„Feministinnen-Look“? Umstrittenes Schmink-Video von Lena Meyer-Landrut gelöscht

Lena Meyer-Landrut bewarb eine Lidschatten-Palette namens „Feminist“ in dem Werbeclip. (Bild: Screenshot: YouTube/L’Oréal Paris Deutschland)
Lena Meyer-Landrut bewarb eine Lidschatten-Palette namens „Feminist“ in dem Werbeclip. (Bild: Screenshot: YouTube/L’Oréal Paris Deutschland)

Tausende User empörten sich über den jüngsten Werbeclip von Lena Meyer-Landrut – in dem ein Lidschatten mit dem Namen „Feminist“ verwendet wurde. Nun wurde das Schmink-Video der Kosmetikmarke L’Oréal auf YouTube gelöscht. Doch die hitzige Debatte ist damit noch lange nicht beendet.

Was hat eine bestimmte Lidschattenfarbe mit Feminismus zu tun? Reichlich wenig, befanden zahlreiche User. Umso größer war die Empörung über einen Werbeclip der Kosmetikfirma L’Oréal mit Sängerin Lena Meyer-Landrut. Denn einen derartigen Begriff als Name für ein Beauty-Produkt zu verwenden, finden sie schlichtweg unkorrekt – beides habe nichts miteinander zu tun.

Das im Juni auf dem YouTube-Channel der Marke hochgeladene, knapp fünfminütige Video, zeigt die Sängerin in einem Studio, in dem sie von einem Make-up-Artist geschminkt wird – im sogenannten „Statement-Look Feminist“. Das Ergebnis: grüner Schimmer auf Meyer-Landruts Augenlid und korrekt gebürstete Augenbrauen. Beim Zuschauer aber bleibt die Frage zurück: Was haben Lidschatten-Nuancen von Rosa über Grün bis Braun mit der Frauenbewegung zu tun?

Auf einem anderen YouTube-Kanal ist der Anfang des Clips noch zu finden:

Beworben wurden darin die drei Lidschatten-Paletten mit den Namen Optimist, Stylist – und eben Feminist. Passend dazu fragte L’Oréal in der Beschreibung des Clips „Welcher Typ seid ihr? Optimist, Stylist oder Feminist?“

Tausende User störten sich an dieser Typisierung und machten ihrem Ärger Luft. Die Frauenbewegung in Beziehung zu einem Beauty-Produkt zu setzen, finden sie komplett daneben. Mittlerweile ist der Clip gelöscht worden. Die Organisation„Pink Stinks“ ließ sich trotzdem nicht davon abhalten, die Diskussion weiterzuführen, und schrieb dazu auf Facebook.

Andere User reagierten ebenfalls empört und überlegten sich prompt neue – ebenso unpassende – Benennungen.

Unter dem noch verfügbaren Ausschnitt des Clips fragt sich eine Userin:

„Was um aller Welt hat dieses 08/15 Schminkprodukt mit Feminismus zu tun? #sellout #verblödung“

Bisher reagierten weder die Künstlerin noch der Kosmetikkonzern mit einer ausführlichen Stellungnahme auf die Kritik. Stattdessen löschte man das Video von dem L’Oréal-YouTube-Kanal. Vorher jedoch versuchte man noch, mit einer Erklärung Ruhe in die Sache zu bringen und belehrte die User, „Feminist“ sei nur der Name der Palette – mehr nicht.