dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 26.10.2023 - 17.15 Uhr
ROUNDUP 2: EZB lässt Zinsen unverändert - Gesunkene Inflation hilft Sparern
ATHEN/FRANKFURT - Die Euro-Währungshüter haben angesichts gesunkener Inflationsraten nach zehn Zinserhöhungen in Folge nicht weiter an der Zinsschraube gedreht. Der Rat der Europäischen Zentralbank beließ den Leitzins bei 4,5 Prozent, wie die Notenbank nach einer auswärtigen Ratssitzung in Athen mitteilte. Die EZB werde weiter nach der Datenlage entscheiden, sagte Präsidentin Christine Lagarde auf die Frage nach dem weiteren Vorgehen. Eine Diskussion über Zinssenkungen sei aber "völlig verfrüht". Zuletzt waren die Sorgen um die Konjunktur gewachsen.
ROUNDUP: US-Wirtschaft gewinnt trotz gestiegener Zinsen deutlich an Fahrt
WASHINGTON - Das Wirtschaftswachstum der USA hat sich im Sommer trotz gestiegener Zinsen deutlich beschleunigt. Im dritten Quartal stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zum Vorquartal auf das Jahr hochgerechnet um 4,9 Prozent, wie das Handelsministerium am Donnerstag mitteilte. Das ist das stärkste Wachstum der größten Volkswirtschaft der Welt seit sieben Quartalen. Volkswirte hatten für die Monate Juli bis September im Schnitt nur ein Wachstum um 4,5 Prozent erwartet. Experten sprachen nach den Daten von einer "bemerkenswert robusten" Konjunktur.
USA: Schwebende Hausverkäufe legen überraschend zu
WASHINGTON - In den USA ist die Zahl der noch nicht ganz abgeschlossenen Immobilienverkäufe im September überraschend gestiegen. Die sogenannten schwebenden Hausverkäufe kletterten im Monatsvergleich um 1,1 Prozent, wie die Maklervereinigung National Association of Realtors am Donnerstag in Washington mitteilte. Volkswirte hatten hingegen im Schnitt mit einem Rückgang um 2,0 Prozent gerechnet. Im August waren die Verkäufe um 7,1 Prozent gefallen.
Russland will ein Drittel seines Etats ins Militär stecken
MOSKAU - Russland plant im Zuge seines Angriffskriegs gegen die benachbarte Ukraine die Erhöhung seines Militärbudget auf fast ein Drittel des Gesamthaushalts. Nach Aussagen von Finanzminister Anton Siluanow bei einer Plenarsitzung des Parlaments am Donnerstag soll der Verteidigungsetat 2024 auf 10,8 Billionen Rubel (etwa 110 Milliarden Euro) ansteigen. Insgesamt belaufen sich die Ausgaben im kommenden Jahr auf geplant 36,7 Billionen Rubel (370 Milliarden Euro). Der Sieg sei das Hauptziel, worauf das Staatsbudget und die Staatsressourcen fokussiert werden müssen, sagte Siluanow.
ROUNDUP/Hoffnungsbremse Steuerschätzung: Kaum Spielraum in Lindners Etat
BERLIN - Große Sprünge hatten die Haushaltspolitiker im Bundestag ohnehin nicht erwartet. Die Schätzung der Steuereinnahmen für das kommende Jahr zeigt es jetzt schwarz auf weiß: Viel Spielraum für neue Ausgaben, gar eine Entlastung von Bürgern und Unternehmen gibt es nicht. Magere 3,8 Milliarden Euro können im Bundesetat für 2024 zusätzlich verteilt werden. Das zerstöre wohl einige Illusionen, sagte Finanzminister Christian Lindner am Donnerstag. "Es kommt kein Deus Ex Machina, der uns Milliarden beschert."
USA: Auftragseingang für langlebige Güter steigt deutlich
WASHINGTON - In den USA sind die Aufträge für langlebige Güter im September deutlich gestiegen. Im Monatsvergleich hätten die Bestellungen um 4,7 Prozent zugelegt, teilte das US-Handelsministerium am Donnerstag in Washington nach einer ersten Schätzung mit. Volkswirte hatten einen Zuwachs erwartet, aber nur um 1,9 Prozent. Im Vormonat waren die Aufträge um revidiert 0,1 Prozent gesunken, nachdem zuvor ein leichter Anstieg um 0,1 Prozent gemeldet worden war.
USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe steigen stärker als erwartet
WASHINGTON - In den USA hat sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt etwas eingetrübt. In der vergangenen Woche stieg die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe um 10 000 auf 210 000, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit 207 000 Anträgen gerechnet.
Türkische Notenbank erhöht Leitzins auf 35 Prozent
ANKARA - Die türkische Notenbank hat den Kampf zur Eindämmung der hohen Inflation mit einer weiteren massiven Zinserhöhung fortgesetzt. Der Leitzins steigt um 5,0 Prozentpunkte auf 35,0 Prozent, wie die Notenbank am Donnerstag in Ankara nach ihrer geldpolitischen Sitzung mitteilte. Volkswirte hatten im Schnitt mit der Entscheidung gerechnet.
ROUNDUP: 7 Milliarden mehr durch CO2-Preis und Rückkehr zu alter Umsatzsteuer
BERLIN - Eine Rückkehr zum regulären Umsatzsteuersatz in der Gastronomie und bei Gas- und Fernwärme sowie ein stärkerer Anstieg des CO2-Preises dürften deutliche Mehreinnahmen für den Staat bedeuten. Nach Angaben aus der Bundesregierung könnten die zum Jahreswechsel erwarteten Änderungen im kommenden Jahr zusammengerechnet zu etwa 7,2 Milliarden Euro Mehreinnahmen führen.
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