„Der Zauberer von Oz“: Diese Frauenrechtlerin steckt hinter dem Buch

In „Der Zauberer von Oz“ steht die weibliche Figur Dorothy im Mittelpunkt der Erzählungen. (Bild: Glasshouse Images/REX/Shutterstock)
In „Der Zauberer von Oz“ steht die weibliche Figur Dorothy im Mittelpunkt der Erzählungen. (Bild: Glasshouse Images/REX/Shutterstock)

Hinter dem weltbekannten Buchklassiker „Der Zauberer von Oz“ steckt nicht nur der Schriftsteller Lyman Frank Baum, sondern auch dessen Schwiegermutter. Die Frauenrechtlerin hinterließ in dem Werk feministische Spuren.

Wer den Namen Matilda Joslyn Gage noch nicht kennt, sollte ihn sich merken. Denn die US-amerikanische Frauenrechtlerin und Menschenrechtsaktivistin wirkte – wenn auch nur indirekt – an einem Buch der Weltliteratur mit: dem „Zauberer von Oz“. Ihre Tochter Maud hatte Gage Ende des 19. Jahrhunderts zu einer selbstbewussten Frau erzogen. Diese heiratete den Schauspieler und Schriftsteller Lyman Frank Baum, der zunächst eher traditionelle Geschlechterrollen vertrat – ganz im Gegensatz zu seiner Schwiegermutter.

Im Zusammenleben mit Baum und seiner Familie merkte Gage, dass der junge Mann und Vater ihrer Enkel ein treusorgender Familienmensch war, dessen traditionelle Vorstellungen zunehmend aufbrachen – auch durch Gages Einfluss. Diese begeisterte sich zunehmend für Baums Art und Talent, seinen Kindern Geschichten zu erzählen und ermunterte ihn, diese aufzuschreiben. So entstand „Der Zauberer von Oz“.

Die Frauenrechtlerin Matilda Joslyn Gage klärte ihren Schwiegersohn über die gesellschaftliche Bedeutung von Frauen auf. (Bild: REX/Shutterstock)
Die Frauenrechtlerin Matilda Joslyn Gage klärte ihren Schwiegersohn über die gesellschaftliche Bedeutung von Frauen auf. (Bild: REX/Shutterstock)

Interessant dabei ist der Einfluss, den die Frauenrechtlerin Gage offenbar auf die Figuren hatte. Denn in dem weltbekannten Roman sind unzählige weibliche Figuren vertreten, darunter die beiden starken Frauen Dorothy Gale und Prinzessin Ozma von Oz. Aber auch Feen und Hexen, die nicht länger als ausschließlich böse beschrieben werden, sondern auch in einer positiven Rolle auftreten und damit ein bislang negatives Image aufhoben.

Ihnen gegenüber steht der Zauberer von Oz, der sich weniger mit Kompetenz rühmt, sondern vielmehr auf seine bloße Männlichkeit und Selbstdarstellung setzt, resümiert „bustle.com“. Eine wegweisende Erzählung also, die 1900 erschien, deren Erfolg Matilda Joslyn Gage allerdings nicht mehr miterlebte: sie verstarb 1898.