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Die einfachen Anzeichen dafür, dass du mit jemandem auf einer Wellenlänge bist

Manchmal kommt es vor, dass du jemand völlig Fremden triffst und das Gefühl hast, dass du die Person schon lange kennst und es einfach irgendwie „Klick“ macht.

Wissenschaftler nehmen an, dass die Geschwindigkeit der Antworten Hinweise darauf geben, inwieweit du mit jemandem auf einer Wellenlänge bist. (Bild: Getty Images)
Wissenschaftler nehmen an, dass die Geschwindigkeit der Antworten Hinweise darauf geben, inwieweit du mit jemandem auf einer Wellenlänge bist. (Bild: Getty Images)

Wenn du jemanden gerade erst kennen gelernt hast, ist es natürlich eher ungewöhnlich, wenn du das Gefühl hast, du kannst die Sätze des anderen zu Ende bringen. Aber jetzt scheint die Wissenschaft dieses Gefühl der sofortigen Verbundenheit erkannt zu haben – und es gibt ein einfaches Zeichen, um zu erkennen, ob es bei dir der Fall ist.

Die in der Fachzeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences veröffentlichte Studie eines Teams des Dartmouth College untersuchte, warum wir mit manchen Menschen direkt auf einer Wellenlänge sind und mit manchen nicht.

„Woher wissen wir, wenn es zwischen zwei Menschen ‚Klick‘ macht?“

„Wir sagen es macht ‚Klick‘, was eine der am meisten gebrauchten Metaphern für soziale Verbindungen ist“, erklären die Autoren der Studie. „Aber woher wissen wir, wenn es zwischen zwei Menschen ‚Klick‘ macht?“

Das Forschungsteam bat Paare von Freunden und Fremden miteinander zu sprechen und zu bewerten, wie sie ihre Verbindung wahrnahmen.

Interessanterweise zeigten die Ergebnisse, dass die Antwortgeschwindigkeit sowohl bei Freunden als auch bei Fremden ein sicherer Indikator dafür war, dass man eine Verbindung spürte.

An der Studie nahmen 66 Teilnehmer*innen teil, die jeweils 10 Gespräche mit einem unterschiedlichen Partner gleichen Geschlechts führten.

Manchmal triffst du einen Fremden und es macht einfach „Klick“. (Bild: Getty Images)
Manchmal triffst du einen Fremden und es macht einfach „Klick“. (Bild: Getty Images)

Sie durften ein beliebiges Gesprächsthema wählen und der Austausch wurde von den Forschern gefilmt.

Die Teilnehmer sahen sich hinterher das Video an und bewerteten, inwieweit sie in jedem Moment des Dialogs eine Verbindung spürten.

Die Forscher fanden heraus, dass die Leute eher eine starke soziale Verbindung spürten, wenn die Antwortzeiten während eines Gesprächs kürzer waren.

Mitglieder der ersten Studie wurden eingeladen, zu ihren engen Freunden zurückzukehren und das Experiment zu wiederholen.

Antwortzeit ist ein starker Indikator

Während enge Freunde Gespräche mit Freunden höher bewerteten als mit Fremden, bestimmten die Antwortzeiten dennoch die Momente, in denen sie eine engere Verbindung fühlten.

In einer dritten Studie hörten sich Teilnehmer Audioclips von Gesprächen an, in denen die Antwortzeiten zwischen den Sprechern manipuliert wurden.

Wieder war es so, dass die Außenstehenden, die sich die Gespräche anhörten, das Gefühl hatten, dass zwischen Sprechern eine engere Verbindung herrschte, wenn ihre Antwortgeschwindigkeit eher schneller als niedrig war, so die Forscher.

Wer schneller antwortet, fühlt sich verbundener

Das lässt darauf schließen, dass die Antwortzeit einer Person ein starker Indikator dafür ist, wie sehr sie mit der anderen Person auf einer Wellenlänge liegt. Mit anderen Worten: Wie schnell du einer Person antwortest, kann ein Zeichen dafür sein, dass du mit jemandem auf einer Wellenlänge bist.

„Wir haben alle schon erlebt, dass wir zu manchen Menschen eine Verbindung spüren, zu anderen aber nicht“, erklärt Emma Templeton vom Dartmouth College, eine der Studienautoren.

„Wir wollten sehen, ob etwas an den Gesprächen von Menschen verrät, ob es bei ihnen ‚Klick‘ gemacht hat.

„Unsere Ergebnisse zeigen, dass je schneller Menschen einander antworten, desto größer das Gefühl der Verbundenheit zwischen ihnen ist.“

Eine sofortige Verbindung kann man in romantischen oder platonischen Beziehungen erleben. (Bild: Getty Images)
Eine sofortige Verbindung kann man in romantischen oder platonischen Beziehungen erleben. (Bild: Getty Images)

Die Hauptautorin, Professor Thalia Wheatley, fügte hinzu: „Es ist bekannt, dass zwischen den einzelnen Wortwechseln während eines Gesprächs im Durchschnitt etwa eine Viertelsekunde vergeht.

