Falsche Schublade: Nina Hagen will kein Punk sein

Jahrzehntelang hat man Sängerin Nina Hagen (67) mit Punk in Verbindung gebracht, aber das passt ihr so gar nicht. Ganz andere Einflüsse seien für sie wichtig gewesen.

Brecht und Weill sind ihre Vorbilder

Die Berlinerin regt sich ein bisschen auf, wenn man sie als deutsche Punk-Legende bezeichnet, denn sie hat sich nach eigenen Angaben dort nie ihre Inspiration geholt. Es war eher die 'Dreigroschenoper', die sie auf ihren musikalischen Weg gebracht hat. "Ich bin kein Punk", stellte die zweifache Mutter im Gespräch mit der 'Augsburger Allgemeinen' klar. "In diese Schublade werde ich immer gesteckt, aber das ist die völlig falsche Schublade. Wenn, dann will ich in die Schublade mit Bertolt Brecht und Kurt Weill rein." Sie wird aber wohl damit leben müssen, dass sie alle Welt als deutsche Punk-Königin bezeichnet, denn sie hat sich ja nie angepasst und sich auch von den Mächtigen nichts sagen lassen. Da gibt es die legendäre Begegnung mit Angela Merkel, die sie heute allerdings bereut.

Als Nina Hagen Angela Merkel anschrie

Vor dreißig Jahren stießen die beiden Frauen bei der Talkshow 'Talk im Turm' aufeinander und Nina Hagen schrie die Politikerin im Streit über Drogenpolitik an und verließ die Sendung. "Ich bekam von ihr auf meine Fragen keine Antworten, sondern nur so einen teilnahmslosen Blick. Dann bin ich ausgeflippt und nach Hause gegangen." Im Nachhinein wäre es wohl besser gewesen, sie wäre sachlicher geblieben. Es scheint, dass das Alter der Musikerin eine gewisse Weisheit und Milde gegeben hat. Und jetzt ist sie auch noch Oma geworden. Ihr Sohn Otis ist Vater geworden. "Hurra, ich bin Großmama! Ich freue mich von ganzem Herzen über die Ankunft von unserem neuen Familienmitglied", strahlte Nina Hagen gegenüber 'Bild'. Und ihr Enkelkind kann sich über eine richtig coole Omi freuen.

Bild: Gerald Matzka/picture-alliance/Cover Images