Emotionaler Missbrauch – mit Make-up verdeutlicht

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Das Makeup dieser Frau fordert Aufmerksamkeit für die Opfer von emotionalem Missbrauch (Foto: Instagram/Carly Heading)

Viele von uns denken, Missbrauch ist etwas Körperliches, aber emotionaler Missbrauch kann genauso schmerzhaft sein. Carly Heading, Autorin und Produzentin aus Australien, hat auf Instagram drei Fotos hochgeladen, auf denen sie verdeutlicht, wie emotionaler Missbrauch wirklich aussieht – und mit diesen eindringlichen Bildern werden Außenstehenden die Augen geöffnet für ein traumatisches Erlebnis, unter dem viele Menschen tagtäglich leiden. „Nur, weil du nicht sehen kannst, womit jemand zu kämpfen hat, heißt es noch lange nicht, dass diese Personen es nicht ununterbrochen mit sich herumtragen; manchmal kann man es einfach nicht ignorieren“, schrieb Heading und fügte noch einen Link zur australischen Krisenhotline hinzu.

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Heading hat die schockierenden Looks selbst kreiert. „Ich habe das Make-up selber aufgetragen“, erklärt sie Yahoo Beauty. „Es besteht aus Taschentüchern, die mit Augenwimpernkleber angebracht wurden, aus unechtem Blut und Lidschatten.“

Die 26-Jährige erzählt, in der Grundschule „ziemlich schlimm“ gemobbt worden zu sein, und erinnert sich noch viele Jahre später sehr genau daran. Sie fügt hinzu: „Diese Worte von damals, und nachdem ich sie abgewaschen habe – es hat sich irgendwie reinigend angefühlt, als hätte ich diesen Teil meiner Vergangenheit auslöschen können… es war erfrischend.“

“Nicht jeder Schmerz ist erkennbar… Wir alle haben unter irgendetwas gelitten… Wir alle haben einen Kampf überlebt… Wir alle haben Narben… Uns allen wurde schon einmal von jemandem wehgetan. Aber was diese Person nicht sieht, ist der Schmerz, der zurückbleibt. Sie sehen nicht, dass wir diesen Schmerz überall mit uns herumtragen… In unserem Körper. Nur, weil es nicht von außen erkennbar ist, heißt das nicht, dass es nicht schmerzhaft ist. Es ist okay, seinen Schmerz zu zeigen, es ist okay, etwas zu sagen. Es gibt Menschen, denen du wichtig bist. Verstecke deine inneren Narben nicht. Du musst wissen, dass du nicht alleine bist.”

Fans haben auf diesen Post mit Dankbarkeit und Mitgefühl reagiert: „Danke dafür; Menschen wie du machen meine Tage schöner“, schrieb eine Person. „Für mich bist du die weiseste, netteste und liebenswürdigste Person überhaupt, denn Kleinigkeiten wie diese helfen mir durch meine schweren Tage. Danke“, schrieb eine andere Person.

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Heading möchte Leuten, die denken, dass Mobbing nichts Schlimmes ist oder dass es keine langfristigen Auswirkungen hat, eine Botschaft mitteilen. „Ich hoffe, dass Menschen beginnen, anders über Mobbing zu denken, und dass sie realisieren, dass der Schmerz noch lange Teil der Opfer bleibt“, sagt sie. „Egal, wie stark jemand ist, manchmal [können] Worte einen kaputtmachen, und es dauert lange, bis das wieder verheilt.“

Sie hat eine starke Botschaft: „Es ist okay, deinen Schmerz zu zeigen. Es ist okay, etwas zu sagen. Es gibt Menschen, denen du wichtig bist“, schrieb sie. „Verstecke deine inneren Narben nicht. Du musst wissen, dass du nie alleine bist.“

Hilfe bei Depressionen und Selbstmordgedanken bietet in Deutschland die Telefonseelsorge unter der kostenlosen Rufnummer 0800/111 0 111

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