Deshalb klebt die Creme vom Oreo-Keks nur an einer Seite der Waffel

Der Grund, weshalb die Cremefüllung beim Auseinanderdrehen nur an einer Seite der Waffel kleben bleibt, ist so überraschend wie naheliegend – und hat nun auch Wissenschaftler des MIT beschäftigt.

Warum bleibt die Creme des Doppelkekses immer auf der einen Seite kleben? (Symbolbild: Getty Images)
Warum bleibt die Creme des Doppelkekses immer auf der einen Seite kleben? (Symbolbild: Getty Images)

Schon allein die Frage, wie man einen Oreo-Keks eigentlich "richtig" isst, kann zu hitzigen Debatten führen. Immerhin darüber sind sich die meisten Cookie-Fans einig: Wer den Doppelkeks mit der cremigen Füllung auf einen Bissen im Mund verschwinden lässt, dem entgeht mindestens die Hälfte des Genusses. Echte "Kenner" drehen mit einem eleganten Twist den Keks nämlich zunächst auseinander, bevor sie sich (und hier sind durchaus unterschiedliche Reihenfolgen erlaubt!) erst der "nackten" Keksseite widmen und dann dem Cookie mit der cremigen Füllung. Darauf folgt allerdings die weitaus interessantere Frage: Warum bleibt die Creme des Doppelkekses eigentlich immer auf der einen Seite kleben und verteilt sich nicht auf beiden Keksen gleichmäßig?

Wissenschaftler beschäftigen sich mit der Oreo-Frage

Auf diese Frage gibt es nun endlich eine zufriedenstellende Antwort – von hochangesehener wissenschaftlicher Seite: Ingenieure des Bostoner MIT (Massachusetts Institute of Technology) haben sich des Phänomens angenommen. Demnach wird beim Öffnen des Kekses zunächst ein Standardtest in der Rheologie imitiert – eine Untersuchung, wie ein nicht-newtonsches Material fließt, wenn es verdreht, gedrückt oder anderweitig belastet wird. Das Ergebnis bestätigt die Erfahrungen: Die Creme bleibt stets an einer Seite des Kekses kleben – unabhängig von Menge und Geschmacksrichtung der Füllung. Auch die Mus-artige Textur hat wenig Auswirkungen auf das Drehmoment. Lediglich bei älteren Oreo-Packungen trennte sich die Creme schwer von beiden Hälften.

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Was ist es nun, das die Creme so einseitig haften lässt? Die MIT-Ingenieure machen den Herstellungsprozess verantwortlich, bei dem erst eine Kekshälfte mit einem Klecks Creme belegt wird, bevor die zweite Hälfte daraufgesetzt wird. Diese kleine Zeitverzögerung sorgt offenbar dafür, dass die Haftung an einer Seite stärker ist als an der anderen.

Neue Erfindung: das Oreometer

Die Erklärung ist so logisch wie nachvollziehbar – ein spezielles Gerät der Forscher soll die Theorien der Rheologie nun auch Laien näherbringen: Das 3D-druckbare Oreometer erfasst einen Oreo-Keks und verwendet Münzen und Gummibänder dazu, um die Drehkraft zu kontrollieren. Wie das Gerät funktioniert, zeigt ein Video der Wissenschaftler:

Wer das Gerät selbst herstellen will, kann das übrigens nach konkreten Anweisungen der Wissenschaftler tun – oder die Effekte der Creme-Verteilung im Eigenversuch untersuchen: Die leckeren Kekse mit Creme-Füllung gibt’s fast in jedem Supermarkt!