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Diese eine Frau inspirierte Hunderte dazu, Kleidung zu tragen, die sie „nicht tragen dürften“

Katey Johnson, Bloggerin und zweifache Mutter, postete ein Foto von sich, auf dem sie ein enganliegendes Kleid trägt, in dem sie sich wohlfühlt. (Bild: Facebook/The Mother Octopus)
Katey Johnson, Bloggerin und zweifache Mutter, postete ein Foto von sich, auf dem sie ein enganliegendes Kleid trägt, in dem sie sich wohlfühlt. (Bild: Facebook/The Mother Octopus)

Eine Bloggerin teilte ein Foto, auf dem sie ein enges schwarzes Kleid trägt, das „nichts für sie“ war und ermutigte damit unbeabsichtigt andere Frauen dazu, sich im Sinne eines positiven Körperbilds von angeblichen Schönheitsidealen abzuwenden.

Katey Johnson ist eine zweifache Mutter aus Long Island, New York. Wenn sie sich einmal nicht um ihr Fotorahmengeschäft kümmern muss, das sie von Zuhause aus betreibt, schreibt sie für ihren Blog „The Mother Octopus“. Ihr Beitrag vom 14. August mit dem Titel „A Dress I Have No Business Wearing“ (dt.: „Ein Kleid, das ich nicht tragen dürfte“) wurde von der Facebook-Gruppe „Love What Matters“ aufgegriffen, wo er sich wegen seiner Einstellung, sich nicht um die Meinung anderer zu kümmern, schnell verbreitete.

Ein Foto von Johnson, in dem sie ein kurzes schwarzes Kleid trägt, ergänzte ihren Beitrag: „Das bin ich in einem Kleid, das ich nicht tragen dürfte. Es ist nicht das erste Mal, dass ich es trage und es wird auch nicht das letzte Mal sein. Ich weiß, es ist nicht schmeichelhaft, aber ich will nicht, dass ihr sagt: ‚OMG, DU SIEHST TOLL AUS!’ Ich will nicht, dass ihr sagt: ‚GUT FÜR DICH!’ Ich will, dass ihr wisst, weshalb ich ein Kleid trage, das ich nicht tragen dürfte.“

Johnson erzählt, dass eine Freundin das Foto zwei Tage zuvor auf dem Weg zum Abendessen aufgenommen hatte. „Man könnte sagen, dass ich ein bisschen schwanger darin aussehe, weil, ihr wisst schon, dieser Teil vorne hervorsteht. Ich sehe wirklich ein bisschen schwanger aus. Das ist okay. In diesem Teil, der da vorne hervorsteht, sind einmal zwei Babys herangewachsen, aber ich versichere euch, dass es jetzt nur noch der Ort ist, an dem ich meine Cheeseburger und meinen Sauvignon Blanc verwahre.”

Obwohl sie das Gefühl hatte, dass das Kleid nicht für ihren 73 kg schweren und 1,59 m großen Körper gemacht ist, fühlte Johnson sich darin fantastisch. „Ich weiß nicht, warum. Es war einfach so. Es ist nicht typisch für mich, enge Kleidung zu tragen. Überhaupt nicht. Aber ich wollte es, also habe ich es gekauft. Und ich war deshalb so stolz auf mich.“

Johnson, die laut eigener Aussage aktuell ihr bisheriges Höchstgewicht hat und immer mit ihrem Gewicht zu kämpfen hatte, machte eine Ansage: „Nachdem ich mir 40 Jahre selbst gesagt habe, dass ich die Dinge nicht tragen darf, die ich tragen möchte, habe ich beschlossen, das Thema zu wechseln. Ich habe beschlossen, ab sofort gut zu mir zu sein.“

„Die Sache ist also so“, erklärt sie weiter: „Wenn ich beim Ausgehen mit meinem Ehemann oder zum Abendessen in einem schicken Restaurant mit meiner besten Freundin ein Kleid anziehen kann, das ich nicht tragen dürfte, weil ich mich dabei gut fühle, dann könnt ihr das auch. Wenn es schwierig ist, euch selbst Mut zuzureden, dann sagt euch einfach, dass das Leben zu kurz ist, um sich Sorgen über die Dinge zu machen, die ihr nicht tragen dürftet.“

Johnsons Beitrag auf „Love What Matters“ erhielt über 35.000 Reaktionen und wurde über 5.000 Mal geteilt (der Beitrag auf ihrer persönlichen Facebook-Seite erhielt 10.000 Reaktionen und wurde 2.500 Mal geteilt), doch bei beiden Beiträgen erzielte der Kommentarbereich die meiste Wirkung. Frauen veröffentlichten Selfies, auf denen sie Kleidung tragen, die sie lieben, in denen sie sich wegen ihres Gewichts aber nicht wohl gefühlt hatten.

Zusätzlich wurde Johnsons Beitrag mit Kommentaren von Frauen überschwemmt, die schworen, ihrem Beispiel zu folgen, etwa: „Du hast mir etwas geliefert, über das ich nachdenken muss und auf das ich stolz sein kann, danke“, und: „Das hätte zu keinem besseren Zeitpunkt kommen können… Nachdem ich letzte Woche [ein Outfit] zur Taufe anhatte und davon Fotos sah, dachte ich, dass ich darin scheußlich aussehe und ich hatte riesig Angst, es zu tragen. Danke für diesen Beitrag!“ Eine andere Frau kommentierte: „Ich habe zu meinem Geburtstag ein Kleid bekommen, das ich keinesfalls tragen sollte. Auch ich habe mein Mamabäuchlein von meinem kleinen Menschlein und es wird nicht weggehen. Das hält mich nicht davon ab, ein Kleid zu tragen, in dem ich mich fantastisch fühle. Ich werde nicht die nächsten sechs Wochen hungern oder mich im Fitnessstudio malträtieren, um jemand anderem zu gefallen.“

Johnson erzählt Yahoo Style, dass sie zunächst nicht alle Kommentare gelesen hatte. „Der erste Kommentar, den ich gelesen habe, war von jemandem, der schrieb, dass ich eine Bauchdeckenstraffung brauche, also habe ich beschlossen, nicht mehr mitzulesen, um zu vermeiden, dass es mich fertigmacht“, sagt sie. „Aber meine Freunde sagten immer wieder: ‚Lies die Kommentare!’ Und ich bin froh, dass ich es tat.“

Obwohl Johnson das 14-Euro-Kleid von Marshalls schon früher anhatte, fühlte es sich an diesem Abend anders an. „Ich war mit meiner besten Freundin zusammen, wir hatten eine super Zeit und obwohl mein Bauch heraushing, war es mir plötzlich egal“, sagt sie. „Wenn ich es geschafft habe, kurz loszulassen, wollte ich andere Frauen wissen lassen, dass sie das auch können.“

Johnson sagt, dass das Teilen des Fotos mit dem engen Kleid ein „Meilenstein“ war. „Wir alle hatten irgendwann das Gefühl, dass wir bestimmte Kleidung ‚nicht tragen dürften’ – und vermutlich denken wir das auch bei anderen Menschen –, aber es ist wichtig, diese Einstellung loszuwerden“, erzählt sie Yahoo Style.

Während die Mutter nicht die Absicht hatte, eine Körperrevolution zu starten, ist sie dankbar für den Moment. „Ich werde dieses Kleid definitiv wieder tragen“, sagt sie.

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