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Der Prinz Andrew-Skandal „zeigt lediglich wie zerbrechlich Royals in Wirklichkeit sind“

Prinz Andrew beim Weihnachtsessen der Queen. Foto: Getty
Prinz Andrew beim Weihnachtsessen der Queen. Foto: Getty

Der Skandal rund um Prinz Andrew und seine Bekanntschaft mit dem verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein hat gezeigt, wie zerbrechlich die britische Königsfamilie ist.

Der Herzog wird beschuldigt, drei Mal mit Virginia Giuffre Sex gehabt zu haben, als sie noch ein Teenager war und von Epstein dazu gezwungen wurde. Er bestreitet diese Vorwürfe jedoch kategorisch. Dennoch reichte der Vorwurf, um ihn zu zwingen, sämtliche öffentlichen Ämter niederzulegen und als Schirmherr mehrerer Wohltätigkeitsorganisationen zurückzutreten.

Existenzfrage der Royals

Duncan Larcombe, der ehemalige Royal Editor bei der Zeitung The Sun sagte in Yahoo UKs Royal Special, der Vorfall habe Fragen zur Existenz der Royals aufgeworfen.

„Dieser Vorfall zeigt einfach wie zerbrechlich die britische Königsfamilie in Wirklichkeit ist“, sagte er.

Prinz Andrew, hier abgebildet beim Royal British Legion Festival of Remembrance in der Royal Albert Hall im November. Foto: Reuters
Prinz Andrew, hier abgebildet beim Royal British Legion Festival of Remembrance in der Royal Albert Hall im November. Foto: Reuters

Dazu sagte er auch, dass Prinz Andrews „Unfall“-Interview zu einer Zeit kam, zu der die Nation sich auf eine Wahl vorbereitete. Für das Interview hatte er viel Kritik einstecken müssen, weil er kein Mitgefühl für Epsteins Opfer zeigte und auch keine Reue in Bezug auf seine Beziehung zu dem Pädophilen ausdrückte.

Larcombe verglich das politische System mit dem der Königsfamilie, bei der Titel und Ämter vererbt werden. Er sagte, es sei „unvorstellbar“, dass ein angehender Politiker, der sich zur Wahl stellt, gewählt worden wäre, wenn er einen ähnlichen Skandal erlebt hätte, im Klartext: „Dieser hätte seinen Job verloren.“

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Er sagte, es gebe “viele Leute, die in Radiosendungen reden, bei Anruf-Sendungen, und fragten ob es Zeit für eine Republik ist? Ist es an der Zeit, sich von der Königsfamilie zu verabschieden?“

Anfang Dezember war Prinz Andrew nicht zum NATO-Empfang im Buckingham Palace erschienen. Und man kann davon ausgehen, dass er noch vielen weiteren wichtigen royalen Veranstaltungen fernbleiben wird. Der Buckingham Palace bestätigte jedoch gegenüber Yahoo News UK, dass der Prinz auch im nächsten Jahr an der Trooping the Colour Parade und dem Remembrance Sunday teilnehmen werde – zwei der wichtigsten Termine im royalen Veranstaltungskalender.

Trotz der Beliebtheit der Königsfamilie beginnen die Leute laut Victoria Murphy das System der Erbmonarchie zu hinterfragen. Foto: Getty
Trotz der Beliebtheit der Königsfamilie beginnen die Leute laut Victoria Murphy das System der Erbmonarchie zu hinterfragen. Foto: Getty

Die royale Familie ist dennoch da

Auch Victoria Murphy, die ehemalige royale Korrespondentin beim Daily Mirror, kam in dem Royal Special zu Wort. Sie sagte, die Royals seien zwar im letzten Jahrzehnt sehr beliebt gewesen, aber die Erbmonarchie werde nun in Frage gestellt.

„So etwas lässt die Leute das System der Erbmonarchie hinterfragen, weil, ja, er ist zwar von all seinen Ämtern zurückgetreten, aber er ist noch immer ein Mitglied der Familie.“

„Was auch immer als nächstes passiert, wird sich auf die Monarchie auswirken und auf die Royals, weil er noch immer ein Teil der Familie ist und daran wird sich auch nichts ändern.“

Die Auswirkungen des Skandals hätten "Konflikte offengelegt". Foto: Getty
Die Auswirkungen des Skandals hätten "Konflikte offengelegt". Foto: Getty

Sie sagte, die Queen sei in einer schwierigen Position. Einerseits möchte sie natürlich ihren Sohn unterstützen, aber gleichzeitig muss sie auch die Institution der Monarchie schützen.

Sie sagte, die Auswirkungen des Skandals hätten „den Konflikt offengelegt, den wir mit dem System haben, den wir haben, weil sie als Boss und als Mutter agiert und zusätzlich das Aushängeschild für ein Land ist.“

„Deshalb haben diese Dinge das Potenzial so zerstörerisch zu sein, weil sie die Institution selbst und unser politisches System der Kritik aussetzen.“

Ellen Manning

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