Flugverbot für Gepäck-Hack auf TikTok

Bei vielen Airlines kostet inzwischen jedes Gepäckstück extra. (Symbolbild: Getty)
Bei vielen Airlines kostet inzwischen jedes Gepäckstück extra. (Symbolbild: Getty)

Es wirkt so einfach, wie illegal. Mit einer simplen Fotobearbeitung umging ein Tiktoker die Gebühr für das zusätzliche Fluggepäck und wurde nach seinem Video prompt von der Airline verbannt.

Bei vielen Billig-Airlines gehört es mittlerweile selbstverständlich zum Prozedere. Das Ticket selbst ist günstig aber für jedes Extra muss gezahlt werden. Zu diesen Extras gehört inzwischen auch oft das Handgepäck, das man eigens dazu buchen muss. Diese Gebühr wollte der Tiktoker “robkallday” umgehen. Dafür hatte er sich einen simplen Hack ausgedacht.

Rob K. nutzt schlicht ein einfaches Foto-Bearbeitungsprogramm, um aus der “0” unter dem Punkt Handgepäck eine “1” zu machen. Auf dem Smartphone-Display ist das kaum zu erkennen und der Boarding-Pass wird bei der Kontrolle durch gewunken. Vermutlich hätte der Reise-Fuchs seinen (illegalen) Trick unbeschwert für sich selbst weiter nutzen können. Doch Rob K. entschied, den Hack mit seinen etwa 180.000 Followern auf TikTok zu teilen.

Flugverbot als Konsequenz

Frecherweise unterlegte er das Betrugs-Video auch noch mit dem beliebten TikTok-Song: “How would they know...” Im Video ist er zu hören, wie er sagt: “Niemand wird es bemerken.” Doch da hatte er wohl nicht mit der Aufmerksamkeit der Spirit Airlines Mitarbeiter gerechnet. Die waren gar nicht erfreut über sein Hack-Video und teilten ihm das in einem Brief mit. Rob K. veröffentlichte das Schreiben der Airline auf seinem TikTok-Account. Darin heißt es: “Wie Sie selbst wissen, haben Sie ein Video veröffentlicht, in dem Sie ihren Usern zeigen, wie man einen Boarding Pass manipulieren kann.” Die Airline spricht von einem “ungeheueren Fehlverhalten” und kündigt an, den Tiktoker bis auf Weiteres nicht mehr zu befördern. Er sei auf eine entsprechende Liste gesetzt worden.

Nach zwei Jahren Flugverbot könne er dann um Aufhebung der Sperre bitten, bietet Spirit Airlines an. Dann aber müsse er gute Gründe nachweisen und versprechen, sich “zukünftig gesittet zu benehmen”.

Hack als Aufklärungsarbeit

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Rob K. kommentierte zu dem Video des Sperr-Briefes, er habe den Trick selbst nie umgesetzt. Es sei ihm nur darum gegangen, nachzuweisen, wie einfach das System zu umgehen sei. Also habe er sozusagen lediglich Aufklärungsarbeit für die Airline betreiben wollen. Über die Sperre ärgerte er sich anscheinend dennoch und bezeichnete die Fluggesellschaft als “Babys”. Ob die Sperre wirklich etwas nutzt, ist eher fraglich. Denn erstens wurde das Video bisher schon fast drei Millionen mal angeschaut und hat über 150.000 Likes. Und zweitens ist es bis heute weiterhin auf seiner TikTok-Seite zu sehen.

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