Film und Fernsehen der Fall ist, und sie sollen wissen, dass sie dazu bestimmt waren, nicht durch Zufall oder durch einen Glücksfall.”

Diskriminierung: Intersektionalität ist für alle da

“Ich möchte, dass sie dieses beruhigende Gefühl haben, zu wissen, dass sie es verdient haben, dass es etwas ist, für das sie hart gearbeitet haben und sie haben es geschafft…Mir wäre es lieber, die Leute würden den Menschen sehen, das Herz und die Arbeit, die dahintersteckt, um solche Positionen oder Momente zu erreichen, anstatt dass es nur ein Zufallsmoment oder ein Glücksmoment ist. Ich denke, das ist Blödsinn.“

Beth Greenfield

VIDEO: Wird das Model Luna Bijl unterschätzt?