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Emma, Mia oder Max: Tiernamen werden denen von Kindern immer ähnlicher

Zwischen Kindern und Haustieren herrscht meist eine innige Verbindung – oft auch, was die Namen betrifft. (Symbolbild: Getty Images)
Zwischen Kindern und Haustieren herrscht meist eine innige Verbindung – oft auch, was die Namen betrifft. (Symbolbild: Getty Images)

Es ist ein Trend, der sich immer mehr in der Gesellschaft manifestiert. Denn Erwachsene geben ihren Kindern immer öfter dieselben Namen wie ihren Haustieren – und umgekehrt. Ein Blick in Namenslisten bestätigt diese Tendenz.

Das Haustierregister TASSO hat unlängst Listen mit den beliebtesten Hunde- und Katzennamen in Deutschland veröffentlicht. Wie in den zehn Jahren davor war der beliebteste Name für Hündinnen auch 2018 wieder “Luna”. Bei männlichen Hunden führt die Liste zum vierten Mal in Folge der Name “Balu” an, oft auch als “Balou” geschrieben. Weitere beliebte Namen bei Hunden waren “Emma”, “Mia” und “Bella” bei Weibchen, “Buddy”, “Max” und “Charlie” bei Männchen.

Überschneidungen bei Tier- und Kindernamen

Bei Katern dominierten im vergangenen Jahr die Namen “Leo”, “Simba” und “Felix”, bei Katzen “Lilly”, “Luna” und “Lucy”. Was dabei erstaunlich ist, dass sich viele dieser Namen auch in den Top-Ten-Listen für Kindernamen befinden. So gehörten zu den beliebtesten Mädchennamen 2018 etwa “Emma” und “Mia“, zu den beliebtesten Jungennamen zählte unter anderem “Felix”.

Wer von euch ist Lilly? Und wer Mia? (Symbolbild: Getty Images)
Wer von euch ist Lilly? Und wer Mia? (Symbolbild: Getty Images)

Ein Grund für diese Parallele könnte sein, dass Tierbesitzer ihre Vierbeiner immer mehr als Teil der Familie sehen. Eine Befragung an der Kleintierklinik der Tierärztlichen Hochschule Hannover ergab, dass 90 Prozent der Haustierbesitzer ihren flauschigen Mitbewohner für ein “vollwertiges Familienmitglied” halten. Jeder Zweite bezeichnete seinen Hund oder seine Katze gar als “Kind-Ersatz”.

Tiere müssen keine Funktion mehr erfüllen

Laut dem Ethikprofessor Peter Kunzmann halte man sich Hund und Katzen nicht mehr ausschließlich deshalb, weil sie einen Zweck zu erfüllen haben. “Die ursprünglichen Hauptfunktionen der Haustiere fallen weg”, sagte er gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.

Statt Mäuse zu jagen oder den Hof zu hüten, werden Haustiere heute umhegt. Sie erfahren mehr Zuwendung als früher, was sich auch im Tierbedarfshandel widerspiegelt. In Geschäften finden sich heute ganze Regalmeter mit Spielzeug und Bekleidung für Katzen und Hunde. Zudem werden Futtermischungen immer anspruchsvoller, enthalten neben Vitaminen zahlreiche gesunde Beigaben.

Warum sich die Namen von Tieren und Kindern immer ähnlicher werden – dafür gibt es keine wissenschaftlich gesicherte Erklärung. Für den Hobby-Namensforscher Knud Bielefeld ist aber eines klar: “Kindernamen sind heute deutlich kürzer als früher und klingen immer lalliger.”