Diese Mutter zeigt es allen: Kinder bedeuten nicht das Ende der Karriere

Wenn Ihr das Foto der Künstlerin Hein Koh noch nicht gesehen habt, schaut es Euch an. Es wurde kürzlich von der Supermama mit Zwillingen auf Facebook hochgeladen, nicht nur, um zu zeigen, dass Frauen einfach extrem gut im Multitasking sind, sondern auch, dass durch das Muttersein die Karriere nicht zu Ende sein muss.

image

(Facebook/Hein Koh)

„[So sah es aus,] als meine Zwillinge (#twins) fünf Wochen alt waren, und trotz Schlafentzug und ständigem Stillen #breastfeeding (alle zwei bis drei Stunden, rund um die Uhr, jeweils 45 Minuten lang) habe ich immer noch alles Mögliche erledigen können“, schreibt sie.

Koh ist Bildhauerin und lebt in Brooklyn, New York. Sie hat im Mai 2015 ein Zwillingspaar auf die Welt gebracht, und nachdem sie von den Worten ihrer Künstlerkollegin Marina Abramovic (auch Mutter) frustriert war, die angeblich gesagt hat, dass „Kinder Frauen in der Kunst beeinträchtigen“, entschied sie sich, dieses Foto hochzuladen, das sie zeigt, wie sie alles auf die Reihe bekommt.

Dieses Foto einer stillenden Braut wurde zum Internet-Hit

„Marina weiß nur, wie es ihr selbst ergangen ist, und vielleicht mag es auf sie zutreffen, aber die Erfahrung teilt nicht jeder, sie stimmt einfach nicht für jede Person. Eine Mama (#mom) zu werden (mit Zwillingen) hat mich persönlich zu einer besseren Künstlerin (#artist) gemacht – ich habe gelernt, extrem effizient mit meiner Zeit umzugehen, Wichtiges vorzuziehen und Anderes vorerst nicht zu beachten. Und natürlich perfekt #Multitasking zu betreiben.“

„Ich habe gelernt (wenn auch nicht gut), mit nur wenig Schlaf auszukommen und mitten im Chaos und Wahnsinn zu leben. Ich lernte bei meiner Arbeit neue Gefühle kennen, wodurch diese interessanter und vielschichtiger wurde.“

image

(Facebook/Hein Koh)

Während Koh auch klarstellt, dass sie nicht denkt, dass Künstler mit Kindern bessere Künstler sind als wenn sie keine haben, meint sie trotzdem, dass das Elternsein eine andere Lebenserfahrung ist.

„Die Kindererziehung ist wie jede andere Herausforderung im Leben – und es ist die bisher allergrößte Herausforderung in meinem Leben –, und wenn man offen dafür ist und kreative Lösungen findet, kann man sich am Ende zu einer besseren Person entwickeln.“

Diese Vorher-Nachher-Bilder einer jungen Mutter hätte man nicht erwartet

Und es hat keineswegs lange gedauert, bis sich Kohs Beitrag im Internet verbreitet hat.

„Schön formuliert“, kommentierte Suiata Thawani. „Es gibt Momente in meinem eigenen Leben, in denen ich die Balance zwischen Arbeitsleben und Familienleben schwierig finde, aber ich denke, dass es im Allgemeinen etwas Positives für beide Seiten ist. Danke, dass du deiner Kraft und Motivation Ausdruck verliehen hast.“

„Ich liebe es!“, fügte April Zanne Johnson hinzu. „Ich habe alle meine Babys gestillt, und das vierte kam, während ich im dritten Semester im Graduiertenprogramm an der Uni Montclair MFA Studio Arts eingeschrieben war. Ich habe ihn im Unterricht gestillt. Du solltest das Marina Abramovic schicken und ihr zeigen, was unsere Generation alles kann! Hein Koh = Göttin und Kämpferin.”

image

(Facebook/Hein Koh)

Koh war von den Reaktionen zu ihrem Foto überwältigt und ist froh, das Thema über Frauen und Karriere angesprochen zu haben.

„Ich fühle mich aufgrund meines Fotos „Stillend-am-Laptop“ ein bisschen internetberühmt, was mir etwas peinlich ist. Aber der Grund dafür, dass ich das überhaupt hochgeladen habe, ist, um anderen Künstlern, vor allem Künstlerinnen, zu sagen, dass Kinder nicht unbedingt bedeuten, seine Kreativität einschränken zu müssen, sondern dass man vielleicht sogar NOCH kreativer werden kann“, sagt sie.

„Ich habe viel Lob erhalten, wurde aber auch attackiert, aber gut, ich versuche nur, das Beste zu tun. Mütter werden immer die Ersten sein, die andere Mütter kritisieren, obwohl wir uns eigentlich gegenseitig unterstützen sollten. Ich würde mich gerne für eine Kultur einsetzen, in der Frauen andere Frauen unterstützen, anstelle das Gefühl zu haben, sich kritisieren zu müssen: Mit einem guten Beispiel vorangehen – nicht mit Kritik. Wir sollten einander einfach nur leben lassen.“

Diese Braut wird im Netz gefeiert - aus einem simplen Grund:

Simone Olivero