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Nicht kräftig genug für den Beruf? So stark reagiert eine Frau auf eine Job-Absage

So geht es sicher vielen Profis, die in Domänen arbeiten, die – laut Klischee – doch eigentlich fürs andere Geschlecht reserviert sind. Landschaftsgärtnerin Charlotte machte ihrem Ärger Luft.

Ein Arbeiter trimmt Sträucher in einem Garten.
Landschaftsbau ist nur etwas für starke Männer? Von wegen! (Symboldbild: Getty Images)

Anlegen von Teichen, Pflastern von Wegen, Ausgraben, Umgraben, Bäume setzen und zurückschneiden – vom Konzipieren neuer Gartenanlagen ganz zu schweigen: Der Beruf von Landschaftsgärtnerinnen und -gärtnern ist unglaublich vielseitig und erfordert neben einer guten Vorstellungskraft und räumlichem Denken viel theoretisches Wissen über Flora und Fauna – und auch einiges an Muskelkraft, die man (oder auch frau!) sich im Laufe der Jahre aneignet. Das weiß sicher niemand besser als Charlotte – ihres Zeichens Landschaftsgärtnerin aus England, die ihren Beruf sogar einige Jahre in Australien ausübte.

Bei der Bewerbung um eine neue Stelle in ihrem Traumjob erlebte die Frau allerdings einen typischen Fall von Diskriminierung, der in einer unverschämten Absage mündete. Auf ihr Anschreiben antwortete ein Mann namens Mark mit folgender Replik: „Guten Abend Charlotte, vielen Dank für Ihr Interesse an der Stelle und Ihre Kontaktaufnahme mit mir“, heißt es in einem Tweet, den Charlottes Bruder Dan auf Twitter teilte. „Die Stelle ist noch offen, wenn Sie jedoch kein Bodybuilder sind, befürchte ich, dass Sie nicht in der Lage sind, die Arbeitslast zu bewältigen. Die Arbeit ist körperlich sehr anstrengend, da wir ein hart arbeitendes Landschaftsbauunternehmen sind.“

Diskriminierung bei der Jobbewerbung ist leider kein Einzelfall

Der „freundlichen“ Aufforderung, sich doch telefonisch zu melden, falls sie sich der Aufgabe dennoch gewachsen fühle, kam Charlotte nicht nach. Vielmehr verfasste sie ein gesalzenes Antwortschreiben, das „Muscle Mark“, so sprach sie ihr Gegenüber an, sicher nach Luft schnappen ließ: „Lustigerweise habe ich wahrscheinlich genau so viel Erfahrung im Bodybuilding wie Sie, also vermutlich keine. Was ich habe, ist jahrelange Erfahrung im Landschaftsbau und darin, auch bei 40 Grad Hitze Stützmauern zu bauen, da ich dies viele Jahre lang in Australien getan habe.“

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Ganz schön deutlich – und genau so geht es auch weiter: „Bevor ich diese E-Mail abgeschickt habe, habe ich mir Ihr Unternehmen angesehen, und ich versichere Ihnen, dass es nicht schwieriger wäre als die Arbeiten, die ich zuvor ausgeführt habe, da diese einen viel höheren Standard hatten als die Arbeiten, die ich von Ihrem Unternehmen gesehen habe.“ Bereit für noch mehr Charlotte-Power? Bitte schön: „Was ich jedoch als Herausforderung empfinde, ist die Arbeit mit engstirnigen Personen wie Ihnen, die ich wahrscheinlich 5 Minuten nach dem Aufwachen aus einem 3-Jahres-Koma die Bank drücken.“

Wow, was für eine emotionale Rede? Vielleicht, aber so kraftvoll, dass der potenzielle Arbeitgeber die Stärke seiner Bewerberin in Zukunft sicher nicht mehr anzweifeln dürfte. Doch wie dumm – denn Charlotte teilte dem Ansprechpartner abschließend mit, dass sie an der Stelle nicht mehr interessiert sei. „Ich bin sicher, dass Sie bei Ihrem nächsten Besuch auf der Bodybuilding-Messe die richtige Person finden. Mit freundlichen Grüßen, Charlotte (aka: keine Bodybuilderin).“

Auf Twitter erhielt Charlottes deutliche Antwort auf die Job-Absage viel Applaus – und Respekt. „Jeder, der sagt ‚er hat sie nur über die Strenge der Arbeit informiert‘, ignoriert die Tatsache, dass sie sich dafür beworben hat“, heißt es in einer Antwort. „Sie hat eine Bewerbung mit einem Lebenslauf eingeschickt. Ihre Erfahrung und Qualifikationen waren DA, er ist einfach nur sexistisch.“ Ein anderer meint: „"Diejenigen, die sagen, dass sie professioneller hätte antworten sollen, ich habe eine Frage an Sie: Warum? Warum sollte sie professionell auf einen Arbeitgeber reagieren, der sich selbst nicht professionell verhält, wenn sie den Job doch gar nicht mehr will?"

Dass die Zeiten sich trotz Misogynie und Diskriminierung dennoch geändert haben, zeigt ein Kommentator, der sich ausmalt, wie die Geschichte wohl vor einigen Jahrzehnten hätte ausgehen können: „In den 90er Jahren hätte die Geschichte folgendermaßen ablaufen können: Charlotte war wütend, nahm das Jobangebot an und zeigte Mark, was sie konnte. Zusammengebracht durch ihre Leidenschaft für die Landschaftsgestaltung und ihre zweifelhafte Maskulinität, verliebten sie sich ineinander und bekamen ein Kind, das sie Gunthar nannten.“

Video: Der Job einer Tierpräparatorin