„Unsere Studie ist die erste, die untersucht, wie bedeutungsvoll diese Lücke in Bezug auf die Verbindung ist.

Wenn Menschen das Gefühl haben, dass sie die Sätze des anderen fast zu Ende sprechen können, schließen sie diese 250-Millisekunden-Lücke, und das ist der Moment, in dem es zwischen zwei Menschen ‚Klick‘ macht.

Warum macht es bei manchen Menschen ‚Klick‘ und bei anderen nicht?

Lee Chambers, Psychologe und Berater für Wohlbefinden sagt, dass das ‚Klicken‘ mit jemandem ein Gefühl ist, dass sich nur schlecht beschreiben lässt.

„Du kannst introvertiert sein oder über ein Thema sprechen, von dem du nur wenig weißt, aber du hast das Gefühl, du liegst mit der Person so sehr auf einer Wellenlänge, dass du das niemals vergessen wirst“, sagt er gegenüber Yahoo UK.

„Die Worte, die sie verwenden, gehen bei uns in die Tiefe, und der Rhythmus deiner Worte fühlt sich an wie ein Tanz, der sich Schritt für Schritt anpasst. Das Gespräch fließt wie ein Wasserfall, ohne Grenzen oder Hindernisse, die den Fluss aufhalten."

„Selbst unsere Gehirnaktivität kann sich synchronisieren"

Chambers sagt, dass ‚Klicken‘ eine Form der „zwischenmenschlichen Synchronisation" ist, bei der Körpersprache und gesprochene Worte aufeinander abgestimmt sind. Dabei spiegelt die Körpersprache der anderen Person das wider, was du fühlst, und zwar auf eine Weise, die sich anfühlt, als wäre sie in Ihrem Kopf.

„Selbst unsere Gehirnaktivität kann sich synchronisieren, indem dieselben Nervenbahnen aktiviert werden“, fügt er hinzu. „Dieses Gefühl des Klickens ist so, als würden unsere Gehirne zueinander finden. Es erfordert konzentrierte Aufmerksamkeit und eine Verbindung von Stimme und Körpersprache. Aber wenn es dann passiert, entsteht ein Gefühl, das schwer zu beschreiben ist und sich irgendwie magisch anfühlt.

Das Gefühl des sofortigen „Klickens“ mit einem Menschen ist etwas ganz Besonderes. (Bild: Getty Images)
Das Gefühl des sofortigen „Klickens“ mit einem Menschen ist etwas ganz Besonderes. (Bild: Getty Images)

Es ist nicht das erste Mal, dass dieses Phänomen analysiert worden ist. In einer Studie aus dem Jahr 2018 sahen sich 42 Freiwillige kurze Videoclips an, während Wissenschaftler ihre Gehirnaktivität maßen.

Die Wissenschaftler hatten zuvor das soziale Netzwerk aller Probanden erfasst und notiert, wer mit wem befreundet war, wer ein Freund eines Freundes war, wer kein Freund mehr war und so weiter.

Die Ergebnisse zeigten, dass die Gehirnaktivität beim Betrachten der Clips „unter Freunden außergewöhnlich ähnlich" war.

Neuronale Muster von Freunden sind sich am ähnlichsten

„Diese Ähnlichkeit nimmt jedoch mit zunehmender Entfernung im sozialen Netzwerk ab", so die Psychologin Thalia Wheatley vom Dartmouth College, die die Studie leitete, gegenüber dem Greater Good Magazine.

Mit anderen Worten: Die neuronalen Muster von Freunden waren sich am ähnlichsten. Danach kamen Freunde von Freunden und dann Freunde von Freunden von Freunden.

Diese neuronalen Muster lassen laut Wheatley darauf schließen, dass „wir uns unseren Freunden in Bezug darauf, wie wir die Welt um uns herum wahrnehmen und darauf reagieren, unglaublich ähnlich sind. Zwischen Freunden klickt es mehr als mit Menschen, die keine Freunde sind. Das stimmt mit unserer Intuition überein, dass wir zu manchen Menschen eine engere Verbindung haben als zu anderen. Es scheint neurobiologische Gründe dafür zu geben.“

Menschen zeigen bestimmte Verhaltensweisen wenn es ‚Klick‘ gemacht hat

Wenn du dir immer noch unsicher bist, ob es mit jemandem ‚Klick‘ gemacht hat, kannst du dich an eine Studie aus dem Jahr 2018 wenden. Diese wurde in der Fachzeitschrift Psychological Bulletin veröffentlicht und hat ergeben, dass Menschen bestimmte Verhaltensweisen zeigen, wenn sie mit jemandem auf einer Wellenlänge sind.

Zu den wichtigsten Zeichen dafür gehören, dass Gespräch beginnen, das Verlangen nach physischer Nähe und das Kopieren des Verhaltens der anderen Person.

Wenn du als diese Anzeichen erkennen kannst, ist es wahrscheinlich, dass es zwischen dir und der anderen Person ‚Klick‘ gemacht hat.

Marie Claire Dorking

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