Favoriten der Yahoo-Redaktion: Unsere Lieblingsfilme von Disney

Einmal im Kino und zack: Ich wollte wie Mogli sein. Ich wollte so aussehen und ich wollte so heißen. Ich wollte nicht in der norddeutschen Tiefebene – in Bremen – sondern im wilden afrikanischen Dschungel leben und ich wollte genau dort auch die gleichen Abenteuer wie Mogli erleben. Ok, die Nummer blieb auf allen Ebenen unrealistisch. Dafür mussten mir meine Eltern dann eben den Dschungel nach Hause holen. Und so kam es wie es kommen musste: Die Steiff-Tier-Versionen von Balu, Shir Khan, King Louie und Kaa belagerten fortan in den unterschiedlichsten Größen und Versionen mein Kinderbett. Übrigens bis weit über das 18. Lebensjahr hinaus. Nennen Sie das gestört, nennen Sie es völlig daneben. Ich nenn das Dschungelbuch einfach nur die beste cineastische Traumatisierung aller Zeiten. (Bild: Disney)

Es gibt zahlreiche Disney-Klassiker. Muss ich mich für den einen entscheiden, der mir als Kind am meisten Spaß gemacht hat, lande ich bei “Die tollkühne Hexe in Ihrem fliegenden Bett” mit Angela Lansbury aus dem Jahr 1971. An den Film an sich kann ich mich gar nicht mehr erinnern. Doch da gibt es noch eine siebenminütige Nebenepisode, die Millionen Kinder zum Lachen brachte: das Fußballspiel der Tiere. Eine wüste Keilerei u.a. mit einem gebisslosen Krokodil, einem tollpatschigem Flusspferd, einem dribbelnden Vogel Strauß und nach Verletzten gierenden Geiern als Rettungssanitäter. Die Sequenz wurde so beliebt, dass im Laufe der Zeit viele an einen eigenständigen Kurzfilm glaubten. In heutigen Zeiten wäre die Marketing-Maschine mit Computerspiel bis Bettwäsche angeschmissen worden. Hier reichte es verspätet 1990 nur für eine Special Edition Überraschungseier. (Bild: Disney)

Ist so verrückt nach Disney, dass selbst das iPhone Minnieohren trägt – that’s me. Verständlich also, dass die Frage nach meinem Lieblingsfilm aus dem Hause Disney mir schlaflose Nächte bereitet hat. Tatsächlich aber bin ich zu einer Entscheidung gekommen – und das heißt was. Vielleicht ist es nicht der beste Film, aber definitiv die inspirierendste und coolste Prinzessin, die Disney auf die große Leinwand gebracht hat: Merida! Sie pfeift auf die royale Etikette, Dresscode und verstaubte Traditionen. Den stärksten Prinzen heiraten? Nicht mit ihr. Wird sie in eine glamouröse Prinzessinnenrobe gesteckt, landet diese Abends in der Reparatur. Denn feine Stoffe vertragen sich nicht mit ihrer Leidenschaft Nummer 1 – dem Bogenschießen. Und dann kam der Tag, an dem ich wusste: Ich bin eine Prinzessin, ich bin wie Merida. Erstmals Pfeil und Bogen in der Hand traf ich die Mitte, mehrmals. Und ebenso trifft mich die Geschichte dieses Disneyfilms mitten ins Herz. Denn über allem, der Rebellion, dem Andersseins, steht die unglaubliche Liebe und der Zusammenhalt einer Familie. Ein weiterer Grund, warum „Merida“ in meiner Disney-Filmliste den ersten Platz einnimmt. Endlich eine Prinzessin, die nicht auf eine tragische Weise ein und sogar beide Elternteile verliert. Solch qualvolle Geschichten schreibt das echte Leben doch leider schon genug. (Bild: Disney)

Meine ersten Filmerlebnisse waren allesamt von Disney geprägt: “Die Schöne und das Biest” und “Aladdin” gehörten zu den ersten Kinofilmen, an die ich mich bewusst erinnere, die Video-Kassette (Kids: fragt eure Eltern) von “Das Dschungelbuch” gehörte zuhause zum festen Entertainment-Programm. Nette Unterhaltung, an die ich mich gerne zurückerinnere, doch endgültig wurde meine Disney-Leidenschaft nie entfacht – zu viele Songs, zu wenig emotionaler Punch. Bis mich “Der König der Löwen” genau im richtigen Alter auf genau dem richtigen Fuß erwischte. Quasi eine Zeichentrick-Version von Hamlet samt totem Vater, Identitätskrise und Machtintrigen, und das Ganze noch dazu mit Tieren! Bis dahin hatte mich kein Disney-Film emotional derart mitgezogen. Ausnahmeweise nicht trotz des Soundtracks, sondern gerade deswegen – Elton John sei Dank. Ein wenig getrübt durch die vielen albernen Momente, die mir die Sache als Zehnjährige zugegebenermaßen ein wenig mehr versüßt haben als heute, wenn ich mir den Film in regelmäßigen Abständen wieder ansehe. Doch ich würde lügen, wenn ich nicht bis heute bei jedem kleineren Hund, bei jedem Kaninchen und vielleicht sogar meiner Nichte den inneren Drang hätte, sie zu den Klängen von “The Circle of Life” hoch in die Luft zu halten. (Bild: Disney)

