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Bereits 10-minütiger Spaziergang kann Herzinfarkt oder Schlaganfall vorbeugen

Ein 10-minütiger Spaziergang täglich mindert das “Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall”
Ein 10-minutiger Spaziergang täglich kann dabei helfen, das Risiko eines Herzinfarktes oder Schlaganfalls zu mindern, wie neueste Forschungsergebnisse gezeigt haben. (Bild: Getty Images)

Wir wissen alle, dass Sport wichtig ist, damit wir gesund bleiben. Aber du musst dich auch nicht stundenlang auf dem Laufband abrackern, um einen positiven Effekt zu erzielen. Selbst ein 10-minütiger Spaziergang am Tag kann laut Wissenschaftlern dabei helfen, einem Herzinfarkt oder Schlaganfall vorzubeugen.

Die Studie, die bei einer Konferenz des American College of Cardiology in Chicago präsentiert wurde, zeigt, dass nur 1.000 Schritte am Tag – was etwa 10 Minuten schnellen Gehens entspricht – das Bluthochdruckrisiko reduzieren kann. Bluthochdruck ist auch unter dem Begriff Hypertonie bekannt und ist eine langfristige Erkrankung, bei der der Blutdruck in den Arterien dauerhaft erhöht ist. Wenn das Problem unbehandelt bleibt, besteht ein erhöhtes Risiko einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden.

Die aktuellen Forschungsergebnisse stützen sich auf Daten von 638 Teilnehmern der Framingham Herz-Studie, die die Einwohner des Ortes in Massachussetts mehr als sieben Jahrzehnte lang beobachtete. Aktuell sollen die Teilnahmer auch tagsüber eine Apple Watch tragen und einmal die Woche zu Hause ihren Blutdruck messen. In einem Zeitraum von 5 Monaten liefen die Teilnehmer im Durschnitt etwa 7.500 Schritte pro Tag.

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Die Forscher stellten fest, dass der systolische Blutdruck der Teilnehmer – der Druck in den Arterien während der Kontraktion des Herzmuskels durch – für je 1.000 Schritte, die die Teilnehmer täglich gingen, um etwa 0,45 Prozent niedriger war. Das bedeutet, dass 10.000 Schritte täglich, was einem gleichmäßigen Gehen für etwa 30 – 60 Minuten entspricht, im Vergleich zu nur 5.000 Schritten den Blutdruck um durchschnittlich etwa 2,25 Punkte senken.

Die Wissenschaftler erklärten, dass bei einem durchschnittlichen systolischen Blutdruck von 122 mm Hg bei den Freiwilligen die Differenz zwischen normalem (weniger als 120 mm Hg) und erhöhtem Blutdruck (120 mm Hg oder höher) als normal angesehen wird.

Der Hauptautor Dr. Mayank Sardana von der Universität von Kalifornien, San Francisco, sagt, dass Teilnehmer, die täglich mehr Schritte gingen im Durchschnitt einen niedrigeren Blutdruck hatten als diejenigen, die weniger Schritte gingen. „Diese Studie festigt unser Verständnis der Beziehung zwischen körperlicher Betätigung und Blutdruck und kann darauf hinweisen, dass Fettleibigkeit oder der Body-Mass-Index einen großen Teil dieses Verhältnisses ausmachen", sagt er.

“Künftig wird es hilfreich sein, sich damit zu beschäftigen, wie intelligente Geräte dazu genutzt werden können, um körperliche Betätigung zu fördern, die Belastung durch Übergewicht zu reduzieren und potenziell auch den Blutdruck zu senken.“ Die Studie stützt frühere Forschung, die darauf hindeutet, dass mehr körperliche Aktivität zur Senkung des Blutdrucks beitragen kann, fügte Dr. Sardana hinzu.

Ein 10-minütiger Spaziergang täglich mindert das “Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall”
Gehen kann deine Lebenserwartung erhöhen. (Getty Images)

Etwa einer von drei Erwachsenen in Deutschland hat einen erhöhten Blutdruck. Bei der Hälfte davon ist er undiagnostiziert oder unbehandelt. Die Erkrankung, die einer der Hauptgründe für Herzinfarkte und Schlaganfälle ist, hat sehr selten Symptome, weshalb sie auch der „stille Mörder“ genannt wird. Die einzige Art, auf die man herausfinden kann, ob man von der Krankheit betroffen ist, ist es, den Blutdruck messen zu lassen.

Frühere Forschungen haben gezeigt, dass langsames Gehen oder Bewegungen jeglicher Intensität das Risiko eines frühen Todes verringern kann. Die von Professor Ulf Ekelund an der Norwegischen Schule für Sportwissenschaften in Oslo durchgeführte Untersuchung ergab, dass eine sitzende Lebensweise, bei der man täglich neuneinhalb Stunden oder mehr sitzt (ohne die Zeit, die man mit Schlafen verbringt), mit einem erhöhten Sterblichkeitsrisiko verbunden ist.

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Diese neuesten Forschungsergebnisse ergänzen die oft widersprüchlichen Ratschläge, die uns sagen wie viel wir laufen sollten (und wie schnell wir sein müssen), um gesund zu bleiben. Eine alte Volksweisheit besagt, dass das tägliche Gehen von 10.000 Schritten das Optimum für unsere Gesundheit sei - eine Zahl, die aus einer japanischen Marketingkampagne Mitte der 60er Jahre stammt. Laut Prof. David Bassett, Leiter der Kinesiologie, Freizeit- und Sportwissenschaften an der Universität von Tennessee, gab es jedoch keine wissenschaftliche Grundlage für die Zahl. "Sie waren einfach der Meinung, dass diese Zahl ein Hinweis auf einen aktiven Lebensstil sei und gesund sein sollte", sagte er dem Guardian.

In der Zwischenzeit hat eine Studie ergeben, dass 5.000 Schritte am Tag ausreichend sind, um die Lebenserwartung zu erhöhen. Ein weitere Studie hat dazu ergeben, dass schnelle Geher bis zu 15 Jahre länger leben als Menschen, die schlendern.

Marie Claire Dorking