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Diese Unternehmen buhlen um die PCK-Raffinerie in Schwedt

Die PKC-Raffinierie in Schwedt könnte bald von einem österreichischen Unternehmen übernommen werden.
Die PKC-Raffinierie in Schwedt könnte bald von einem österreichischen Unternehmen übernommen werden.

Das österreichische Handelsunternehmen Alcmene, das nach eigener Darstellung auf langfristige Energie- und Rohstoffinvestitionen spezialisiert ist, würde gerne die PCK-Raffinerie in Schwedt übernehmen, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ). „Alcmene wäre als langfristiger Investor an PCK und dem deutschen Raffineriesektor interessiert“, teilte das Unternehmen mit.

Ob Alcmene die Mehrheit an PCK vom russischen Konzern Rosneft übernehmen will, dem die PCK-Raffinerie mehrheitlich gehört, ist jedoch noch unklar.

Der Ölkonzern Shell, der an PCK eine Minderheitsbeteiligung hält, ist als ein weiterer Akteur involviert. Ursprünglich wollte Shell seine Beteiligung an Alcmene abgeben. Das verhinderte Rosneft aber, indem der russische Konzern sein Vorkaufsrecht in Schwedt nutzte.

Alcmene mit Sitz in Österreich gehört zur Liwathon-Gruppe, einer privaten britischen Energieholding. Rosneft untersteht dem Kreml, wodurch die Raffinerie derzeit noch an der russischen Druschba-Pipeline hängt.

Und noch ein weiterer Konzern bietet sich derzeit als Käufer an. Laut Berichten des "Handelsblatts" will auch der Biokraftstoff-Unternehmer Claus Sauter, Vorstandschef der Verbio AG, gerne die Raffinierie kaufen. Verbio ist ein börsennotiertes Unternehmen aus Leipzig. Ein großer Teil der Biokraftstoffe von Verbio wird nicht aus Getreide oder Raps, sondern aus Pflanzenresten, also etwa Stroh, hergestellt, eine zukunftsweisende Technologie, da Energie- und Lebensmittelsektor nicht um Rohstoffe konkurrieren.

Unbekannt ist Verbio in Schwedt nicht: Der Konzern betreibt dort bereits eine Bioraffinerie bei PCK. Und diese soll ausgebaut werden: Sauter will PCK zum Biomasse-Synthetisch-Chemischen Kombinat transformieren.

Das von der EU-Kommission vorgeschlagene Öl-Embargo stellt eine Herausforderung für die Ölversorgung in Ostdeutschland dar, da Tankstellen, Haushalte, Unternehmen und auch der Großflughafen Berlin-Brandenburg aus Schwedt mit Kraft- beziehungsweise Heizstoffen beliefert werden. Sollte das Werk seinen Betrieb einstellen, könnte es zu Engpässen in der Hauptstadtregion und darum kommen. Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) warnte vor ernsthaften Versorgungsproblemen im Falle eines Boykotts. Die Einfuhr russischen Rohöls in die EU soll in sechs Monaten beendet werden.

MS