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Fehlende Triebwerke für Starship: Elon Musk schreibt in interner E-Mail von "Katastsrophe" — und warnt vor möglicher SpaceX-Pleite

Eine Space-X-Rakete kurz vor der Laderampe in Florida in 2020.
Eine Space-X-Rakete kurz vor der Laderampe in Florida in 2020.

Vergangenen Freitag warnte Elon Musk vor einer möglichen Pleite für sein Raumfahrtunternehmen SpaceX. Das geht aus einer E-Mail hervor, die der Tesla-Milliardär am 26. November, einen Tag nach Thanksgiving, an alle Angestellten schickte. Wie der Raumfahrt-Nachrichtendienst Space Explorer berichtete, unterliege die Produktion der Raptor-Triebwerke derzeit massiver Probleme. Das geht aus der Mitteilung hervor. Die Methan-Triebwerke mit gestufter Vollstromverbrennung werden für die Fertigung des Raumschiffes Starship benötigt. Sollte die Produktionskrise nicht überwunden werden, würde dies das gesamte Unternehmen in Gefahr bringen, hieß es in der E-Mail.

Elon Musk schrieb in seiner Mitteilung am Freitag, das alte Leitungsteam habe drastische Fertigungsprobleme hinterlassen. Erst vor Kurzem hatte Will Heltsley seinen Posten als SpaceX-Chef der Abteilung Antriebstechnik niedergelegt. Es müssten nun dringend neue Raptor-Raketentriebwerke gebaut werden. Andernfalls könne Starship nicht fliegen. Das wiederum verhindere auch den Start des SpaceX-Satelliten Starlink V2.

Um den Konkurs abzuwenden, müsse man die Produktion beschleunigen

Trotz der Feiertage rief der Firmenchef am Black Friday seine Angestellten dazu auf, sich im besten Fall so schnell wie möglich zur Arbeit zu begeben: „Wenn Sie nicht gerade wichtige Familienangelegenheiten haben oder physisch nicht nach Hawthorne zurückkehren können, brauchen wir alle Hände an Deck, um uns von dem zu erholen, was offen gesagt eine Katastrophe ist.“ Auch er selbst würde das gesamte Wochenende damit verbringen, die Produktionsprobleme aus der Welt zu schaffen.

Mit einer Bewertung von 100 Milliarden US-Dollar gilt SpaceX als das zweitwertvollste Privatunternehmen weltweit. Doch bereits in der Vergangenheit stand SpaceX schon einmal kurz vor einer Pleite. Damals lag es an den steigenden Produktionszahlen von Teslas Modul 3 zwischen 2017 und 2019. Um nun einen etwaigen Konkurs abzuwenden, müsse man im kommenden Jahr mindestens zweimal pro Woche einen Starship-Flug durchführen. Mit diesem Satz beendete Elon Musk seine E-Mail. Auf Anfrage einer Stellungnahme von Insider reagierte der 50-Jährige nicht. Stattdessen verkündete er aber auf Twitter, dass das Problem derzeit behoben werde.

SpaceX legte kürzlich einen Meilenstein für die Zukunft des Weltraumtourismus

Im September startete Elon Musk den ersten, rein privaten Raumflug von SpaceX. Vier Amateur-Raumfahrer konnten dadurch ins All fliegen. Dies war ein wichtiger Schritt für die Zukunft des Weltraumtourismus. Aber auch die Pläne des SpaceX-Chefs zur Besiedelung des Mars wurden dadurch weiter angetrieben. Wie Elon Musk zuletzt ankündigte, sollen noch "weit vor" 2030 Raumschiffe des Unternehmens auf dem roten Planeten landen. Ob ein möglicher Produktionsstopp diesen ambitionierten Zielen einen Strich durch die Rechnung machen könnte, ist unklar.

Dieser Text wurde von Anika Faber aus dem Englischen übersetzt. Das Original findet ihr hier.