Werbung

dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 25.05.2022 - 17.00 Uhr

ROUNDUP: Debatte um EZB-Straffungstempo wird intensiver

FRANKFURT - Die Debatte über die angemessene Reaktion auf die hohe Inflation im Euroraum nimmt Fahrt auf. Am Mittwoch äußerten sich gleich mehrere hochrangige Zentralbanker zu dem Thema. Dabei zeigt sich, dass im geldpolitischen Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) bei weitem keine Einigkeit herrscht. Während einige Währungshüter für ein beherztes Vorgehen eintreten, plädieren andere für einen eher vorsichtigen Ansatz.

USA: Aufträge für langlebige Güter steigen weniger als erwartet

WASHINGTON - In den USA sind die Aufträge für langlebige Güter im April weniger als erwartet gestiegen. Die Bestellungen seien im Vergleich zum Vormonat um 0,4 Prozent geklettert, teilte das US-Handelsministerium am Mittwoch in Washington mit. Analysten hatten im Schnitt mit einem Anstieg um 0,6 Prozent gerechnet. Bei langlebigen Gütern handelt es sich um industriell gefertigte Waren wie Maschinen.

DAVOS/VW-Chef: Neue Blockbildung keine Option - Lieferkette vor Entspannung

DAVOS - Europas größter Autobauer Volkswagen <DE0007664039> setzt trotz des zunehmend unter Druck geratenen Welthandels weiter auf die Globalisierung. "Wir haben hier diese Diskussion einer neuen Blockbildung", sagte VW-Chef Herbert Diess am Mittwoch am Rande der Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums in Davos vor Journalisten. "Positiv und motivierend für mich war, dass einige führende europäische Vertreter klargemacht haben, dass Europas Interesse in einer offenen Welt liegt." Sowohl VW als weltweiter Autoanbieter als auch Deutschland seien auf Freihandel angewiesen.

ROUNDUP: EU-Kommission will russische Oligarchen einfacher enteignen

BRÜSSEL - Luxusjachten, Villen, Privatjets: Russische Oligarchen sollen nach dem Willen der EU-Kommission enteignet werden können, wenn sie EU-Sanktionen unterlaufen. Dafür schlug die Behörde am Mittwoch vor, das Umgehen von Sanktionen EU-weit als Straftat zu definieren. Zudem sollen Regeln zur Vermögensabschöpfung und Beschlagnahmung verschärft werden. Hinter den Forderungen der Ukraine, Geld des russisches Staats für den Wiederaufbau zu nutzen, dürften die Vorschläge jedoch zurückbleiben.

IAEA wartet noch immer auf Antworten zu Uran-Funden im Iran

DAVOS - Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) hat über Probleme bei der Aufklärung ungelöster Fragen zum iranischen Atomprogramm berichtet. "Wir sind jetzt an einem sehr kritischen Punkt", sagte Generaldirektor Rafael Grossi am Mittwoch beim Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos.

Prognos-Studie: Deutsche Importe sichern 4,7 Millionen Jobs in der EU

MÜNCHEN - Deutschlands Importe schaffen dem Schweizer Prognos-Institut zufolge in den anderen EU-Staaten pro Jahr rund 290 Milliarden Euro an Wertschöpfung und sichern dort etwa 4,7 Millionen Arbeitsplätze. 61 Prozent dieser Einfuhren würden für die industrielle Produktion in der Bundesrepublik benötigt, teilte die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) als Auftraggeber der Studie am Mittwoch mit.

Pflegebeiträge: Lauterbach sagt fristgerechte Umsetzung zu

BERLIN - Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat nach der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zur stärkeren Berücksichtigung von Kindern bei den Beiträgen für die Pflegeversicherung eine Umsetzung bis Juli nächsten Jahres zugesagt. "Diesen Beschluss werden wir in der erklärten Frist umsetzen", sagte der SPD-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Die Pflegeversicherung muss aber auch grundsätzlich solider finanziert werden. Auch das werden wir angehen", fügte er hinzu.

Russische Notenbank zieht Zinssitzung vor

MOSKAU - Die russische Zentralbank verlegt ihre nächste Zinssitzung gut zwei Wochen nach vorne. Anstatt am 10. Juni wollen die Währungshüter bereits an diesem Donnerstag tagen, teilte die Zentralbank am Mittwoch in Moskau mit. Beobachter deuteten den Schritt als Hinweis auf eine deutliche Zinssenkung. Der Rubel legte nach der Ankündigung weiter zu und stieg zum US-Dollar auf einen mehrjährigen Höchststand.

ROUNDUP 2/Nach Xinjiang-Berichten: Bundesregierung sucht Distanz zu China

BERLIN - Nach neuen Berichten über die brutale Unterdrückung der muslimischen Minderheit der Uiguren in China betont die Bundesregierung, dass Deutschland stärker auf Distanz zu dem kommunistischen Regime gehen wird. Die Volksrepublik sei zwar ein großer Handelspartner, es gebe aber "sehr relevante Probleme", auch bei der Einhaltung von Menschenrechten, erklärte Vizekanzler und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck. "Das wurde jahrelang ausgeblendet. Diese Regierung hat den Umgang mit den China-Fragen aber verändert", betonte der Grünen-Politiker.

EZB: Ukraine-Krieg belastet Finanzstabilität in der Eurozone

FRANKFURT - Der Rahmen für die Finanzstabilität in der Eurozone wird nach Einschätzung der Europäischen Zentralbank (EZB) durch den Ukraine-Krieg belastet. Die Invasion Russlands habe zu höheren Energie- und Rohstoffpreisen geführt, heißt es in dem am Mittwoch veröffentlichten Finanzstabilitätsbericht der EZB. Dies stelle eine Gefahr für das Wirtschaftswachstum und die Inflationsentwicklung dar.

Frankreich: Konsumstimmung trübt sich überraschend weiter ein

PARIS - Die Stimmung der französischen Verbraucher hat sich im Mai erneut verschlechtert. Der entsprechende Indikator sei im Monatsvergleich um einen Punkt auf 86 Zähler gefallen, teilte das Statistikamt Insee am Mittwoch in Paris mit. Analysten wurden von der Entwicklung überrascht. Sie hatten eine Aufhellung der Konsumstimmung erwartet und im Schnitt mit einem Indexwert von 89 Punkten gerechnet.

Deutsche Wirtschaft mit Mini-Wachstum im ersten Quartal

WIESBADEN - Die deutsche Wirtschaft ist mit einem Mini-Wachstum in ein schwieriges Jahr gestartet. Trotz anhaltender Corona-Pandemie und erster Folgen des russischen Angriffs auf die Ukraine legte die Wirtschaftsleistung im ersten Vierteljahr 2022 um 0,2 Prozent zum Vorquartal zu. Das Statistische Bundesamt bestätigte am Mittwoch seine erste Schätzung zur Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im ersten Quartal von Ende April.

Deutschland: Talfahrt des GfK-Konsumklimas gebremst

NÜRNBERG - Nach dem Einbruch des Konsumklimas in Deutschland im Zuge des Ukraine-Kriegs ist die Talfahrt im Mai wieder gebremst worden. Erwartungen an Konjunktur und Einkommen sowie die Kauflaune hätten sich stabilisiert, ergab die jüngste Studie des Nürnberger Konsumforschungsunternehmens GfK, die am Mittwoch veröffentlicht wurde. Zuvor hatte der Krieg in der Ukraine die Kauflaune der Deutschen auf ein Rekordtief geschickt.

Kundenhinweis:

ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.