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Mit diesen Apps kann man Lebensmittelverschwendung vermeiden

Lebensmittelverschwendung ist weltweit ein massives Problem: Rund 1,3 Milliarden Tonnen Essen landen jedes Jahr im Müll. In Deutschland sind es demnach pro Kopf jährlich etwa 55 Kilogramm. Vor allem während der Corona-Krise gilt: Zahlreiche Bürger hamstern die Supermarktregale leer und stopfen Kühlschränke und Speisekammern voll. Aber wohin mit den ganzen Lebensmitteln? Mit diesen Apps kann man seinen Teil zu weniger Verschwendung beitragen.

Immer noch landen in Deutschland zu viele Lebensmittel im Müll. (Bild: Shutterstock.com/SpeedKingz)
Immer noch landen in Deutschland zu viele Lebensmittel im Müll. (Bild: Shutterstock.com/SpeedKingz)

"Too Good To Go"

Als die Erfinder der App "Too Good To Go" bemerkten, dass in Restaurants, Bäckereien, Supermärkten und Hotels teilweise einwandfreies Essen am Tagesende in den Abfall wandert, hatten sie eine Idee: Über die App findet man Restaurants in seiner Nähe, die übergebliebenes Essen zu billigeren Preisen anbieten - eine Win-win-Situation für alle Beteiligten. Die Restaurants erlangen mehr Bekanntheit, der Konsument spart Geld, Zeit, und leistet einen Beitrag gegen Verschwendung. Bereits über 4.500 Lokale, Restaurants und Bäckereien deutschlandweit sind dabei, darunter viele kleine, lokale Läden, die in der jetzigen Situation besondere Unterstützung brauchen. Die App ist im App Store und bei Google Play kostenlos erhältlich.

A man carries Too Good To Go bag with food in Krakow's Main Market Square. Too Good To Go allows local food stores, cafes and restaurants to sign up and post the left-over meals that they have at the end of the day and the discounted price they want for them. Too Good To Go (TGTG) is world’s number 1 app for fighting food waste. On Wednesday, August 11, 2019, in Krakow, Poland. (Photo by Artur Widak/NurPhoto)
Too good to go (Bild: Getty Images)

"ResQ Club"

Die finnische App "ResQ Club" funktioniert ähnlich wie "Too Good To Go": Restaurants und Bäckereien bieten übergebliebenes Essen zu etwa der Hälfte des Normalpreises an, man zahlt per App und holt die Bestellung selbst ab. Bisher ist die App in Deutschland leider nur in Berlin verfügbar, aber auch während der Corona-Krise lässt sie sich dort nutzen. Im App Store und bei Google Play kann man "ResQ Club" kostenlos herunterladen, auch eine Web-App ist erhältlich.

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"SIRPLUS"

Das Start-up "SIRPLUS" rettet Lebensmittel direkt da, wo sie ihren Ursprung haben: bei Herstellern, Produzenten, Logistikern und Großhändlern. Dort fallen große Mengen an Abfall an, zum Beispiel wenn Produkte kurz vor dem Mindesthaltbarkeitsdatum stehen oder nicht der Norm entsprechen. "SIRPLUS" vertreibt die geretteten Lebensmittel dann unter anderem in einem Onlineshop. Das Unternehmen bietet außerdem monatliche Abo-Boxen mit einer Mischung unterschiedlicher Produkte an, die direkt nach Hause gesendet werden. Die Boxen kosten zwischen rund 25 und 35 Euro - man spart bis zur Hälfte des Normalpreises. Trotz Corona-Krise läuft bei "SIRPLUS" das Business as usual - nur mit verschärften Hygienemaßnahmen in den Rettermärkten.

"Etepetete"

Auch das Unternehmen "Etepetete" bietet Retterboxen an. Als die Erfinder merkten, dass ein großer Teil der Ernte aufgrund optischer Imperfektionen in den Müll wanderte oder auf dem Feld liegen blieb, entschlossen sie sich, diesen Produkten eine Chance zu geben. In ihren Gemüsekisten schicken sie teils extravagant aussehendes Obst und Gemüse direkt vom Feld zum Kunden nach Hause. Die verschiedenen Boxen kosten zwischen knapp 22 und 37 Euro und können auf der Website bestellt werden.

