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Diät-Wurstwasser für 33 Euro sorgt bei Festival für Verwunderung

Wurstwasser war bisher nicht als Diät-Drink bekannt. (Bild: Getty Images)
Wurstwasser war bisher nicht als Diät-Drink bekannt. (Bild: Getty Images)

Bei einem Stadtfest in der kanadischen Metropole Vancouver verkaufte ein Stand Wurstwasser. Das Getränk, so hieß es, mache schlank und fördere die Vitalität. Obwohl als Scherz gedacht, haben einige Festival-Besucher zugeschlagen.

An sogenannten Wunderdiäten herrscht kein Mangel. Sie alle versprechen schnelle Ergebnisse, ohne selbst besonders aktiv werden zu müssen. Und manche Abnehmkuren, wie etwa die fragwürdige Schokoladen- oder die alkoholische Bierdiät, haben vor allem etwas für die Geschmacksnerven zu bieten – weniger gegen die Fettzellen.

Dass sich offenbar nahezu jedes Konzept, das Schönheit garantiert, vermarkten lässt, hat auch Douglas Bevans erkannt. Der Kanadier steckte Würste in Gläser mit Schraubverschluss und füllte diese dann mit Wasser. Für 38 Dollar (circa 33 Euro) pro Flasche verkaufte er sein Produkt anschließend beim Car-Free-Day in Vancouver – und fand offensichtlich auch einige Abnehmer.

„Dieser Stand, der ungefiltertes Wurstwasser verkauft, ist zweifellos die seltsamste Sache beim Car-Free-Day. Und ich habe nicht den Hauch einer Ahnung, ob das echt oder nur ein Gag ist.“

Die Labels auf den Gläsern wirkten auf den ersten Blick seriös – auch die Aufschrift schien glaubwürdig: „Wir haben ein Rezept kreiert, in dessen Erforschung eine Menge Leute mit wissenschaftlichem Hintergrund viel Arbeit investiert haben, um die bestmögliche Version des Hot Dog Water herzustellen.“ Sogar von einer imaginären Nobelpreisträgerin findet sich ein Zitat auf den Flaschen: „Hot Dog Wasser ist das neue Kokosnusswasser!“, heißt es da von Dr. Cynthia Dringus, die es natürlich in Wirklichkeit nicht gibt.

Entgegen seiner Marketing-Masche ist Bevans natürlich nicht der Vorstandsvorsitzende des fiktiven Unternehmens „Hot Dog Water“, sondern Performance-Künstler. Mit der Aktion in Vancouver wollte er verdeutlichen, mit welchen Tricks die Lebensmittel- und Diätindustrie heutzutage arbeitet. Es gibt „rohes oder smartes Wasser oder alles mögliche, das keinen substanziellen wissenschaftlichen Hintergrund aufweist“, sagte Bevans laut der britischen Zeitung „The Independent“.

„Ein Festival in Vancouver verkauft Wurstwasser in Gläsern für 38 Dollar. Aufgepasst, Kombucha, es gibt einen neues Modegesöff für Millenials.“

Insgesamt 1.200 Dollar (circa 1.030 Euro) hatte ihn die Aktion gekostet. Doch scheinbar hat es sich für Bevans ausgezahlt, denn Aufmerksamkeit hat der Künstler damit allemal bekommen. Und hätten die Käufer des Wurstwassers noch weitergelesen, statt sofort zuzugreifen, hätten sie auf der Packung auch noch diesen klein gedruckten Satz gefunden, der den Diät-Betrug deutlich macht: „Hot Dog Wasser in all seiner Absurdität hofft, das kritische Denken in Bezug auf Produktmarketing und dessen Rolle für unser Kaufverhalten anzukurbeln.“