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Dieter Wedel: Regie-Legende starb mit 82 Jahren

Das Leben von Dieter Wedel war reich an Skandalen, die ihn ebenso in die Schlagzeilen brachten wie seine legendären Fernsehfilme und –serien. Bereits am 13. Juli starb die Regie-Legende in Hamburg, wie das Landgericht München bekanntgab.

Dieter Wedel schrieb deutsche Fernsehgeschichte

Schon als Schüler inszenierte Wedel seine erste Theateraufführung, bevor er seine Karriere bei Radio Bremen und dann in der Fernsehspielabteilung des NDR begann. Seinen ersten Regieerfolg erlebte er 1972 mit dem Dreiteiler 'Einmal im Leben – Geschichte eines Eigenheims', der die Grundlage für Wedels beliebte Mehrteiler über die Familie Semmeling legte. In den Neunziger Jahren feierte er seine größten Erfolge mit Serien wie 'Der große Bellheim', 'Der Schattenmann' und 'Der König von St. Pauli'. Immer wieder kehrte er auch zum Theater zurück, arbeitete unter anderem als Intendant der Bad Hersfelder Festspiele.

Ähnlich wie seine beliebten Fernsehfilme sorgte auch Wedels Privatleben immer wieder für Aufsehen. Verheiratet war er nur einmal, mit der Kauffrau Ursula Wolters, aber er konnte sechs Kinder von sechs verschiedenen Frauen vorweisen, darunter einen Sohn mit Schauspielerin Hannelore Elsner, die 2019 mit 76 Jahren starb. Sein Umgang mit Frauen sorgte allerdings immer wieder für Skandale und die #MeToo-Bewegung nahm auch ihn ins Visier.

Verfahren wegen Vergewaltigungsvorwurf eingestellt

Seit fünf Jahren wartete die Jany Tempel (53) darauf, dass das Landgericht Dieter Wedel den Prozess macht, denn so lange ist es her, seit sie Anzeige erstattete. Die Schauspielerin warf dem Regisseur, für den sie unter anderem in 'Der große Bellheim' vor der Kamera stand, vor, sie 1996 in einem Hotelzimmer vergewaltigt zu haben. Dieter Wedel hatte die Vorwürfe stets bestritten, doch zu einem klärenden Prozess kommt es nun nicht mehr. Jany Tempel hatte gegen die lange Verfahrensdauer sogar mit einem kurzfristigen Hungerstreik protestiert. Nun wurde das Verfahren gegen Dieter Wedel eingestellt, bevor der Prozess überhaupt begann – am 20. Juli hätte das Gericht darüber entschieden, ob die Anklage zugelassen werden sollte.

Bild: Swen Pförtner/picture-alliance/Cover Images