Für diese 3 Dinge gab die Femtasy-Gründerin dieses Jahr ihr Geld aus

Nina Julie Lepique hat mit ihrem Startup Femtasy eine Plattform für Erotik-Hörspiele aufgebaut.
Nina Julie Lepique hat mit ihrem Startup Femtasy eine Plattform für Erotik-Hörspiele aufgebaut.

Frauen ermutigen, ihre Sexualität auszuleben und zu entdecken – das haben sich Startups wie Amorelie und Femtasy auf die Fahne geschrieben. Hinter dem Verkauf von luxuriösem Sexspielzeug und erotischen Hörspielen steckt eine lukrative Industrie mit enormen Wachstumspotenzial. Vor allem in den Lockdown-Monaten der Pandemie ist die Nachfrage nach Vibratoren, Massageölen, Kondomen und Co. stark gestiegen. Branchenexperten gehen davon aus, dass der Sexual-Wellness-Markt bis 2027 weltweit auf einen Wert von über 39 Milliarden US-Dollar steigen soll.

Nina Julie Lepique, Gründerin des Startups Femtasy, hat mit ihrer Firma 2018 eine Art Erotik-Spotify aufgebaut: Frauen können im Abo aus rund 1500 Porno-Hörspielen auswählen und ihre sexuellen Fantasien anregen. Im Februar 2020 sammelte sie eine siebenstellige Summe ein, unter anderem von Trivago-Gründer Rolf Schrömgens und Holger Seim von Blinkist. Lepique äußert sich im Gründerszene-Fragebogen optimistisch über das Jahr 2021: Sie beobachte, dass gerade im Bereich Female Empowerment Startups stärker wahrgenommen werden – Gründerinnen aber nach wie vor fehlen. Welche Erkenntnisse die Femtasy-Gründerin in diesem Jahr außerdem gewonnen hat, erfahrt ihr hier.

Was hast du in diesem Jahr neu über dich gelernt?

Wie sehr ich mir selbst und meinem Bauchgefühl vertrauen kann.

Die Homeoffice-Regelungen änderten sich in diesem Jahr mehrfach. Wie seid ihr damit umgegangen?

Wir haben schon seit der Gründung Teammitglieder, die 100 Prozent remote arbeiten, und sind somit an ein Hybrid-Setup gewöhnt. Deshalb passen wir uns zum Glück immer ohne große Probleme an die aktuellen Gegebenheiten an. Ich finde es aber trotzdem wichtig, für die Kolleginnen und Kollegen, die zuhause nicht gut arbeiten können oder wollen (wegen Mental Health oder aus praktischen Gründen), das Office solange und soweit es geht, offen zu halten – natürlich unter Hygiene-Regelungen.

Wie würdest du die Entwicklung der Startup-Szene im vergangenen Jahr beschreiben?

Neben den riesigen B2C-Hype-Themen rund um Gorillas, Flink und Co. habe ich in unserer Female-Empowerment-Bubble wieder viel Bewegung und Entwicklung wahrgenommen. Insbesondere die Kontroverse rund um Pinky Gloves hat in der Szene hohe Wellen geschlagen und frauenspezifischen Brands nochmal einen breiteren, neuen Bekanntheitsgrad in der Gesellschaft gegeben.

Stichwort Mental Health: Wie hältst du dich psychisch fit?

Ich gehe präventiv zum Coaching und versuche, mich regelmäßig zu bewegen. Wir haben ein kleines Laufband im Office, das unter dem Tisch steht – eine super Lösung für volle Arbeitstage! Außerdem habe ich dieses Jahr an meiner Schlafqualität gearbeitet, unter anderem mit Melatonin-CBD-Creme, mehr Dunkelheit und vor allem mehr Ruhe im Schlafzimmer.

Was hast du in diesem Jahr besonders vermisst?

Das jährliche Treffen mit unserem internationalen Freundeskreis aus Indien, Italien, der Türkei, Neuseeland und der Schweiz. Normalerweise machen wir das einmal im Jahr, aber das war tatsächlich aufgrund von Corona in 2021 nicht möglich, weil die Lage in den verschiedenen Regionen der Welt immer unterschiedlich kritisch war.

Hast du ein Hobby neu für dich entdeckt?

Ich male wieder. Das habe ich viel zu viele Jahre nicht mehr gemacht und nun hängen wieder große, abstrakte Bilder von mir in der Wohnung.

Wen hättest du dieses Jahr gern mal zum Lunch getroffen?

Sara Blakely von Spanx oder Whitney Wolfe Herd von Bumble. Beides unglaublich beeindruckende Geschichten von grandiosen Frauen!

Wofür hast du dieses Jahr das meiste Geld ausgegeben?

Für Aktien, Krypto und für eine lang geplante Reise, die (hoffentlich) nächstes Jahr stattfinden wird: Ich möchte den Kilimanjaro besteigen.

Welche Startup-News hättest du dieses Jahr gern gelesen?

„Gründerinnen-Anteil steigt sprunghaft um 50 Prozent“ – weil wir endlich mehr weibliche Gründerinnen brauchen. Dieses Jahr hat sich ja endlich mal etwas bewegt, aber der Anteil an Female Founders wächst leider sehr, sehr langsam.

Von welcher Firma hättest du in diesem Jahr Aktien gekauft, wäre sie an der Börse?

Perfeggt – natürlich noch sehr, sehr frühphasig, aber eine tolle Gründerin, die sich für ein wahnsinnig wichtiges Thema einsetzt: die Zukunft des Essens.

Welchen Trend fandest du 2021 überbewertet?

Bananenbrot backen.