Flucht nach Argentinien? Notfallplan von Putin sieht Flucht nach Südamerika vor, laut eines Ex-Beraters

Wladimir Putin trifft angeblich schon Vorkehrungen für seine Zeit nach dem Krieg. - Copyright: Getty Images
Wladimir Putin trifft angeblich schon Vorkehrungen für seine Zeit nach dem Krieg. - Copyright: Getty Images

Der russische Präsident Wladimir Putin hat einen Plan, ins südamerikanische Exil zu fliehen, falls er den Krieg in der Ukraine verliert, das behauptete ein ehemaliger Berater des russischen Herrschers am Dienstag. Der Kreml habe bereits im Frühjahr mit der Arbeit an einem Ausweichplan begonnen, der inoffiziell als "Arche Noah" bezeichnet werde, schreibt Abbas Gallyamov, ein ehemaliger Redenschreiber Putins, in einem Posting auf der Messenger-Plattform Telegram.

Gallyamov berief sich bei seinen Informationen auf ungenannte Insider. Er arbeitet seit 2010 nicht mehr für Putin und lebt selbst im russischen Exil. Analysten gehen allerdings nicht davon aus, dass Putin trotz der schweren Rückschläge in der Ukraine gestürzt werden könnte. Ehemalige westliche Diplomaten und Regierungsbeamte erklärten im Oktober im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters, dass er weiterhin zu viel Macht besitze. Auch US-Beamte erklärten im Mai auf Anfrage des US-TV-Senders CNN, es bestehe keine unmittelbare Aussicht, dass Putin gestürzt werde.

Der Notfallplan sieht laut Gallyamov allerdings vor, "neue Länder zu finden, in die man gehen kann, wenn es in der Heimat völlig ungemütlich wird". Die "Entourage" des Führers schließe nicht aus, dass Putin den Krieg verlieren könne, die Macht abgeben und dringend irgendwohin evakuiert werden müsse.

Zunächst wollte Putin nach China fliehen

Gallyamov sagte auch, dass Putin zunächst einen Plan zur Evakuierung nach China in Erwägung gezogen, diesen aber später mit der Begründung verworfen habe, dass die Chancen auf eine "Kooperation" seitens der Chinesen wahrscheinlich gering seien. "Die Chinesen sind zu sehr mit sich selbst beschäftigt und verachten andere – insbesondere Verlierer – zu sehr. Hoffnung, das ist jetzt klar geworden, reicht ihnen nicht aus", schrieb er.

Argentinien und Venezuela gehörten deshalb zu den beiden Top-Optionen für Putins Flucht, erklärte Gallyamov und fügte hinzu, dass der russische Oligarch Igor Setschin gute Beziehungen zum autoritären venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro pflege. Setschin, der Putins rechte Hand ist, sei mit dem Evakuierungsplan betraut worden, so Gallyamov.

Business Insider war nicht in der Lage, diese Behauptungen unabhängig zu überprüfen. Gallyamov arbeitete zunächst von 2000 bis 2001 und dann von 2008 bis 2010 in Putins Redenschreiber-Team. Seit 2018 lebt er im Exil in Israel.

Seit dem Beginn der russischen Invasion am 24. Februar hat er sich regelmäßig zum Stand des Krieges in der Ukraine geäußert. Die Äußerungen Galjamovs fallen in eine Zeit, in der immer wieder berichtet wird, dass Moskaus Streitkräfte vermehrt Niederlagen auf dem Schlachtfeld erleiden und Gebiete an ukrainische Truppen verlieren. In einer Fernsehansprache am Mittwoch räumte Putin ein, dass es ein sehr langer Krieg werden könnte, und warnte, dass die Gefahr eines Atomkriegs zunehme.

Der Text wurde aus dem Englsichen von Tristan Filges übersetzt. Das Original lest ihr hier.