Eichhörnchen füttern: Was brauchen sie wirklich?
Nüsse, Saaten und Früchte stehen auf dem Speiseplan von Eichhörnchen ganz oben. Was die beliebten Gartenbesucher außerdem mögen und wann eine Fütterung durch den Menschen überhaupt sinnvoll ist, lesen Sie hier.
Eichhörnchen sind bei uns Menschen beliebt. Sie haben eine zierliche Gestalt, flitzen flink die Baumstämme hoch und überraschen uns im Garten mit tollkühnen Kletterkünsten. Eichhörnchen scheinen ständig in Bewegung zu sein, doch können sie sich, beispielsweise in der Nähe von Spazierwegen, ruhig verhalten und futterzahm werden. Die aufgeweckten Nager erinnern ein wenig an kleine Kobolde, wenn sie Männchen machen und uns in Erwartung der nächsten Futtergabe beobachten. Doch was fressen die Tiere eigentlich? Und: Wann benötigen Eichhörnchen den Menschen für die Futtergabe? Wir haben die Antworten!
Was fressen Eichhörnchen?
In erster Linie ernähren sich Eichhörnchen von Früchten und Samen. Sie stecken voller Fette, Nährstoffe und Mineralien. Diese Energie brauchen sie zum Überleben. Sie mögen vor allem Bucheckern und Eicheln. Sie ernähren sich zudem von Kastanien und Haselnüssen, Walnüssen, Kiefernzapfen, Fichtensamen, Zirbelnüssen sowie Spaltfrüchten des Ahorns. Darüber hinaus fressen sie Knospen und Blüten, Gallen und Pilze, Baumrinde, junge Zweige, Wildbeeren, Obst und Sonnenblumenkerne.
Auch Lebendiges steht auf ihrem Speiseplan – sofern das vegetarische Angebot nicht ausreicht. Dann ernähren sich Eichhörnchen von Würmern und Larven, Schnecken und kleinen Insekten. Eichhörnchen werden gelegentlich zu Nestplünderern und erbeuten Eier und Jungvögel.
Eichhörnchen im Winter füttern Eichhörnchen artgerecht füttern: Das können Sie anbieten
Der natürliche Speiseplan der Eichhörnchen gibt vor, was Sie ihnen im Winter anbieten sollten. Mit Kastanien, Haselnüssen, Walnüssen und Bucheckern liegen Sie richtig. Achtung: Geben Sie den Tieren keine unbehandelten Bittermandeln, denn die darin enthaltene Blausäure ist giftig. Selbst bei süßen Mandeln finden sich häufig einige Bittermandeln, sodass sie ebenfalls nicht auf den Speiseplan der Nager gehören.
Da sich Eichhörnchen überwiegend von Fetten ernähren, sollte das Eichhörnchenfutter entsprechend abgestimmt sein. In den fertigen Futtermischungen, die im Handel erhältlich sind, befinden sich allerdings häufig zucker- und stärkehaltige Lebensmittel. Eichhörnchen fressen diese Lebensmittel zwar, sie sind jedoch nicht artgerecht. Zudem lässt sich der Energiebedarf mit Fetten sehr viel besser decken.
Stellen Sie selbst Futtermischungen zusammen, die sich hauptsächlich aus Sonnenblumenkernen, Kürbiskernen, Kiefern- und Fichtensamen, Zirbelnüssen, Haselnüssen und Walnüssen zusammensetzen. So können Sie sicherstellen, dass weder Erdnüsse noch Mais oder Getreideflocken enthalten sind, die für Eichhörnchen ungesund sind. Vielfach werden diese auch abgelehnt und stehen damit anderen Tieren zur Verfügung, die Sie nicht füttern sollten. Im Herbst lässt sich das Eichhörnchenfutter bei Waldspaziergängen sammeln, während Sie die Nüsse und Samen im Winter kaufen müssen. Neben fetthaltiger Nahrung stehen auf dem natürlichen Speiseplan von Eichhörnchen auch Beeren und andere Früchte, sodass Sie zur Nuss- und Samenmischung zum Beispiel auch Hagebutten, Sanddorn und getrocknete Beeren reichen können.
Sie können den Tieren den Suchstress nach Futter abnehmen, wenn Sie die Nahrung in einem Futterkasten oder einem Eichhörnchenfutterhaus unterbringen, die Sie regelmäßig befüllen. Manche schwören auf Futterkästen mit einer Dachklappe und Plexiglaswänden, weil diese den Inhalt vor Nässe und damit vor Fäulnis und Schimmelbildung schützt. Außerdem gewährt das Plexiglas den direkten Blick auf den Füllstand. Andere lehnen eine solche Konstruktion ab, weil es immer wieder passiert, dass sich die Tiere daran verletzen. Sie empfehlen eine offene und gut belüftete Futterstation mit einem festen Dach. Dieses hält den Regen ausreichend ab und der offene Zugang des Futters ist ungefährlich für die Tiere.
Eichhörnchen: 3 Fakten über die putzigen Nager Gute Gründe, Eichhörnchen zu füttern
Eichhörnchen futtern sich keinen Winterspeck an. Stattdessen vergraben sie die gesammelten Nüsse, Beeren und Samen. Ist es besonders kalt, ist eine artgerechte Fütterung empfehlenswert. Sinken die Temperaturen im Winter über längere Phasen deutlich unter den Gefrierpunkt, ist das Überleben für Eichhörnchen schwierig. Sie können ihre eifrig gesammelten Vorräte nicht aus dem durchgefrorenen Boden graben und neue Nahrung ist nicht zu finden. Die Paarungszeit der Eichhörnchen beginnt im Dezember, im Februar werden die ersten Jungen zur Welt gebracht. Eine Fütterung ab Dezember ist sinnvoll, um die Tiere in dieser wichtigen Phase mit Nahrung zu versorgen.