EZB-Rat Wunsch: Höhere Ausgaben könnten mehr Straffung bedeuten

(Bloomberg) -- Die Europäische Zentralbank könnte die Zinsen stärker anheben müssen, als sie will, wenn die Rekordinflation die Regierungen dazu veranlasst, immer höhere Beträge für die Unterstützung ihrer Bürger auszugeben, so EZB-Ratsmitglied Pierre Wunsch.

Die Unterstützung zur Abfederung des Anstiegs der Energiekosten würden wahrscheinlich über das hinausgehen, was derzeit in den Prognosen eingeplant sei, sagte der als Falke geltende belgische Notenbankchef in einem Interview mit Bloomberg am Rande der EZB-Klausur im portugiesischen Sintra. Das würde auch die Gefahr einer Panik auf den Bondmärkten erhöhen, die die Euro-Notenbanker als Fragmentierung bezeichnen, so Wunsch.

“Wenn die Fiskalpolitik weiterhin unterstützend wirkt, müssen wir mehr tun”, sagte Wunsch. “Das Ergebnis wären höhere Defizite und höhere Zinsen und damit auch ein höheres Risiko der Fragmentierung.”

Die fiskalpolitischen Bedenken des Belgiers verdeutlichen die erhöhte Wachsamkeit der EZB angesichts der Marktturbulenzen nach dem jüngsten Einbruch der italienischen Staatsanleihen, die sich erst nach dem Versprechen eines neuen Instruments zur Krisenbekämpfung wieder beruhigten.

Überschrift des Artikels im Original:

ECB’s Wunsch Says Government Aid May Spell More Rate Hikes

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