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„Etwas Schlimmeres“ als eine Rezession: JPMorgan-CEO Dimon warnt wohlhabende Kunden vor einer noch größeren Wirtschaftskrise in den USA

Der Chef von JPMorgan, Jamie Dimon. - Copyright: MICHEL EULER/POOL/AFP via Getty Images
Der Chef von JPMorgan, Jamie Dimon. - Copyright: MICHEL EULER/POOL/AFP via Getty Images

Der CEO der Investmentbank JPMorgan, Jamie Dimon, warnt davor, dass die USA in eine Rezession abgleiten könnten. Darüber hat das Online-Portal Yahoo Finance zuerst berichtet.

Insgesamt, so Dimon in einer Telefonkonferenz mit wohlhabenden Kunden seiner Bank, sei die Wirtschaft "stark", aber es gebe „Sturmwolken“ am Horizont. Gründe seien die Geldpolitik der USA, Russlands Einmarsch in die Ukraine und steigende Ölpreise. Diese Einstufung ist allerdings eine offensichtliche Herabstufung gegenüber Dimons früheren Äußerungen im Juni, als er vor einem „wirtschaftlichen Hurrikan“ warnte.

"Die Bilanzen der Verbraucher sind in guter Verfassung. Die Unternehmen sind ebenfalls in guter Verfassung. Wenn man Prognosen macht, muss man anders denken", sagte er laut dem Yahoo-Bericht. "Es ist ein schlimmer Fehler, zu sagen: 'Hier ist meine Ein-Punkt-Prognose'."

„Wir werden mit unserer Bilanz sehr konservativ umgehen“

Der CEO bezifferte die Chancen für eine "weiche Landung" auf etwa zehn Prozent und die Wahrscheinlichkeit einer "härteren Landung" oder "milden Rezession" auf 20 bis 30 Prozent. Die Chance einer "härteren Rezession" liege bei 20 bis 30 Prozent und die von "etwas Schlimmerem" auch bei 20 bis 30 Prozent, so Dimon.

Zu Beginn dieses Sommers nahm Dimon die "Sturmwolken"-Metapher zurück, mit der er die US-Wirtschaft im April erstmals beschrieben hatte.

„Der Wirbelsturm ist da draußen und kommt auf uns zu“

"Wissen Sie, ich habe gesagt, dass es Sturmwolken gibt, aber ich korrigiere mich … es ist ein Hurrikan", sagte er auf der Bernstein-Konferenz am 1. Juni. "Machen Sie sich bereit. JPMorgan macht sich bereit. Und wir werden mit unserer Bilanz sehr konservativ umgehen."

Branchenführer wie JPMorgan unter Führung des CEOs Dimon haben in den vergangenen Monaten verschiedene Wirtschaftsprognosen abgegeben, da ein starker Arbeitsmarkt auf zwei aufeinanderfolgende Quartale mit Schrumpfung trifft. Dies lässt viele Experten darüber rätseln, ob sich die USA einer Rezession nähern oder sich bereits in einer befinden.

"Im Moment ist es ziemlich sonnig. Die Dinge laufen gut. Alle glauben, dass die Fed (Anm. d. Red.: die Zentralbank der USA) das in den Griff bekommen kann. Der Wirbelsturm ist da draußen und kommt auf uns zu", sagte Dimon im Juni. "Wir wissen nur nicht, ob es ein kleinerer ist oder der Supersturm Sandy ... oder Andrew oder etwas Ähnliches."

Dieser Artikel wurde von Leo Ginsburg aus dem Englischen übersetzt. Das Original findet ihr hier.