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Deutsche Influencerin möchte mit "Alles-Gratis"-App Gutes tun

Influencer kommen in den Genuss vieler Vorteile. Mittlerweile gibt es sogar eine App, die ihnen noch mehr davon ermöglicht. Eine deutsche Influencerin versucht nun, damit Gutes zu tun – trotz Widerstände.

Influencerin Victoria van Violence macht sich Gedanken über ihre Branche. (Foto: Getty Images)
Influencerin Victoria van Violence macht sich Gedanken über ihre Branche. (Foto: Getty Images)

Die App, die in der Online-Welt für Furore – und zwar nicht nur für positive – sorgt, heißt “Neon Coat”. Sie ermöglicht es Unternehmen, Leistungen gegen Werbung anzubieten. In der Praxis sieht das dann so aus, dass etwa ein Restaurant Influencer kostenlos speisen lässt, wenn sie ihren Besuch auf ihren Profilen posten.

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Larissa Drekonja, eine der Mitbegründerinnen der App, sagte gegenüber der “New York Post”, “Neon Coat” würde auch nicht so gut verdienenden Models helfen, über die Runden zu kommen, denn das Leben eines Models sei “sehr einsam” erklärte Drekonja, die früher selbst in der Model-Branche gearbeitet hat.

Kritik von Influencerin

Freies Essen und Trinken also für Influencer dank der App? Victoria van Violence sieht das Ganze kritisch und möchte mehr damit erreichen. Die Influencerin, die knapp 200.000 Follower auf Instagram hat, schreibt in einem Post, sie könne “komplett” verstehen, dass viele Menschen das Wort Influencer nicht mehr hören können, da viele davon ihren Einfluss “ohne Sinn und Verstand” einzig für Werbung nützen würden.

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Influencer, das Wort können viele von euch nicht mehr hören. Und ich verstehe das komplett. Denn viele nutzen ihren Einfluss QVC-artig einzig für Werbung, ohne Sinn und Verstand. In meiner Story habe ich über etwas gesprochen, was unter Influencern immer weiter verbreitet ist. Es gibt eine App, die einem bestimmte Deals vorschlägt. Z.b. ein kostenloses Essen plus Getränk für eine Instastory oder Wertgutscheine für einen Feedpost. Das sind vor allem Restaurants und Imbissbuden, aber auch Maniküresalons und Zahnärzte, die dort Rabatte gegen Posts anbieten. In meinem Feed tauchen jüngst immer mehr Beiträge auf, die offensichtlich solchen Deals entspringen. Das ist nicht nur wahnsinnig intransparent, sondern fühlt sich für mich auch nicht ganz richtig an. An dieser Stelle möchte ich aber sagen, dass das natürlich jede*r selbst entscheiden muss und soll! Aber ich möchte zumindest mal darauf hinweisen und habe auch eine Idee, wie wir das positiv nutzen können! (Dazu gleich mehr.) Mit meinem knapp 200.000 Followern habe ich mich nun auch mal dort registriert und ich bekomme wirklich viele Angebote über die App. Aber ich möchte keinen Deal abschließen, der mich dazu zwingt, nach einem Essen einen tollen Beitrag posten ZU MÜSSEN. Denn vielleicht mag ich das Essen ja gar nicht und würde euch ja somit Quatsch erzählen und für mich persönlich, fühlt sich das auch nicht richtig an. Es gibt jedoch Firmen und Restaurants, die gewillt sind, kostenloses Essen auszugeben. Und das ist der Punkt! In Deutschland sind 1,5 Millionen Menschen auf die Tafeln angewiesen, während mancher Influencer dreimal am Tag kostenlos essen geht. Daher möchte ich euch meine Idee vorstellen: Liebe Influencer, werdet zu #carefluencer ❤️Auf der Straße, vor allem in Berlin, sitzen so viele Menschen und fragen nach Essen. Wenn ihr beispielsweise am Hbf seid, dann zückt die App, holt euch euren Gratisburger und gebt ihm wen, der es wirklich nötig hat. Denn, Hand aufs Herz, es gibt Menschen, die brauchen es dringender als wir! Vielleicht landet ihr ja auch mal jemand auf ein Abendessen ein und bereitet einem anderen Menschen einen tollen Abend. Teilt eure Geschichte gerne unter dem Hashtag #carefluencer ⬇️

Ein Beitrag geteilt von Victoria van Violence (@victoriavanviolence) am Apr 9, 2019 um 6:50 PDT

Auch sie bekomme über die App viele Angebote, möchte diese nun aber sinnvoll nutzen und auch andere dazu animieren. Unter dem Hashtag #carefluencer fordert sie andere auf, sich das Gratis-Essen zu holen, es aber an bedürftige Menschen abzugeben.

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Allerdings halten sich die Rückmeldungen auf ihre Idee in Grenzen. Gegenüber “Neon” sagte sie, Teilen sei anscheinend “nicht sexy”. Sie überlege sich nun “Aktionen”. So sei sie bereits in Kontakt mit einer Berliner Organisation, die ihr Augenmerk auf wohnungslose Frauen hat. Sie möchte diesen einen Besuch in schönen Restaurants ermöglichen. Die Influencerin vermutet, dass sie damit bei den Lokalen auf wenig Gegenliebe stoßen wird. “Machen”, betonte sie, “werde ich es trotzdem.”

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