Diese Pflanzen lieben Bienen im Spätsommer
Wenn im Spätsommer Garten und Terrasse noch einmal kräftig erblühen, freut das nicht nur die Besitzer, sondern auch die nützlichen Bienen, sowie Hummeln und Schmetterlinge. Welche Pflanzen die fleißigen Nektar- und Pollensammler jetzt anziehen, erfahren Sie hier.
Für Schmetterlinge, Schwebfliegen, Honigbienen und Wildbienen inklusive Hummeln sind die nahrungsspendenden Blüten in der Natur im Spätsommer so langsam schon Mangelware. Für viele Pflanzen heißt es nun, ihre Vermehrung zu sichern: Bäume und Sträucher bilden Früchte, Stauden und Sommerblumen entwickeln Samenstände. Möglich wird das aber bei vielen Arten erst durch die erstaunliche Bestäubungsleistung, die unsere fleißigen Insekten erbracht haben. Umso wichtiger ist es, dass die kleinen Helfer gut gestärkt über den Winter kommen beziehungsweise zum Ende der Saison für genügend überwinternden Nachwuchs sorgen können. Der energiereiche Nektar ist dabei sozusagen das "Flugbenzin", der Pollen wird von Bienen vor allem für den Nachwuchs gesammelt.
Insektenfreundlicher Garten: Das ist im Spätsommer zu tun
Gärten mit spätblühenden Arten bieten den Insekten in diesen Wochen einen reich gedeckten Tisch. Einjährige Sommerblumen sind wahre Dauerblüher. Unsere Tipps: Schneiden Sie Verblühtes am besten regelmäßig ab – so bilden sich immer neue Knospen bis zum Frost. Bei den mehrjährigen Blütenstauden gibt es viele Arten, die erst im Spätsommer zu blühen beginnen und bis weit in den November hinein für Farbe sorgen. Und wer als Liebhaber von Dahlien statt der dicht gefüllten Pompon- oder Kaktus-Dahlien vor allem die offenblütigen Varianten bevorzugt, wird viele Honigbienen und Hummeln an ihren Blüten entdecken.
Fast noch wertvoller als die Stauden sind die spätblühenden bienenfreundlichen Gehölze in Natur und Garten, denn sie bieten eine ungleich höhere Blütendichte, sodass die Insekten Nektar und Pollen sammeln können, ohne weite Flugstrecken zurücklegen zu müssen. Sie blühen noch, wenn andere Bäume und Sträucher bereits ihr Laub verlieren.
Tipp: Denken Sie jetzt schon ans nächste Frühjahr. Einige der nützlichen Insekten sind schon ab Februar unterwegs und freuen sich über die ersten Zwiebelblumen wie Krokus, Winterling oder Blausternchen im Garten. Ab September ist Pflanzzeit für Blumenzwiebeln!
Magnete für Bienen, Schmetterlinge & Co.: Diese Blütenstauden sind winterhart
Purpursonnenhut (Echinacea purpurea): blüht von Juli bis September, Höhe: 80–100 cm, Sonne, lehmig-sandiger Boden
Wegwarte (Cichorium intybus var. intybus): blüht von Juli bis September, Höhe: 60–100 cm, Sonne, Wildstaude, humoser Boden
Hohe Fetthenne (Sedum spectabile): blüht von August bis September, Höhe: 40–50 cm, Sonne, durchlässiger, trockener Boden
Goldrute (Solidago rugosa ‘Fireworks’): blüht von August bis Oktober, Höhe: 100–120 cm, nicht wuchernd, Sonne, normaler Boden
Besenheide (Calluna vulgaris): blüht von September bis November, Höhe: 20–30 cm, Sonne–Halbschatten, normaler Gartenboden
Herbst-Eisenhut (Aconitum ‘Arendsii’): blüht von September bis Oktober, Höhe: 60–100 cm, Sonne–Halbschatten, humoser Boden
Diese Blütensträucher und -bäume stehen jetzt hoch im Kurs
Bienenweide-Rosen (zum Beispiel ‘Apricot’, Höhe: 40–60 cm) warten im Gegensatz zu vielen anderen Rosen mit zugänglichem Pollen und Nektar auf.
Der Bienenbaum (Tetradium daniellii var. hupehensis, Höhe: 10–15 m) lockt von Juli bis August mit unzähligen weißen Duft-Blüten, die sich aus kleinen Knospen öffnen.
Der Fingerstrauch (Potentilla fruticosa, Höhe: 1,20–1,50 m) bietet als Dauerblüher von Juni bis Oktober nektar- und pollenreiche Blüten.
Der Sieben-Söhne-des Himmels-Strauch (Heptacodium miconioides, Höhe: 3–5 m) blüht von August bis Oktober, ist sehr winterhart.
Weitere Favoriten: Efeu und Blauraute
Praxis-Tipp: Reiche Blüte durch Rückschnitt
Auch im naturnahen und insektenfreundlichen Garten muss hin und wieder zu Schere oder Sense gegriffen werden, um die Blühfreudigkeit der Pflanzen zu erhalten. Blumenwiesen, die eine Vielzahl von Pflanzen bieten, die für Honigbienen, Wildbienen, Hummeln und Co. attraktiv sind, müssen ein- bis zweimal im Jahr gemäht werden (Juni und September). Am besten geht das mit der Sense (Motor oder Handsense). Wenn man in Etappen mäht, wechseln sich hohe und niedrige Abschnitte ab und die Insekten finden immer noch ein paar Blüten. Lassen Sie das Mähgut einige Tage liegen und trocknen, damit die Samen auf den Boden gelangen.
Staudenbeete sollten erst im Frühjahr zurückgeschnitten werden. Zum einen bieten die stehengelassenen Halme guten Winterschutz, zum anderen kann unter der schützenden Pflanzenmasse eine Vielzahl von Insekten Unterschlupf über den Winter finden. Einige Wildbienen haben eine besondere Strategie: Sie legen ihre Eier in das ausgehöhlte Mark von Pflanzenstängeln, etwa von Nachtkerze, Königskerze, Brombeere oder Distel. Der Nachwuchs schlüpft dann im nächsten Jahr. Das Schnittgut im Frühjahr deswegen nicht sofort häckseln, sondern einige Zeit lagern.