Flüssiges Gold: Wie Honig entsteht und wie gesund er ist

Honig gehört mit zu den beliebtesten Brotaufstrichen in Deutschland. Außerdem wird das flüssige Gold gerne als wirkungsvolles Hausmittel bei Erkältungen und anderen Krankheiten genutzt. Hier erfährst du alles Wissenswerte rund um den Bienenhonig.

Nur rund 30 Prozent des hierzulande verkauften Honigs stammen aus Deutschland. Der Rest wird importiert, vor allem aus Mexiko, Argentinien und Rumänien.
Nur rund 30 Prozent des hierzulande verkauften Honigs stammen aus Deutschland. Der Rest wird importiert, vor allem aus Mexiko, Argentinien und Rumänien. (Bild: Getty Images)

Süß, etwas klebrig, aber auch sehr gesund: Studienergebnissen (Statista 2021) zufolge lag 2020 der durchschnittliche pro-Kopf-Verbrauch von Honig bei rund 1,06 Kilogramm. Honig gehört als Naturprodukt zu den beliebtesten Brotaufstrichen und Frühstücksprodukten in Deutschland – noch vor Nuss- und Nougatcremes. Mehr als 20 Millionen Verbraucher hierzulande greifen mindestens einmal pro Woche zu diesem süßen Brotaufstrich.

Beim Kochen und Backen, aber auch im Bereich Körperpflege und Gesundheit kommt Honig zum Einsatz. Wie gut, dass es so viele verschiedene Sorten gibt – die sich zum einen in Aussehen, Konsistenz, Geruch und Geschmack unterscheiden und zum anderen bei Inhaltsstoffen bzw. deren Zusammensetzung variieren.

Wie Honig entsteht

Grundsätzlich ist Honig ein reines, unbehandeltes Naturprodukt – und die Produktion von den wichtigsten Mitarbeiterinnen abhängig: Bienen produzieren Honig, um Nahrungsvorräte für den Winter zu haben. Was etwas gewöhnungsbedürftig klingt, ist der Entstehungsprozess: Zunächst sammeln die Bienen Blütennektar in ihrem Honigmagen, einer Art Kropf. Zurück im Bienenstock, pumpen oder würgen sie ihn wieder hoch und übergeben ihn den anderen Arbeitsbienen, die ihren Honigmagen damit füllen. Hierbei werden dem Nektar körpereigene Enzyme beigemischt, die den Honig später so wertvoll machen. Die Stockbienen lagern die Masse zunächst in offenen Waben. Hier verdunstet das noch enthaltene Wasser. Erst, wenn der Honig trocken genug ist, wird die Wabe von den Arbeitsbienen verschlossen.

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Geschüttelt oder gerührt: Nein, geschleudert!

Um den Honig aus den Waben herauszulösen, werden diese geschleudert: Dazu muss im ersten Schritt die Wachsschicht, mit der die Waben verschlossen sind, entfernt werden. Der Prozess des Schleuderns funktioniert außerdem nur, wenn der Honig ähnlich warm ist wie im Bienenstock, also etwa 35 Grad. Achtung: Der Begriff "kaltgeschleudert", der auf manchen Etiketten zu lesen ist, ist daher Unsinn – und eigentlich auch nicht erlaubt.

Die verschiedenen Sorten: Honig ist gleich Honig?

Man unterscheidet bei Honig zwischen Blütenhonig, für den die Bienen Pollen und Nektar aus Pflanzenblüten sammeln, und Wald- oder Tannenhonig; für Letzteren gewinnen die Bienen den sogenannten Honigtau aus den zuckerhaltigen Ausscheidungen von Blattläusen und anderen kleinen Insekten. Dieser Honig ist besonders dunkel und aromatisch.

Weite Rapsfelder locken mit ihren gelben Blüten  die Bienen zum Nektar sammeln an.
Weite Rapsfelder locken mit ihren gelben Blüten die Bienen zum Nektar sammeln an. (Bild: Getty Images)

Wird ein Blütenhonig als sortenrein deklariert, haben die Bienen nur von einer Pflanzensorte Nektar gesammelt, z.B. Raps oder Lindenblüten. Bienen sind "blütenstet" und fliegen gerne immer dieselbe Nektarquelle, eine sogenannte Tracht, an. Da Bienen nur wenige Kilometer fliegen, können die Imker ggfs. auch steuern, welche Art Honig produziert wird, indem sie die Bienenstöcke zu bestimmten Standorten wie etwa an den Rand von Rapsfeldern transportieren.

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Die gesündesten Honigsorten

Honig wird seit Jahrhunderten wegen seiner heilenden Wirkung geschätzt und als Hausmittel genutzt. Auch präventiv zur Stärkung des Immunsystems und seiner positiven Wirkung auf die Herzgesundheit wird Honig eingesetzt, denn Honig steckt voller gesunder Inhaltsstoffe wie Vitamin C, verschiedener B-Vitamine, Spurenelemente und Mineralien, die enthaltenen Flavonoide verfügen über eine entzündungshemmende Wirkung.

Honig enthält entzündungshemmende Enzyme, bioaktive Stoffe und Antioxidantien, die gesund sind.
Honig enthält entzündungshemmende Enzyme, bioaktive Stoffe und Antioxidantien, die gesund sind. (Bild: Getty Images)

Bei Erkrankungen der Atemwege wie Husten oder allgemein bei Erkältungen hat sich Akazien-Honig bewährt, Waldhonig ist reich an Mineralstoffen, Spurenelementen, Enzymen und ätherischen Ölen und gilt als sehr gesund – etwa bei Husten und Halsschmerzen. Manuka-Honig aus Neuseeland, eine der teuersten Sorten weltweit, enthält eine große Menge stark antibakteriell wirksames Methylglyoxal. Er hilft also gegen Entzündungen und Verletzungen, seine Wirksamkeit gegen die Erreger von Nasennebenhöhlenentzündungen ist inzwischen sogar wissenschaftlich bestätigt.

So gesund das flüssige Gold auch sein mag: Auch Honig enthält Zucker, ist für die Zähne also nicht gesund und ein Zuviel fördert – genau wie bei zu viel Zucker – die Gewichtszunahme. Außerdem gilt es zu beachten: Honig ist für Kinder unter zwölf Monaten NICHT geeignet, der Verzehr kann sogar richtig gefährlich werden: Honig enthält Clostridium-botulinum-Sporen. Diese Bakterien können im Darm eines Säuglings Gifte bilden und Giftstoffe freisetzen, die unter Umständen zu einer lebensbedrohlichen Erkrankung führen. Die Sporen können im Darm auskeimen und ein muskellähmendes Gift produzieren.

VIDEO: Gefährliche Bakterien im Honig können Babys krank machen