Experten verraten: Das passiert, wenn Sie 14 Tage kein Brot essen
Die Deutschen lieben ihr Brot. Pro Kopf werden in Deutschland jährlich durchschnittlich rund 21 Kilogramm Brot konsumiert, laut Daten des Zentralverbands des Deutschen Bäckerhandwerks, der auf Erhebungen des Marktforschungsinstituts GfK basiert. In Deutschland gibt es über 3.200 verschiedene Brotsorten. Aufgrund dieser einzigartigen Vielfalt wurde die deutsche Brotkultur 2014 von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe anerkannt. Doch wie gut ist das traditionelle Lebensmittel tatsächlich – vor allem, wenn es aus industrieller Massenproduktion stammt?
Experten sagen: Das passiert durch regelmäßigen Brotverzehr
Die Gesundheits-YouTuber „Knop & Niehaus“ haben sich dieser Frage in einem Video gewidmet und dargestellt, was passiert, wenn man 14 Tage auf Brot verzichtet. Ihre These: Brot heute sei oft nicht mehr so naturbelassen wie früher. Sie behaupten, dass natürliche Zutaten und unbehandeltes Getreide mittlerweile oft durch Zucker, Stärke, Aromen, Konservierungsstoffe, sogenannte „Conditioner“, Phytinsäure und Rückstände von Glyphosat ersetzt würden. Auch Gluten sei problematisch, da immer mehr Menschen darauf mit Beschwerden reagieren.
Warum unser Brot nicht mehr das ist, was es einmal war
Einige Experten weisen darauf hin, dass veränderte Getreidesorten mehr Amylase-Trypsin-Inhibitoren (ATIs) enthalten. ATIs sind natürliche Abwehrstoffe, die das Getreide vor Schädlingen schützen, und sie kommen in modernen Weizensorten verstärkt vor. ATIs können bei manchen Menschen Verdauungsprobleme verursachen, da sie im Darm Entzündungsreaktionen fördern können. Ein völliger Brotverzicht ist jedoch meist nur für Menschen mit spezifischen Unverträglichkeiten oder Autoimmunerkrankungen wie Zöliakie von Vorteil.
14 Tage kein Supermarkt-Brot: Das passiert in Ihrem Körper, wenn Sie auf industriell gefertigtes Brot verzichten
1. Verbesserte Stimmung
Manche Menschen berichten von einer stabileren Stimmung ohne Brot, insbesondere wenn sie Weizenprodukte schlecht vertragen. Ein gesunder Darm trägt zur Serotoninproduktion bei, was die Stimmung positiv beeinflussen kann.
2. Klarer Kopf
Personen, die Brot schlecht vertragen, berichten teils von weniger „Brain Fog“ und mehr mentaler Klarheit. Die tatsächliche Wirkung kann jedoch je nach individuellem Stoffwechsel und Verträglichkeit stark variieren.
3. Weniger Verdauungsbeschwerden
Ein Brotverzicht kann Blähungen und Bauchschmerzen reduzieren, insbesondere bei Menschen mit Glutenunverträglichkeit oder Reizdarmsyndrom. Unverdauliche Kohlenhydrate (FODMAPs) in Weizen können ebenfalls Beschwerden verursachen.
4. Bessere Mineralstoffaufnahme
Getreide enthält Phytinsäure, die die Aufnahme bestimmter Mineralstoffe wie Zink und Eisen beeinträchtigen kann. Allerdings werden in der Regel bei einer ausgewogenen Ernährung genug Mineralstoffe aufgenommen, und Phytinsäure hat auch gesundheitsfördernde Eigenschaften.
5. Weniger Entzündungen und Schmerzen
Manche Menschen empfinden bei geringerer Aufnahme von raffinierten Kohlenhydraten weniger Gelenkschmerzen und Entzündungen. Es fehlen jedoch belastbare Studien, die bestätigen, dass Brotverzicht generell chronische Entzündungen reduziert.
6. Stabilerer Blutzucker und Gewichtsabnahme
Stark verarbeitete Brotsorten mit hohem Anteil an raffinierten Kohlenhydraten können den Blutzucker stark ansteigen lassen, was langfristig die Insulinproduktion erhöht und zur Fetteinlagerung führen kann. Vollkornbrot wirkt hingegen blutzuckerstabilisierend und liefert Ballaststoffe.
7. Mehr Vitamine
Durch den Verzicht auf stark verarbeitete Getreideprodukte können Personen mit Glutenempfindlichkeit weniger Antinährstoffe zu sich nehmen, die bestimmte Vitamine und Mineralstoffe binden. Eine ausgewogene Ernährung versorgt den Körper jedoch auch bei moderatem Brotkonsum mit ausreichenden Vitaminen.
Wichtig: Eine ausgewogene Ernährung schließt Brot in vielen Formen und Varianten ein, besonders wenn Vollkornsorten und Urgetreide bevorzugt werden. Industriell verarbeitete Produkte enthalten jedoch teilweise Zusatzstoffe, die nicht in traditionell gebackenem Brot vorkommen. Urgetreide wie Einkorn, Emmer, Kamut oder Urdinkel, besonders als Sauerteig, gelten als bekömmliche Alternativen, da sie natürlicher verarbeitet werden und weniger problematische Bestandteile enthalten.