Clownfisch. Weißer Hai, Hammerhai. Dazu der gefleckte Adlerrochen, und der Kurzflossen-Mako. Per se ein verlockendes Meeresfrüchte-Potpourri. Eingebettet in eine so herzzerreißende Vater/Sohn-Geschichte kann das nur ein Jackpot-Film sein. Für mich als zweifacher Daddy umso mehr. Mickey Mouse (Happy B-Day, alte Schachtel) dürfte mächtig stolz auf diesen Blockbuster sein. (Bild: Disney)

Der beste Disney-Film aller Zeiten? Kommt auf den Tag an. Gestern wäre es vielleicht “Der König der Löwen” gewesen. Morgen möglicherweise “Zoomania”. Heute entscheide ich mich aber für “Toy Story”. Der erste Teil. Der, mit dem Pixar und Disney 1995 den cineastischen Siegeszug des computeranimierten Animationsfilms begründeten und uns zeigten, was Spielzeugfiguren so treiben, wenn grad keiner hinschaut. So wie Plastik-Cowboy Woody, der ungekrönte König in Andys Kinderzimmer – bis der hippe Astronaut Buzz Lightyear auftaucht und zum Lieblingsspielzeug des Jungen avanciert. Was folgt, ist ein rasantes Abenteuer voller Action und Gags. Aber auch ein Charakterstück über einen Cowboy, der mit Eifersucht und Verlustängsten zurechtkommen muss und einen Astronauten, der in eine existentielle Krise gerät, als er feststellt, dass er gar kein echter Astronaut ist. Plastikfiguren sind eben auch nur Menschen. (Bild: Disney)

Die Geschichte vom schüchternen Mäuserich Bernhard, der abenteuerlustigen weißen Maus Bianca und Orville, dem glücklosen Albatross, die gemeinsam ein gekidnapptes Waisenkind retten, ist für mich eine schöne wie auch gruselige Kindheitserinnerung. Die böse Madame Medusa aus den Teufelssümpfen war für mich der erste fiese Filmcharakter, an den ich mich erinnern kann – der jedoch zum Glück von dem cleveren Mäuseteam besiegt werden konnte. (Bild: Disney)

Die besten Sidekicks der Zeichentrick-Geschichte? Mushu, Cri-Kee, das grantige Pferd – check! Der beste Disney-Song aller Zeiten? I’ll make a man out of you – check! Braucht’s noch mehr? Nein. “Dragon! Not lizard. I don’t do that tongue thing.“ (Bild: Disney)

Meine Geschwister und ich haben jahrelang eine besondere Vorweihnachtstradition gepflegt: Irgendwann zwischen Halloween und Weihnachten wurde (mindestens einmal) “The Nightmare Before Christmas” gekuckt. Tim Burtons tragikomisches Märchen von Kürbiskönig Jack Skellington, der im Zuge einer Identitätskrise den Weihnachtsmann entführt und seinen Platz einnimmt, hat dabei bis heute nichts von seinem Reiz verloren. Die skurrilen Landschaften, in denen man auch nach dem x-ten Mal neue Details entdeckt, die quirlige Musik von Danny Elfman (der hier auch als Jacks Gesangsstimme glänzt) und natürlich die liebenswert-makabren Figuren (wir haben nie verstanden, was Jack eigentlich an der zuckrigen Weihnachtswelt findet) – “The Nightmare Before Christmas” bleibt das beste Kontrastprogramm zum Feiertagskitsch. Gerade auch, weil er dann eben doch kein Anti-Weihnachtsfilm sein will und den – auch seelisch – zerrissenen (und wieder zusammengeflickten) Bewohnern von Halloweentown nach all dem Chaos ein versöhnliches Ende zugesteht – vielleicht die wichtigste Botschaft des Filmes. (Bild: Disney)

Der Disney-Zeichentrickfilm von 1994 hat alle Zutaten, die ein guter Film braucht – und er verrührt sie auch perfekt. Löwenjunge Simba verliert seinen Vater durch eine Intrige seines verschlagenen Onkels Scar (brilliant synchronisiert von Thomas Fritsch), findet im Exil zwei ungewöhnliche Freunde und erobert seinen Thron samt Jugendliebe gerade dann zurück, als seine Familie ihn dringend braucht. Ein Klassiker voller Dramatik, garniert mit ein bisschen Witz, viel Pathos und einem überragendem Soundtrack von Hans Zimmer mit Songs von Elton John, die hervorragend ins Deutsche adaptiert wurden. (Bild: Disney)