Die ungeschminkte Wahrheit? Die „MakeApp“ sorgt für Kontroversen

Make-up ist kein Schwindel, sondern vielmehr Ausdruck der eigenen Persönlichkeit, so die Meinung vieler Userinnen. (Bild: Getty Images)
Make-up ist kein Schwindel, sondern vielmehr Ausdruck der eigenen Persönlichkeit, so die Meinung vieler Userinnen. (Bild: Getty Images)

Diese App soll zeigen, wie Stars oder die eigenen Freundinnen völlig ungeschminkt aussehen. Das Programm wird derzeit heftig diskutiert und stößt dabei nicht nur auf Gegenliebe – sogar der Vorwurf des Sexismus wird laut.

Die App „MakeApp“, die für 0,99 Euro zu haben ist, zeigt, wie Menschen völlig ohne Make-up aussehen. Zumindest wird genau das behauptet. Dabei werden markante Charakteristika wie farbige Lippen, strahlender Teint und auffälliges Augen-Make-up auf Fotos entfernt und durch einen natürlicheren, oftmals allerdings fahleren und kränklicheren Look ersetzt. Der Entwickler Ashot Gabrelyanov hat das Programm auf den Markt gebracht. Dafür erntet er momentan aber jede Menge Kritik.

Viele bezeichnen die App als sexistisch. Sehen zu wollen, wie Frauen ungeschminkt aussehen, sei frauenfeindlich, da es unterstelle, dass Frauen den Männern etwas vorgaukeln, das in Wirklichkeit nicht existiert. Die App vermittele daher den Eindruck, dass man die ungeschönte Wahrheit zu sehen bekomme – eine für viele User fragwürdige Art, sich die Zeit zu vertreiben.

“Eine gute Zielgruppe hierfür: Die geifernde Meute von Frauenhassern, die es nicht ausstehen können, wenn Frauen sie “anlügen”, indem sie Kosmetik verwenden”, lautet eine der Reaktionen auf Twitter.

Auch Stars wie Natalie Portman, Angelina Jolie und Melania Trump wurden mithilfe der App schon „abgeschminkt“.

Auf Twitter und in Interviews verteidigt der Entwickler seine Idee vehement. Immerhin habe das Programm auch eine Schminkfunktion, mit der sich jeder mit einer Schicht Make-up betrachten kann. Die Kritik an seiner Erfindung könne er nicht nachvollziehen.

„Wir haben ‚MakeApp’ als Experiment gebaut und vor wenigen Monaten auf den Markt gebracht“, so Gabrelyanov gegenüber der News-Seite „Buzzfeed“. „Unglücklicherweise konzentrieren sich die Medien ausschließlich auf die Make-up-Entfernen-Funktion der App und stellen uns als eine Gruppe ‚Technik-Jungs’ hin, die Frauen schaden wollen. Das entspricht nicht der Wahrheit.“