Die Frage, die wir laut Herzogin Meghan alle viel öfter stellen sollten

In einem emotionalen Artikel in der “New York Times” erzählt Herzogin Meghan, dass sie eine Fehlgeburt erlitten hat. Damit fordert sie nicht nur dazu auf, offener mit belastenden Erlebnissen umzugehen, sondern auch, einander mehr Mitgefühl und Unterstützung zu schenken. Dies gelinge oft schon mit einem sehr simplen Satz: “Geht es dir gut?”

CARDIFF, WALES - JANUARY 18:  Meghan Markle chats with people inside the Drawing Room during a visit to Cardiff Castle on January 18, 2018 in Cardiff, Wales. (Photo by Ben Birchall - WPA Pool / Getty Images)
In einem Artikel der "New York Times" spricht Herzogin Meghan offen über ihre Fehlgeburt (Bild: Ben Birchall - WPA Pool / Getty Images)

Bislang war weder bekannt gewesen, dass Meghan, die mit ihrem Ehemann Prinz Harry den einjährigen Sohn Archie hat, zum zweiten Mal schwanger gewesen war, noch dass sie im Juli eine Fehlgeburt erlitten hat. Mit der Schilderung dieser schwierigen Zeit will die 39-Jährige dazu anregen, offener mit dem Tabu-Thema umzugehen.

Mehr als das will sie die Menschen jedoch dazu bewegen, ihren Schmerz mit anderen zu teilen, damit sie “die ersten Schritte in Richtung Heilung gehen können”, wie sie es selbst ausdrückt.

Sie selbst bekam diese Frage in einem entscheidenden Moment gestellt

In ihrem Artikel bezieht sich Meghan auf einen berühmten Ausschnitt eines Interviews aus dem vergangenen Jahr, als sie zusammen mit Harry und Archie in Südafrika unterwegs und dabei von Doku-Kameras begleitet war.

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Tom Bradby, ein Freund von Harry und Prinz William, sprach mit der Herzogin, die damals noch ein fester Teil des britischen Königshauses war, über die nicht immer positiven Pressemeldungen, die es während ihrer Schwangerschaft mit Archie und dessen ersten Lebensmonaten über sie gegeben hatte. Dabei stellte er die simple Frage: “Geht es dir gut?” Eine sichtlich bewegte Meghan sagte, dass nicht viele Menschen ihr diese Frage gestellt hätten.

Achtsamkeit sei gerade jetzt wichtig

Jetzt, ein Jahr später, erklärt Meghan in ihrem Artikel, dass sie an diesem Interview-Schnipsel weniger ihre Antwort wichtig findet als die Frage selbst. Sie beschreibt, wie sie im Juli nach ihrer Fehlgeburt an dieses Interview denken musste. “Ich saß im Krankenhausbett und sah, wie meinem Ehemann das Herz brach, während er die gebrochenen Teile von meinem in seinen Händen hielt. Ich erkannte, dass die einzige Möglichkeit, mit dem Heilungsprozess zu beginnen, die Frage ‘Geht es dir gut?’ ist.”

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Nun will sie andere dazu anregen, anderen diese Frage zu stellen. Nicht nur in Bezug auf belastende und traumatische Erlebnisse, sondern auch die schwierige Situation, in der sich aktuell alle von uns befinden. Dieses Jahr sei ein schmerzhaftes gewesen, schreibt Meghan, und bezieht sich dabei auch auf die Corona-Pandemie, in der viel Isolation und Einsamkeit entstehen würden.

“Lasst uns vornehmen, andere zu fragen: ‘Geht es dir gut?”, schreibt sie in der “New York Times”. “Wir gewöhnen uns an eine neue Normalität, in der Gesichter von Masken bedeckt sind, aber es zwingt uns, einander in die Augen zu sehen - manchmal sind die gefüllt mit Wärme, manchmal mit Tränen. Zum ersten Mal seit Langem sehen wir einander wirklich.”

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