„Fette Menschen können glücklich sein“: Die neue Serie „Dietland“ ist für Frauen bahnbrechend

„Dietland”, die neue Serie des TV-Senders AMC feierte am Montagabend Premiere und löste einen Sturm in den sozialen Medien aus. Tausende Menschen twitterten darüber, dass sie endlich eine Serie gefunden hätten, mit der sie sich identifizieren können. Die Hauptfigur, Plum Kettle (Joy Nash), ist eine Plus-Size-Frau, die offen zeigt, wie es ist, in einer Gesellschaft zu leben, die ihr ständig sagt, dass sie wegen ihres Aussehens nicht dazugehöre.

Die Serie, die auf Sarai Walkers gleichnamigen Debütroman von 2015 basiert, folgt Kettle, deren Job bei einer Modezeitschrift für Teenager den Hass auf ihren eigenen Körper aufrechterhält. Sie greift auch die Geschichte einer mysteriösen Terrorgruppe namens „The Jennifers“ auf, die Männer entführt und tötet, die dafür bekannt sind, Frauen zu misshandeln. „Dietland“ ist teils Mode- und Beauty-Branchen-Satire, teils Thriller, teils Krimi und teils Manifest für Body Positivity und Inklusivität.

Plus-Size-Model und Influencerin Laura Lee erzählt Yahoo Lifestyle, dass „Dietland” für ihre Kolleginnen mehr als nur eine Serie ist. „Dietland“ ist für uns alle, die wir Plus-Ladies in Hollywood sind, ein Game Changer. Man zeigt uns, wie wir sind: groß, schön und fabelhaft“, sagt sie.

Für Lyz Lupo, Gründerin der Plattform Style & Curve, die sich für ein positives Körperbild einsetzt, war „Dietland“ wie ein Blick auf ihr jüngeres Ich. „Ich ging von einer Diät zur nächsten, aß tagsüber nur mehr wenig, dann gab es wieder Zeiten von Fressanfällen und Übergeben. Ich tat all dies, weil ich dachte, dass ich nicht gut genug für die Gesellschaft bin“, erzählt sie Yahoo Lifestyle. Aber heute sieht sie die Dinge anders und sie kann sich sehr gut damit identifizieren, wie Kettle in der Serie dargestellt wird. „Ich bin definitiv die selbstbewusste Frau aus der ersten Folge, die das Weight Watchers Treffen verlässt und ruft, dass sie eine Göttin und ein Einhorn ist.“

Influencerin Manon Edwards, die sich für ein positives Körperbild einsetzt, empfindet ähnlich: „Ich bin froh, dass eine Serie wie diese mit dieser Botschaft im Fernsehen ausgestrahlt wird. Sie hilft Menschen und uns selbst [als Plus-Size-Frauen] zu verstehen, wie es ist, eine Plus-Size-Frau zu sein. Dieses Thema wurde viel zu lange ignoriert“, sagt sie. „Ich habe noch nie zuvor solch eine ehrliche Realität gesehen.“

Und Tausende User online stimmten zu.

Sogar Plus-Size-Männer gaben ihre Kommentare ab.

Obwohl 40 Prozent der Amerikaner übergewichtig sind, sind Plus-Size-Personen im Fernsehen, in Filmen und in der Modebranche unterrepräsentiert. Und wenn man einmal eine Plus-Size-Person in einer Serie sieht, dann ist die Handlung normalerweise immer die gleiche: Er/sie kämpft damit, abzunehmen und wenn das Ziel erreicht wurde, wird er/sie endlich glücklich. Zum Beispiel Kate Pearson (Chrissy Metz) in „This Is US“ und Monica Geller (Courteney Cox) in „Friends”, eine High-School-Schülerin, die als schlanke Erwachsene glücklich ist.

Die Botschaft von Plum Kettle, die lernt, wie man seine Größe unumwunden akzeptiert und die Handlung der Serie, die sich abgesehen von ihrem Gewicht auch auf andere Themen konzentriert, sind das, was bei Edwards gut ankommt, die sagt, dass sie noch nie eine solche Geschichte gesehen hat.

„Wenn [die Charaktere] abnehmen, sind sie wie ,oh mein Gott, ich liebe mich selbst, selbst jetzt, wo ich umwerfend aussehe.‘ Aber warum haben sie nicht schon vorher so gedacht? Ich habe genug von Figuren, die immer abnehmen wollen, um glücklich zu sein. Fette Menschen können glücklich sein.“

Cindy Arboleda