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Elektroaltgeräte: Lebensmittelhandel ist auf Rücknahme vorbereitet

BERLIN (dpa-AFX) - Supermärkte und Discounter in Deutschland sind nach eigenen Angaben auf die am 1. Juli in Kraft tretende Rücknahmepflicht für Elektroaltgeräte vorbereitet. "Der Einzelhandel ist gewappnet und mit seinen Vorbereitungen auf der Zielgeraden. Alle werden pünktlich zum 1.7. mit Rücknahmesystemen starten und den Kunden möglichst einfach die Gelegenheit geben, ihre Elektroaltgeräte zurückzugeben", sagte die für das Thema Nachhaltigkeit zuständige Geschäftsführerin des Handelsverbandes Deutschland (HDE), Antje Gerstein, kurz vor dem Stichtag. Auch die großen deutschen Lebensmittelhändler signalisierten bei einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur Startbereitschaft.

Der Hintergrund: Eine Neuregelung des Elektro- und Elektronikgerätegesetztes verpflichtet ab dem 1. Juli auch Supermärkte und Discounter mit einer Verkaufsfläche von mehr als 800 Quadratmetern, alte Elektrogeräte zurückzunehmen, wenn sie mehrmals im Jahr oder dauerhaft Elektro- und Elektronikgeräte verkaufen.

Konkret müssen die Händler künftig Altgeräte mit Abmessungen bis zu 25 Zentimeter Kantenlänge - also etwas Wasserkocher, Rasierer oder Smartphones - auch ohne Neukauf eines Geräts annehmen. Die Rücknahmepflicht ist allerdings auf drei Geräte pro Geräteart beschränkt. Bei größeren Geräten wie Computern oder Fernsehern besteht die Rücknahmepflicht nur bei Kauf eines neuen Geräts der gleichen Art.

Die Neuregelung soll die Recyclingquote bei Elektrogeräten verbessern. Zuletzt wurde die von der EU bei Elektrogeräten geforderte Sammelquote von 65 Prozent in Deutschland nach Angaben des Umweltbundesamtes deutlich verfehlt: Erreicht wurden 2019 gerade einmal 44,3 Prozent. Auch 2020 dürfte sich an dieser Situation nicht viel geändert haben, hieß es in der Branche.