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"Zu gut für die Tonne"

"Zu gut für die Tonne" ist eine kostenlose App des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Sie enthält über 500 Rezepte und Tipps zur Aufbewahrung und Verwertung von Lebensmitteln. Ein Einkaufsplaner hilft beim Supermarktbesuch und unterstützt richtige Entscheidungen beim Lebensmitteleinkauf. Erhältlich ist die App im Google Play Store und im App Store. Auch auf der Website werden einige Tipps und Tricks zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen gegeben.

"Essen und Trinken"

In der "Essen und Trinken"-App kann man Rezepte nach Zutaten aussuchen und so neue Ideen finden, wie man Lebensmittel verarbeitet, die verarbeitet werden müssen. Außerdem zeigt die App, welche Produkte derzeit in Saison sind. Kostenlos sowohl im Google Play Store als auch im App Store erhältlich.

"Plant Jammer"

Der App "Plant Jammer" teilt man die Zutaten mit, die gerade im Kühlschrank liegen - und von denen man vielleicht sogar denkt, dass sie nicht zusammenpassen. Das Programm stellt dann ein paar Fragen, um die Vorlieben des Nutzers zu erfahren und zaubert anschließend ein individuelles und ausgewogenes Rezept. Die Grundversion der App ist ebenfalls kostenlos für iOS- und Android-Geräte verfügbar. Einige Funktionen sind allerdings kostenpflichtig.

"OLIO"

Mit der App "OLIO" kann man übergebliebenes Essen mit seinen Nachbarn teilen. Egal ob man zu viel gekauft, gekocht oder festgestellt hat, dass ein Produkt einem nicht schmeckt. Einfach einstellen, was übrig ist, Abholort vereinbaren und teilen. Auch in Corona-Zeiten ist das eine wunderbare Idee, die weiterhin funktioniert - nur eben ohne Kontakt. Man kann in der App übrigens auch überschüssige Artikel wie zum Beispiel Toilettenpapier abgeben. Die App gibt es im Google Play Store und in Apples App Store.

A woman uses the Olio mobile app to look for food goods to swap with other uses, in this posed photograph taken in north London on January 22, 2020. - Britain-based Olio enables customers to give their own unused food items free to other users, via collection from their homes. "We throw away one third of food we produce each year," says Tessa Clarke, co-founder of Olio. "What that means is that roughly ten percent of annual greenhouse gas emissions come from food waste alone, which I like to point out to people is four to five times greater than the carbon emissions that come from the global aviation industry." (Photo by Isabel INFANTES / AFP) (Photo by ISABEL INFANTES/AFP via Getty Images)
Die Olio-App lädt zum Teilen ein (Bild: Getty Images)

"foodsharing.de"

Auf der Internetplattform "foodsharing.de" wird überschüssiges Essen verteilt - aus Privathaushalten, Restaurants, Bäckereien, Kantinen, Cafés und Supermärkten. Das funktioniert auf mehrere unterschiedliche Wege: Es gibt Essenskörbe, Kühlschränke und sogenannte "Fair-Teiler", die von der foodsharing-Community auf der Online-Plattform organisiert werden. Die Apps sind für iOS und Android erhältlich.

Zu viel gehamstert? Lebensmittelverschwendung vermeiden ohne App

Lebensmittel-Abfälle kann man natürlich auch ohne App reduzieren, indem man einige Leitfäden befolgt. Derzeit gilt vor allem: Exzessive Hamsterkäufe vermeiden. Vorräte zuhause zu haben ist gut und notwendig, aber alles mit Maß. Schon beim Einkaufen empfiehlt es sich, die Einkäufe so gut wie möglich vorzuplanen, nicht hungrig einkaufen zu gehen, XXL-Packungen oder "drei für zwei"-Aktionen zu vermeiden, Mut zu hässlichem Obst und Gemüse zu haben und saisonal einzukaufen - denn diese Produkte halten meist länger.

Als Tipp für zu Hause: Essen, was essbar ist - oft schneiden wir bei Gemüse Teile ab, die durchaus essbar wären, wie zum Beispiel Brokkolistiele, Lauchwurzeln und alle möglichen Arten von Blättern - häufig sind diese sogar der gesündere Teil. Auch das richtige Lagern der Lebensmittel ist wichtig: Salat bleibt länger frisch, wenn man ihn im Gemüsefach in ein feuchtes Tuch einwickelt, Äpfel halten sich an kühlen dunklen Orten länger. Viele Produkte kann man auch anderweitig verarbeiten: Aus schrumpligen Äpfeln wird Apfelmus und aus weichen Tomaten Tomatensoße, die man dann einfrieren kann.

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