Efeu pflanzen: 3 Experten-Tipps
Efeu ist eine immergrüne, langlebige Pflanze mit nur wenigen Ansprüchen. Beim Pflanzen kommt es auf das "Wie" an – und noch viel mehr auf das "Wohin". So erspart man sich auf lange Sicht viel Arbeit.
Als Kletterpflanze oder Bodendecker im Garten ist der genügsame heimische Efeu, Hedera helix, der wahre Klassiker. Er ist grundsätzlich eine Waldpflanze, die an Bäumen klimmt und sich dadurch einen Platz an der Sonne erobert. Viele Selektionen mit variantenreichen Blattzeichnungen und -größen stehen zur Auswahl. Wenn Efeu ein gewisses Alter erreicht hat, kommt er im Spätsommer zur Blüte und bildet an standfesten Trieben bereitwillig hübsche Früchte. Diese Altersform wird sogar als buschiges, nicht kletterndes Gehölz gelegentlich in Gartencentern angeboten. Deutlich vielseitiger lassen sich aber junge, kletternde Efeus einsetzen.
Überlegen Sie gut, wo der Efeu wachsen soll. Stark sonnige Standorte haben ihre Tücken und schwach wachsende Nachbarpflanzen können zügig überwachsen werden.
Tipp 1: Den richtigen Standort wählen
Volle Sonne verträgt Efeu nur, wenn der Boden nicht austrocknet. Leidet er unter Trockenstress, zieht das Laub Schädlinge an und vergilbt. Da sie Schatten sehr gut verträgt, ist die Kletterpflanze die erste Wahl, wenn es dort etwas zu begrünen gibt. Doch auch hier sollte die Erde vor allem bei Jungpflanzen nicht völlig austrocknen. Efeu mit panaschierten Blättern färbt sich im Halbschatten deutlich attraktiver aus als im Vollschatten. Sollten Büsche und Bäume in Reichweite des Efeus wachsen, müssen Sie entscheiden, ob diese kräftig genug sind, um eine Efeulast zu tragen. Falls Sie dabei Bedenken haben, verwenden Sie Efeu nur als Bodendecker und schneiden Ranken, die Ambitionen haben sich an Nachbarpflanzen zu heften, frühzeitig ab.
Tipp 2: Vorsicht bei Efeu an der Hauswand
Efeu ist ein wunderbarer dauerhafter Begrüner von Hauswänden. Mit ihren Laubmassen kühlt die Pflanze durch Verdunstung effektiv in Hitzesommern und bietet einer vielfältigen heimischen Fauna Schutz. Und ist die Wand solide und der Putz glatt und intakt, steht dem nichts im Wege. Aber die Hauswand darf keinerlei Risse oder poröse Stellen haben, in die die vitalen Haftwurzeln der Pflanzen eindringen können. Sie würden auf Dauer, dort ansetzend, mit ihrem stetigen Wachstum weiteres Baumaterial nach und nach wegsprengen.
Zudem muss die Hauswand sehr solide sein. Wenn Efeu eine ganze Wand bedeckt, wird die Pflanzenmasse insgesamt enorm schwer. Zugkräfte, etwa durch Wind, verstärken zuweilen die Gewichtsbelastung noch. Leichte Dämmplatten oder Holzverkleidungen würden zusammenbrechen und vergleichsweise weiches, raues Material würde bald beschädigt werden. Der unvermeidbare Effekt wäre, dass sich dort die Wurzeln hineinarbeiten mit den geschilderten Folgen.
Tipp 3: Der beste Pflanzzeitpunkt für Hedera helix
Sind Standort, Verwendung und infrage kommende Träger von Efeuranken geklärt, geht es ans Pflanzen. Efeu gibt es in nahezu jeder Größe und er stellt an den Boden – von hinreichendem Feuchtegehalt abgesehen – wenige Ansprüche. Als Starthilfe sollten Sie das Pflanzloch mindestens doppelt so groß ausheben wie der Topf des Efeus ist und die Erde gut lockern. In der Anwachsphase bitte gut aufpassen, dass die Pflanzen mit Wasser versorgt sind. Efeu wird vornehmlich in Containertöpfen verkauft. So können sie praktisch ganzjährig, wenn der Boden nicht gefroren ist, gepflanzt werden. Wenn Sie die Wahl haben, umgehen Sie die Sommerhitze und den kalten Boden im Spätherbst und zeitigem Frühling, um den Pflanzen zügige Bewurzelung zu garantieren. Andernfalls mulchen Sie in diesen Fällen großzügig – das hält im Sommer Feuchtigkeit im Boden und puffert im Winter tiefe Temperaturen ab.