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Facebook-Studie: Ist Instagram schlecht für Teenager?

Aus dieser Quelle hätte man so eine Aussage kaum vermutet: Eine Studie von Facebook fand heraus, dass Instagram negativen Einfluss auf die psychische Gesundheit von Teenagern nehmen kann.

Vier Teenager sitzen gemeinsam auf einem Sofa und gucken auf ihre Smartphones.
Schaden Social Media Plattformen wie Instagram Teenagern? (Symbolbild: Getty Images)

Das Wall Street Journal veröffentlichte die Ergebnisse der Facebook-Studie Mitte September in einem Artikel. Doch jetzt rudert das Social Media-Unternehmen zurück und behauptet, es wäre eher eine Frage der Interpretation. In einem Blogpost reagierte Facebook auf den Artikel und behauptete, dort seien wichtige Fakten ausgelassen und die Recherche so falsch dargestellt worden. Einer der Facebook-Researcher Pratiti Raychoudhury schrieb: "Zu suggerieren, dass Instagram schlecht für Teenager ist, wird einfach nicht durch die Fakten gestützt."

Verstärkt die Plattform schlechte Körperbilder?

Allerdings liest sich das in den internen Studienergebnissen, die aus Umfragen zwischen 2019 und 2021 stammen, teilweise ganz anders. In einer Präsentation aus dem Jahr 2019 heißt es: "Wir verstärken Probleme mit dem eigenen Körper bei einer von drei Teenagerinnen." Dies soll sich aber nur auf Mädchen beziehen, die bereits vor mit dem eigenen Körperbild zu kämpfen hatten, ließ Facebook jetzt wissen. 22 Prozent dieser Teenagerinnen würden sich durch Instagram sogar besser fühlen, beteuert Raychoudhury in dem Blogpost. Die Studie sei dazu gedacht, an den Schwächen der Plattform zu arbeiten, deshalb würden diese schlechten Seiten auch zu herausgehoben, um sie pro-aktiv anzugehen. Dazu gehöre zum Beispiel, dass Facebook Links zu Hilfshotlines mit Themen wie Essstörungen bereitstelle oder die Darstellung von Selbstverletzung sperre.

Kinderversion erstmal ausgesetzt

In dem Wall Street Journal Artikel wurde zudem eine Statistik zitiert, nach der sechs Prozent der US-amerikanischen und sogar 13 Prozent der britischen Teenager, die Suizid-Gedanken hatten, deren Ursprung auf Instagram zurückführten. Auch hier wiegelt Raychoudhury ab. Es seien, betrachtet man die gesamten Umfragen, lediglich knapp ein Prozent auf die dies zuträfe. Insgesamt würden die positiven Faktoren der Plattform die negativen laut Facebook deutlich übertreffen.

Für die Studie wurden insgesamt 1296 Amerikanische und 1309 Britische Instagram-Nutzer im Teenageralter befragt. Gerade erst hatte Facebook die Entwicklung einer Instagram-Kinderversion ausgesetzt, nachdem es heftige Kritik an dem Projekt gegeben hatte. Der US-Konzern wollte die Foto-App auch für Kinder zwischen zehn und zwölf nutzbar machen, bekam aber reichlich Gegenwind von Eltern und Pädagogen. Momentan ist Instagram für Kinder ab 13 Jahren offiziell freigeschaltet.

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