Fünf Themen des Tages: Gesprächsstoff für heute

(Bloomberg) -- Zulieferer lässt Volkswagen nicht in Frieden, Strategiestreit bei UniCredit, neuer Credit-Suisse-Präsident vor Herausforderungen, zwei Welten bei JPMorgan, Bitcoin versus Gold. Marktteilnehmer könnte heute beschäftigen:

Volkswagen wird wieder von Prevent verklagt

Laut einer Klage, die die Prevent Group am Montag in Detroit eingereicht hat, soll Volkswagen unter dem Codenamen “Project 1” eine Kampagne gefahren haben, um den bosnischen Zulieferer aus dem Geschäft zu drängen und damit eine Warnung an andere Lieferanten zu senden, die sich gegen die “wettbewerbswidrigen Bedingungen und Preise” des Wolfsburger Konzerns wehren. Vertreter von VW wiesen die Anschuldigungen als “haltlos” zurück. Der Streit hat eine jahrelange Vorgeschichte. Bereits vor einem Jahr hatte Prevent in den USA Klage eingereicht und VW vorgeworfen, Zulieferer bei der Übernahme von kleineren Herstellern in den USA zu behindern. Im Juli dieses Jahres forderte VW von Prevent und zwei Tochterfirmen Schadenersatz wegen eines Lieferstopps, der 2016 zu Produktionsunterbrechungen geführt hatte.

Strategiespekulationen bei UniCredit

UniCredit verliert ihren Vorstandschef, und das kommt am Markt nicht gut an. Die Aktie der größten italienischen Bank sackte um bis zu 8,1% ab, nachdem CEO Jean Pierre Mustier seinen Rückzug mit dem Auslaufen seines Vertrags im kommenden April angekündigt hat. Aus informierten Kreisen verlautet, dass die Bank bereits vorher mit der Suche nach einem Nachfolger begonnen und bereits mehrere Kandidaten im Visier habe. In der Führung der Bank war dem Vernehmen nach Uneinigkeit über die Strategie aufgekommen, die in einem überraschenden Boardmeeting am vergangenen Sonntag gipfelte. “Das Timing und der Rücktritt fallen zusammen mit starken M&A-Spekulationen in den Medien, die UniCredit mit dem Schicksal der im Staatsbesitz befindlichen Monte Paschi in Verbindung bringen”, schrieb Jefferies-Analyst Benjie Creelan-Sandford. Die Aktien von Banca Monte dei Paschi di Siena legten um bis zu 8,4% zu.

Neuer Credit-Suisse-Präsident

Die Credit Suisse Group AG hat Antonio Horta-Osorio als künftigen Verwaltungsratschef vorgeschlagen. Bei der Generalversammlung am 30. April sollen die Aktionäre über die Berufung des scheidenden Lloyds-Chefs abstimmen, nachdem Präsident Urs Rohner nach zwölf Jahren seine maximale Amtszeit erreicht hat. Den gebürtigen Portugiesen Horta-Osorio erwarten bei der Schweizer Bank einige Probleme wie schwaches Wachstum im Private Banking und Hedgefonds-Verluste im Asset Management.

Warmer Regen für JPMorgans Händler

JPMorgan Chase & Co will ihre Händler mit einer kräftigen Bonus-Aufstockung beglücken, während die Vergütungen für andere Angestellte eher zurückgehen dürften. Die größte Bank der USA plant eine Erhöhung der variablen Vergütungen für Mitarbeiter im Bereich Sales and Trading um 15% bis 20%, wie informierte Personen berichten. Die Überlegungen befänden sich aber noch am Anfang, hieß es. In den anderen Unternehmensbereichen werden die Boni dem Vernehmen nach niedriger ausfallen als letztes Jahr, da die Bank mit Blick auf ein unsicheres Jahr 2021 an der Kostenschraube dreht.

Ist Bitcoin das neue Gold?

Mit den jüngsten Kursanstiegen von Bitcoin ist eine Debatte entbrannt, ob die Digitalwährung als Anlageklasse in der Asset-Allokation taugt. Während institutionelle Investoren zuletzt Milliarden Dollar aus Gold abzogen, stieg die Bitcoin-Notierung am gestrigen Montag auf ein Rekordhoch. Marktteilnehmer fragen sich, ob das ein Zufall oder der Beginn einer Anlagerotation ist und Bitcoin eines Tages anstelle des Edelmetalls zum Inflationsschutz und zur Potfoliodiversifizierung dienen kann. Auch wenn die Kryptowährung äußerst volatil ist, wäre es ein Game Changer für die Diversifizierungsstrategien an der Wall Street, wenn auch nur ein kleiner Teil der Gold-Anlagen von 350 Milliarden Dollar in Bitcoins flössen. “Bitcoin etabliert sich gerate als ein glaubwürdiger Wertspeicher”, meint jedenfalls James Butterfill, Investmentstratege bei der Firma CoinShares, die Digitalwährungs-Investments anbietet. “Das ist besonders attraktiv in dieser Zeit der beispiellos lockeren Geldpolitik. Aus diesen Gründen vergleichen Investoren es natürlich mit Gold.”

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