Deutsche geben mehr Geld für Kaffee aus als Italiener

Frauenhände an Tasse mit Kaffee und Milchschaum, der aussieht wie ein Blatt und ein Herz
Die Deutschen lieben Kaffee (Symbolbild: Getty Images)

Die Deutschen lieben Kaffee – sogar noch mehr als Bier. Aktuellen Zahlen zufolge liegt der jährliche Verbrauch von Kaffee bei stolzen fünf Kilo pro Kopf. Ob im Büro, im Homeoffice oder beim Brunch mit Freunden, pro Tag werden im Durchschnitt vier bis fünf Tassen getrunken. Doch wie viel Geld geben die Deutschen im Schnitt eigentlich für eine gute Tasse Kaffee aus?

Schätzungen der Statista Market Insights zufolge greifen die Deutschen beim Kaffee tiefer in die Tasche als es die Südländer oder der Osten Europas tut: 295 Euro pro Kopf und Jahr geben die Deutschen im Schnitt für das beliebte Heißgetränk aus, 76 Euro mehr als die Italiener und sogar 98 Euro mehr als die Franzosen. An die Spitze der größten Kaffeetrinker schafft es Deutschland damit allerdings nicht. An der Spitze des Ländervergleichs liegt mit großem Abstand Dänemark. Mit 1.206 Euro wird in dem skandinavischen Land fast vier Mal so viel für Kaffee ausgegeben als in Deutschland.

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Infografik: Deutsche geben mehr aus für Kaffee als Italiener | Statista
Infografik: Deutsche geben mehr aus für Kaffee als Italiener | Statista

Doch wie kommt es eigentlich zu diesem beträchtlichen Unterschied?

Das liegt nicht etwa nur daran, dass die Italiener ihren Café Crema oder Espresso nicht häufig genug genießen oder dass die Dänen Kaffee wie Wasser trinken, sondern vor allem an den unterschiedlichen Preisen für Nahrungs- und Genussmittel. Wer sich eine schöne Tasse Cappuccino gönnen möchte, muss laut Statista in Kopenhagen dafür am tiefsten in seine Brieftasche greifen. Wie eine Umfragen der Deutschen Bank zeigt, kostet eine Tasse Kaffee in der dänischen Hauptstadt im Schnitt rund 6,30 US-Dollar.

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Infografik: Wo der Cappuccino am teuersten ist | Statista
Infografik: Wo der Cappuccino am teuersten ist | Statista

Dennoch wird in vielen skandinavischen Ländern deutlich mehr Kaffee getrunken als im Süden oder Osten Europas. Sowohl Röstkaffee als auch löslicher oder Instant-Kaffee wurden bei der aktuellen Statistik von Statista Market Insight unter die Lupe genommen. Nicht enthalten sind darin trinkfertige Kaffeegetränke. Rund drei Viertel der Umsätze werden dabei vom Außer-Haus-Markt, beispielsweise in Cafés, Restaurants, aber auch von Bäckereien und Tankstellen generiert, ein Viertel im sogenannten Zu-Hause-Markt. Der bedeutendste Player nach Umsatz im Einzelhandel ist Nestlé mit seinen Marken Nespresso und Nescafé. Weitere Top-Player sind Jacobs Douwe Egberts, Keurig Dr Pepper, Tchibo, J.M. Smucker und Lavazza. Außer Haus greifen die Deutschen am häufigsten zu Kaffee von Starbucks, Tim Hortons, Panera Bread, Costa Coffee und Dunkin‘ Donuts.

Kaffeekrise in Deutschland droht

Doch das könnte sich bald ändern: Wie der Deutsche Kaffeeverband mit Sitz in Hamburg warnt, könnte uns der Kaffee ausgehen: "Uns droht eine Unterversorgung auf dem deutschen und europäischen Markt. Die Preise für den dann noch verfügbaren Kaffee werden signifikant steigen.“ Die Industrie befürchte, dass die neue EU-Verordnung, in der Unternehmen seit dem 31. Dezember nachweisen müssen, dass für ihr Produkt kein Wald gerodet oder geschädigt wurde, für eine Kaffeeknappheit sorgen könnte. Das hat auch einen guten Grund. Wie Holger Preibisch, Geschäftsführer des Kaffeeverbands, mitteilte: "Derzeit erfüllen nur etwa 20 Prozent der Farmer die Anforderungen."