Fast Fashion stoppen: Mode mieten, tauschen oder umweltfreundlich shoppen

Anstatt immer wieder neue Kleidung zu kaufen, kann man neue Stücke auch einfach temporär mieten. (Bild: Getty Images)
Anstatt immer wieder neue Kleidung zu kaufen, kann man neue Stücke auch einfach temporär mieten. (Bild: Getty Images)

Kleidung muss nicht direkt neu gekauft werden. Industrie wie Verbraucher finden zunehmend Wege, umweltbewusster mit Fashion umzugehen und Alternativen zu kurzlebigen Trends zu entwickeln. Eine davon: das Mieten von Outfits.

Im Schnitt kaufen die Deutschen etwa 60 neue Kleidungsstücke pro Jahr, so „Greenpeace“. Dem Statistik-Portal „Statista“ zufolge achten rund 60 Prozent der Verbraucher dabei jedoch eher auf den Preis als die Marke. Durch günstige Kleidung und kurzlebige Trends kommt es dann zur sogenannten Fast Fashion: immer größere Mengen konsumierter Kleidungsstücke binnen kurzer Zeit. Die werden schnell und billig gekauft und ebenso schnell wieder weggeworfen, sobald sie nicht mehr im Trend oder kaputt sind. Auf eine Million Tonnen jährlich beziffert das „Handelsblatt“ den Fashion-Müll. Jedoch gibt es Möglichkeiten, Kleidung ein längeres Leben zu schenken und damit der Umwelt weniger zu schaden.

Mode mieten

Eine Möglichkeit ist das Mieten von Klamotten. Was bei Hochzeitskleidung und Kostümen längst funktioniert, geht auch bei Alltagskleidung. Der Unterschied: Diese leiht man nicht für einen besonderen Tag wie etwa eine Heirat oder den Karneval, sondern tage-, wochen- oder monatsweise. Modelle gibt es im Luxussegment wie auch im niedrigpreisigeren Bereichen. So kann man etwa bei Chic by Choice luxuriöse Designer- und Abendkleider tageweise mieten. Aber auch Jeans für ein ganzes Jahr gegen eine monatliche Gebühr wie bei Mud Jeans. Oder etwa Favoriten aus dem Sortiment von Myonbelle, die mit einer monatlichen Flatrate geliehen und nach Belieben ausgetauscht werden können. Kleidung für Kinder, die ohnehin schnell aus Klamotten rauswachsen, kann man monatsweise bei Tchibo mieten. Das spart Geld und schont die Umwelt, sieht man mal vom Versand ab.

Mode tauschen

Alternativ lassen sich auch Tauschpartys veranstalten: im Freundeskreis oder darüber hinaus als Events. Hier wird man ungeliebte Kleidung los und findet neue Lieblingsstücke. Wer keine Lust auf Tauschpartys hat, der kann Aussortiertes via Online-Plattformen wie Kleiderkreisel oder Ebay Kleinanzeigen loswerden oder Gebrauchtes in Shops wie Globetrotter oder H&M zurückbringen. Der schwedische Modekonzern nimmt Getragenes gegen einen Rabattgutschein für den nächsten Einkauf zurück und recycelt – wie auch Globetrotter – einen Teil der alten Klamotten.

Umweltfreundlich shoppen

Wer auf neue Kleidung nicht verzichten will, sollte auf eine umwelt- und ressourcenfreundliche Produktion achten: also etwa auf die Bio-Baumwollsiegel GOTS oder IVN Best, aber auch auf die Label Fairtrade Certified Cotton oder Fair Wear Foundation, die eine faire Behandlung der Textilarbeiter bescheinigen sollen. Wer noch mehr für die Arbeiter tun möchte, sollte auf Trends wie den Used-Look verzichten, bei dem Jeans mit Sand bestrahlt werden und so bei den Arbeitern der Textilfabriken Lungenkrankheiten verursachen können. Den Abgenutzt-Look gibt es mit der Zeit ohnehin von ganz allein. Außerdem wichtig sind Hinweise an der Kleidung wie „bügelfrei“ oder „knitterfrei“, die für den Einsatz von Chemikalien stehen. Lieber die Finger von diesen Kleidungsstücken lassen.