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Fermentierte Lebensmittel: Übertriebener Trend oder Immun-Booster?

Durch Fermentation werden Lebensmittel wie Gemüse nicht nur haltbar gemacht, sondern angeblich auch mit wahren Superfood-Kräften versehen. Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente bleiben erhalten, während lebendige Bakterienkulturen die Darmflora und Abwehrkräfte stärken sollen. Doch was ist wirklich dran an dem hippen Food-Trend?

Fermentierte Lebensmittel sind weltweit im Trend. (Symbolbild: Getty Images)
Fermentierte Lebensmittel sind weltweit im Trend. (Symbolbild: Getty Images)

Fermentierte Lebensmittel sind ein aktueller Trend, und doch bedienen sich Menschen aus aller Welt schon seit Jahrtausenden der Methode, die Lebensmittel länger haltbar macht. Bestes Beispiel dafür ist Sauerkraut oder die koreanische Entsprechung Kimchi.

Ernährungstrend: Deshalb soll Fermentiertes sogar beim Abnehmen helfen

Der Vorteil: Lebensmittel und Nährstoffe, die ansonsten nur für einen kurzen Zeitraum im Jahresablauf verfügbar wären, können ganzjährig auf dem Ernährungsplan stehen. Und die lebenden Bakterien, die dabei zum Einsatz kommen, verleihen den Lebensmitteln nicht nur einen besonderen Geschmack, sondern machen die rohen Zutaten auch bekömmlicher, indem sie sie praktisch vorverdauen. Das soll das Essen nicht nur leckerer, sondern vor allem auch gesünder machen.

Unterschied zwischen natürlicher und industrieller Fermentation

Die natürliche oder ursprüngliche Fermentierung läuft so ab: Die Grundzutat, auf der sich diverse Mikroorganismen tummeln, wird mit Bakterien versetzt, mit den zusammen auch jede Menge Pilze oder Hefen im Essen landen. Da an verschiedenen Orten unterschiedliche Mikroorganismen zuhause sind, unterscheiden sich die regionalen Lebensmittel auch geschmacklich voneinander.

Werden Produkte wie Käse oder Joghurt industriell hergestellt, werden die Zutaten erst einmal erhitzt, was einen großen Teil der Mikroorganismen abtötet. Danach werden speziell gezüchtete Hefen und Bakterien zugesetzt, deren Wirkung genau berechnet ist.

Das versprechen sich Fermentos von der speziellen Kost

Fans von fermentierten Lebensmitteln, die am besten auf "natürlichem" Weg haltbar gemacht wurden, versprechen sich von dieser Art der Konservierung gleich mehrere Vorteile: Die natürlichen Bakterien sollen die Darmflora besiedeln und genauso stärken wie das Immunsystem, die Verdauung anregen, dazu Allergien und sogar bestimmte Krebsarten verhindern. Bei all dem gilt: Je vielfältiger die Bakterien, desto besser die Wirkung.

Das sagt die Wissenschaft

Zur Frage, wie genau und ob überhaupt sich fermentierte Lebensmittel positiv auf die Gesundheit auswirken, ist die wissenschaftliche Faktenlage aber noch ziemlich dünn. Bislang ist weder genau bekannt, wie groß die Anzahl der Bakterien ist, die sich tatsächlich im Darm ansiedeln, noch, wie diese dort wirken.

Saftkur: Darauf solltest du unbedingt achten

Allerdings gibt es ein paar wenige fermentierte Lebensmittel, für die die bisherige Forschungslage spricht. Laut der Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit bieten Rotschimmelreis und lebende Joghurtkulturen tatsächlich einen Gesundheitsvorteil. Ersteres wirkt sich positiv auf den Cholesterinspiegel aus, während lebende Joghurtkulturen Menschen mit Laktoseintoleranz die Verdauung von Laktose erleichtern.

Dazu haben verschiedene Meta-Studien bewiesen, dass probiotisch fermentierte Milch den Blutdruck senken und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken kann. Dass fermentierte Lebensmittel generell gesünder sind als andere, lässt sich daraus aber nicht ableiten.

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