Werbung

Formel 1 droht Strafen-Chaos

Die Fans dürfen sich auf viel Spannung in der Formel 1 nach der Sommerpause freuen.

Allerdings sorgen die Fahrer nicht nur auf der Strecke für Unterhaltung, auch die Bilanz der Motorstrafen dürfte einigen Fans Schweißperlen auf die Stirn treiben. (DATEN: Der Rennkalender der Formel 1)

Seit einigen Jahren schon hat die Königsklasse aus Gründen der Kostenreduzierung die Anzahl der im Verlauf der Saison einsetzbaren Motorkomponenten begrenzt. Lediglich drei verschiedene Motoren, Turbolader und Einheiten der Motor-Generator-Unit-Kinetic (MUG-K) und Motor-Generator-Unit-Heat (MGU-H) dürfen verwendet werden. Die inneren und äußeren Getriebeteile sind auf vier limitiert. Am sparsamsten müssen die Teams mit der Kontrollelektronik und dem Energiespeicher umgehen. Hiervon sind nur zwei Komponente erlaubt, während das Auspuffsystem gleich achtmal getauscht werden darf.

Das Problem: Eigentlich jeder Pilot ist bei einem oder mehreren Elementen schon an der Grenze der zur Verfügung stehenden Wechsel angekommen.

Die positive Ausnahme aktuell ist Daniel Ricciardo. Der Australier ist der einzige Fahrer im Feld, der noch bei keiner Komponente das Limit erreicht hat.

Fernando Alonso ist „Strafenkönig“

Ganz anders sieht das Bild bei Fernando Alonso aus. Der Altmeister, der erst vor kurzem seinen Wechsel von Alpine zu Aston Martin in der kommenden Saison publik gemacht hat, ist schon bei sechs von neun Elementen über der erlaubten Anzahl. Namentlich sind das der Verbrennungsmotor, der Turbolader, die MGU-H und MGU-K (Teile des Energierückgewinnungssystems), der Energiespeicher und die Kontrollelektronik. Dafür ist der Spanier bei seinem Heimrennen in Barcelona und in Spielberg schon strafversetzt worden. (DATEN: Die Teamwertung der Formel 1)

Mit den beiden Ferrari-Piloten Charles Lelerc und Carlos Sainz, den AlphaTauri-Fahrern Pierre Gasly und Yuki Tsunoda, sowie Valtteri Bottas (Alfa Romeo) und Kevin Magnussen (Haas) mussten auch schon sechs andere Fahrer nach einem Wechsel in der Startaufstellung nach hinten.

Beeinflusst das Strafen-Chaos den WM-Kampf?

Strafen für Motorenwechsel könnten sogar den WM-Kampf beeinflussen. Leclerc hat schon eine Rückversetzung hinnehmen müssen und hat weitere zu befürchten. Immerhin ist der Monegasse bereits bei allen Elementen an oder über der Grenze. Sein WM-Konkurrent Max Verstappen hat mit dem Motor, dem Turbolader, den beiden Energierückgewinnungssystemen MGU-H und MGU-K sowie bei äußeren und inneren Getriebeteilen bereits das Maximum erreicht. (DATEN: Die Fahrerwertung der Formel 1)

Bei seinem Sieg beim Großen Preis von Ungarn, dem letzten Rennen vor der Sommerpause, wechselte er nach einem Leistungsverlust vor der entscheidenden Quali-Runde und dem daraus resultierenden Rang zehn die Power-Unit - die nun dritte in dieser Saison. Damit hatte der Weltmeister sein Limit - genauso wie Teamkollege Pérez, der nach einem schwachen Qualifying sogar nur auf Startplatz elf stand - bereits beim 13. von 22 Läufen erreicht. (BERICHT: Motortausch! Verstappen erreicht Limit)

Vettel und Schumacher mit unterschiedlicher Ausgangslage

Aus deutscher Sicht ist die Situation bei Mick Schumacher besonders besorgniserregend. Der Haas-Pilot kann sich lediglich beim Auspuffsystem noch Wechsel erlauben. Aktuell hat er das fünfte System im Auto, insgesamt sind über die Saison acht erlaubt. Bei allen anderen Komponenten ist er am Limit. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1)

Sebastian Vettel hingegen ist erst in drei Kategorien am Limit. Beim nächsten Tausch der MGU-K, des Energiespeichers oder der Kontrollelektronik muss er in der Startaufstellung eine Strafversetzung hinnehmen.

Alles zur Formel 1 auf SPORT1.de