Eine Metapher fürs Jahr 2020? Der Weihnachtsbaum am Rockefeller Center sieht anders aus als sonst
Normalerweise ist die Ankunft des Weihnachtsbaumes vor dem New Yorker Rockefeller Center eine aufregende Angelegenheit. In dieser Saison bietet die 23 Meter hohe Rotfichte einen ernüchternden Anblick, der irgendwie zum gesamten Jahr 2020 passt.
Für New Yorker und Touristen der Metropole ist es eines der Highlights der Weihnachts-Saison: Der riesige Christbaum vor dem Rockefeller Center, der Ende November aufgestellt und für die Vorweihnachtszeit mit unzähligen Swarovski-Kristallen und Zehntausenden Lichtern geschmückt wird.
Alte Tradition: Die besondere Geschichte des Weihnachtsbaums vor dem Rockefeller Center
Seit 1931 besteht diese Tradition bereits, als das Zentrum sich noch im Bau befand und Bauarbeiter Geld für einen Baum zusammenlegten. Und selbst dieses Jahr, in dem die USA und vor allem New York vom Coronavirus geplagt wird und der Tourismus ausbleiben muss, bildet keine Ausnahme. Vor wenigen Tagen zeigte das Rockefeller Center auf Twitter noch ein Bild von der stattlichen, etwa 23 Meter hohen Rotfichte, die für die berühmte Bühne ausgewählt wurde.
Say hello to the 2020 Rockefeller Center Christmas Tree! Hailing from Oneonta, NY, this Norway Spruce will arrive at Rockefeller Center this Saturday, November 14 to kick off the holiday season.
How tall do you think this year’s tree is? pic.twitter.com/UMmxiY3toV— Rockefeller Center (@rockcenternyc) November 11, 2020
Als der Baum schließlich aus Oneonta im Bundesstaat New York in Manhattan ankam, sah er etwas mitgenommen aus. Nachdem ein Kran die Fichte an seinen Platz niedergelassen hatte, wurde schnell klar, dass sie ihre Reise nicht gut überstanden hatte.
Let the holiday season begin! The 2020 Rockefeller Center Christmas Tree has officially arrived at the Plaza. 🎄 pic.twitter.com/RapXlMt1Fb
— Rockefeller Center (@rockcenternyc) November 14, 2020
Der gesamte Baum hing etwas windschief in seinem Ständer, die unteren Äste sahen kahl und zerzaust aus und schienen in zehn verschiedene Richtungen abzuknicken.
Grüne Weihnachten: Der Keinachtsbaum als umweltfreundliche Alternative
Ein etwas trister Anblick, der auf Twitter als Metapher für ein besonders beschwerliches Jahr gesehen wurde, in dem die USA von der weltweiten Pandemie, einer nervenaufreibenden Präsidentschaftswahl und politischer Spaltung geprägt war.
Could the Rockefeller Center Christmas Tree look any worse?
2020on brand... pic.twitter.com/6K2n4bX9u7— Rex Chapman🏇🏼 (@RexChapman) November 17, 2020
Könnte der Rockefeller Christbaum noch schlimmer aussehen? 2020 wie wir es kennen...
This year's Rockefeller Christmas tree, a metaphor for 2020. pic.twitter.com/WGIfX9NslY
— Disclose.tv 🚨 (@disclosetv) November 18, 2020
Der diesjährige Rockefeller Weihnachtsbaum, eine Metapher für 2020.
The Rockefeller Christmas tree, just like the rest of us, really been through things in 2020 pic.twitter.com/6xC8C34iMk
— Brett S. Vergara (@BrettSVergara) November 16, 2020
So wie wir alle hat der Rockefeller Weihnachtsbaum im Jahr 2020 wirklich einiges durchgemacht.
Even the Rockefeller Center Christmas Tree is tired of 2020.#ThisTreeSuckspic.twitter.com/gV1G55StHi
— ian bremmer (@ianbremmer) November 18, 2020
Sogar der Rockefeller Center Baum hat genug vom Jahr 2020.
In true 2020 form, the Rockefeller Center Christmas tree looks like it tried to cut its own hair pic.twitter.com/HEV0OImQ7u
— Chris Ryan 🏳️🌈 (@HiChrisRyan) November 15, 2020
Ganz im Sinne des Jahres 2020 sieht der Rockefeller Christbaum aus, als hätte er sich selbst einen Haarschnitt verpasst.
Kleines Wunder im großen Baum
Das Rockefeller selbst wehrte sich mit einem augenzwinkernden Tweet, in dem es schrieb: “Wow, ihr seht wohl alle toll aus nach einer zweitägigen Autofahrt, was? Wartet nur, bis ich meine Lichter anschalte. Wir sehen und am 2. Dezember wieder.”
Auch wenn der Baum noch nicht sonderlich festlich aussieht, brachte er schon eine eigene kleine Weihnachtsgeschichte mit sich: Aus den Ästen der riesigen Tanne wurde eine winzige Eule gerettet. Der süße Sägekauz hat die Reise von mehr als 270 Kilometern weitestgehend unbeschadet überstanden und wird nun vom Ravensbeard Wildlife Center versorgt.
🦉 ❤️Adorable owl rescued from inside Rockefeller Christmas tree https://t.co/Yj5jSxLpOJ pic.twitter.com/ikPxuhfMqW
— WFLA NEWS (@WFLA) November 18, 2020
Getauft wurde der kleine Kauz natürlich auf den Namen Rockefeller. Nachdem die hungrige und durstige Eule aufgepäppelt und untersucht ist, soll sie wieder ausgewildert werden. Bleibt zu hoffen, dass sich die hoffnungsvolle Geschichte von dem winzigen Vogel, der eine dreitägige Reise, eingeengt in einem eingewickelten Baum, heil übersteht, sich ebenfalls als Metapher für 2020 erweist.
Video: Wegen Coronavirus: Können wir Weihnachten überhaupt feiern?