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Der unglaubliche Moment, als eine junge Australierin ihren Rollstuhl nicht mehr brauchte

Lia wurde mit Cerebralparese geboren, ihr Zwillingsbruder nicht. Und die zielstrebige Australierin hat sich von nichts aufhalten lassen, um sich ihre Träume zu erfüllen.

Die 21-jährige Lia benutzt einen Elektrorollstuhl, um sich fortzubewegen. Aber dank zahlreicher Stunden zusätzlichen Trainings war sie in der Lage, aus ihrem Rollstuhl aufzustehen und zum Abschlussball ihrer 10. Klasse zu gehen.

Lia hat sich von ihrer Behinderung nicht davon abhalten lassen, ihre Träume zu verwirklichen. Foto: Supplied
Lia hat sich von ihrer Behinderung nicht davon abhalten lassen, ihre Träume zu verwirklichen. Foto: Supplied

„Mit Cerebralparese aufzuwachsen, hat definitiv seine Herausforderungen”, erzählt Lia Yahoo Lifestyle. „Als ich klein war, war es schwierig, andere Kinder zu treffen und normale Dinge zu tun, die ich nicht tun konnte.“

Cerebralparese ist eine angeborene Störung der Bewegung, des Muskeltonus oder der Körperhaltung und kann unterschiedlich schwerwiegend sein. Lia sagt, die Krankheit könne Muskelkrämpfe und Schmerzen verursachen, aber sie schätze sich trotzdem glücklich.

„Ich habe Glück, dass ich kommunizieren und mich mit meinem Gehgestell und meinem Elektrorollstuhl bewegen kann“, erzählt sie uns.

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Aber sie hatte trotzdem viele Hürden zu meistern.

„Ich wurde mehrfach operiert, um meinen Bewegungsradius zu verbessern und mir im Alltag zu helfen“, erklärt sie.

„Jede Menge Physiotherapie, Beschäftigungstherapie durch die Cerebralparese-Allianz und zahlreiche Termine für Rollstühle und andere Geräte, um mich dabei zu unterstützen, so unabhängig wie möglich zu leben.“

Lias Zwillingsbruder leidet nicht an Cerebralparese. Foto: Supplied
Lias Zwillingsbruder leidet nicht an Cerebralparese. Foto: Supplied

Als sie ein Teenager war, erzählte Lia ihrem Zwillingsbruder, sie habe einen Traum gehabt, in dem sie laufen konnte. Und daraufhin beschloss sie, den Gang zum Abschlussball zu ihrem großen Ziel zu machen.

„Am Anfang war ich ziemlich nervös und ängstlich wegen dem Ziel, das wir uns gesetzt hatten, weil ich nicht sicher war, ob ich es erreichen konnte“, gibt Lia zu.

„Je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr wurde mir klar, dass es eine großartige Möglichkeit wäre, meinen Lehrern, Freunden und meiner Familie zu zeigen, wofür ich so hart gearbeitet habe.“

In den Monaten vor ihrem großen Tag arbeitete sie unerlässlich mit ihrer Physiologin Ange zusammen und sie sagt, sie werde den unglaublichen Moment, in dem sich alles zusammenfügte, nie vergessen.

„Es war eine der atemberaubendsten und denkwürdigsten Erfahrungen meines Lebens“, erinnert sie sich.

„Es waren stundenlange Trainingseinheiten und viel harte Arbeit nötig, aber Ange und meine Familie und Freunde haben mich bei jedem Schritt ermutigt und unterstützt.“

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„Ich werde den Tag nie vergessen, an dem ich den Ausdruck in den Gesichtern meiner Familie und Freunde gesehen habe, als ihnen klar wurde, was ich tun würde. All die harte Arbeit und Anstrengung hatten sich gelohnt, und wir konnten den Moment genießen und feiern, was für eine Leistung das war.“

Video: Lia geht nach zehn Monaten harter Arbeit zum Abschlussball der 10. Klasse.

Lia liebt es, aktiv zu sein, um „sich selbst herauszufordern“ und betreibt eine Reihe verschiedener Rollstuhlsportarten, darunter Tennis und Netzball. Und sie liebt es, ihre Sydney Roosters in der NRL anzufeuern.

„Ich bin auch in einem Sitz-Ski Ski gefahren, was ein tolles Erlebnis war und ich war schon mal Indoor Skydiving“, erzählt sie uns.

„Ich möchte Leuten zeigen, dass eine Behinderung nicht bedeutet, dass man nicht auch alles tun kann, was andere auch tun. Man braucht nur ein bisschen zusätzliche Hilfe, um seine Ziele zu erreichen.“

Nachdem sie den Abschlussball von ihrer Liste streichen konnte, setzte sich Lia ein neues Ziel: Mount Kosciuszko zu besteigen. Das schaffte sie dann auch im Februar 2019.

„Es war eine großartige Erfahrung und ich hatte das Glück, sie mit meiner aktuellen Sporttherapeutin Lauren machen zu können“, sagt Lia.

Lia schaffte es im Februar 2019 auf den Gipfel von Mt Kosciuszko Foto: Supplied
Lia schaffte es im Februar 2019 auf den Gipfel von Mt Kosciuszko Foto: Supplied

Es ist ihrer Entschlossenheit zu verdanken, dass sie dorthin gekommen ist, wo sie heute ist. Aber Lia lobt auch ihr unglaubliches Unterstützungsnetzwerk und sagt, dass ihre Familie und ihre Freunde sowie die Unterstützung der Cerebralparese-Allianz ausschlaggebend waren.

„Ich habe meine Familie und meine Freunde, die mich dabei unterstützen, meine Ziele so unabhängig wie möglich zu erreichen“ sagt sie und fügt hinzu, dass das ihre zentrale Botschaft an junge Menschen ist, die mit einer Behinderung leben.

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„Umgib dich mit Menschen, die dich unterstützen, ermutigen, das Beste aus dir herausholen und dir helfen, dich auf deine Fähigkeiten und nicht auf deine Behinderung zu konzentrieren“, sagt sie.

„Deine Behinderung ist etwas, was du hast, nicht etwas, das du bist.“

Lia nahm kürzlich auch am STEPtember teil, um Geld für lebenswichtige Ausrüstung, Forschung, Therapie und Dienstleistungen für Menschen mit Cerebralparese zu sammeln.

Kristine Tarbert