Früher war ich Tesla-Fan – doch nach diesem extremen Erlebnis schwöre ich auf eine andere Marke

Michael Cusick aus Asheville, North Carolina, erzählte Business Insider, dass sein Rivian R1T nicht nur den Hurrikan Helene überlebt, sondern auch den vom Sturm betroffenen Familien geholfen habe. - Copyright: Michael Cusick
Michael Cusick aus Asheville, North Carolina, erzählte Business Insider, dass sein Rivian R1T nicht nur den Hurrikan Helene überlebt, sondern auch den vom Sturm betroffenen Familien geholfen habe. - Copyright: Michael Cusick

Michael Cusick war früher begeisterter Fahrer eines Tesla Model 3. Doch die Erfahrungen mit seinem Rivian R1T Elektro-Truck nach dem Hurrikan Helene – einem Sturm, der den Südosten der USA verwüstete, einschließlich Cusicks Heimatstadt Asheville – haben ihn nun zu einem Rivian-Anhänger gemacht.

"Ich würde sagen, dass ich konvertiert wurde und kein Tesla-Fan mehr bin", sagte Cusick, 28, in einem Interview mit BI. "Ich bin jetzt voll und ganz bei Rivian, ohne Zweifel." Cusick erzählt, dass er vor etwa zwei Jahren ein Tesla Model 3 gekauft und schnell etwa 113.000 Kilometer damit gefahren sei.

Von Tesla zu Rivian

"Ich wechselte vom Benziner zu einem Elektrischen und liebte es – oh mein Gott", sagte er. "Keine Gänge, nur sofortiges Drehmoment." Als jemand, der die Natur liebt und oft Offroad fährt, entschied sich Cusick im Juni zum Wechsel auf einem Rivian R1T.

Cusick's Rivian im Pisgah National Forest in North Carolina Anfang des Jahres. - Copyright: Michael Cusick
Cusick's Rivian im Pisgah National Forest in North Carolina Anfang des Jahres. - Copyright: Michael Cusick

Er habe mehrere Optionen in Betracht gezogen, darunter den Tesla Cybertruck und die elektronische Variante des Chevy Silverado. Sie waren jedoch zu der Zeit nicht verfügbar oder lagen außerhalb seiner Preisvorstellung. Cusick sagt, er habe schließlich etwa 87.000 US-Dollar (etwa 79.000 Euro) für einen Rivian R1T, Baujahr 2023, bezahlt.

An dem mittelgroßen Pick-up gefiel ihm, dass man damit selbst engeren Wege hinunterfahren kann, und er durc die Luftfederung etwa einen Meter Bodenfreiheit bietet.

Hurrikan Helene trifft Asheville

Ende September kam Hurrikan Helene und arbeitete sich bis nach Asheville vor – eine Stadt mit etwa 95.000 Einwohnern. Cusick sagte, dass Asheville bis zum 26. September ein paar Tage Regen und "ein bisschen Überschwemmung" erlebt habe, aber alles lief wie gewohnt. Er beschloss, in der Stadt etwas trinken zu gehen, und ließ seinen Rivian an der Tunnel Road am Swannanoa River stehen.

In dieser Nacht fuhr ihn ein Freund nach Hause. Am nächsten Morgen überschwemmte Hurrikan Helene die gesamte Stadt Asheville und legte vorübergehend den Mobilfunkdienst lahm. Gouverneur Roy Cooper erklärte später, dass in Buncombe County, wo Asheville liegt, mindestens 72 Menschen getötet worden seien, so die der Nachrichtenagentur Associated Press.

Der Rivian war verschwunden

"Wo ich wohne, war alles überflutet", sagte Cusick. "Ich konnte nicht einmal raus, wenn ich wollte, geschweige denn jemanden anrufen, der mich zu meinem Fahrzeug bringt."

Cusick sagte, dass die Fluten erst am 28. September zurückgingen und es ihm gelang, einen Handyempfang zu finden. Als sein Freund ihn zurück zur Tunnel Road fuhr, wo sein Rivian geparkt war, stellte Cusick fest, dass sein Auto fehlte.

"Es war nicht dort, wo ich es geparkt hatte, und ich begann, in Panik zu geraten", sagte er. "Ich dachte: 'Oh, es ist weg. Es ist weg. Es ist einfach weg."

Elektrofahrzeuge wie der Rivian sind mit Trackern ausgestattet, die es den Fahrern ermöglichen, den Standort ihrer Fahrzeuge zu finden. Cusick sagte, dass die Rivian-App weiterhin anzeigte, dass sein Auto dort war, wo er es gelassen hatte.

 Cusicks Rivian am 30. September, nur zwei Tage nachdem der Sturm seinen Truck weggefegt hatte. - Copyright: Michael Cusick
Cusicks Rivian am 30. September, nur zwei Tage nachdem der Sturm seinen Truck weggefegt hatte. - Copyright: Michael Cusick

Das Fahrzeug blieb trocken

Da bemerkten Cusick und sein Freund unter einer Überführung einen "Schlammklumpen", 15 bis 45 Meter von der Stelle entfernt, an der der Rivian ursprünglich geparkt war.

Schlamm und Schlick aus dem Swannanoa River, so Cusick, hatten seinen Truck verschlungen. Kurzzeitig überkam ihn Erleichterung, aber er sei sofort davon ausgegangen, dass sein Auto ein Totalschaden sei.

Doch als Cusick auf das Fahrzeug zuging, brach der Türgriff, der wie bei einem Tesla bündig in die Türverkleidung eingelassen ist, heraus. Im Inneren sei es "völlig trocken" gewesen, sagte Cusick. Er konnte einsteigen und seinen Truck starten. "Ich habe wahrscheinlich mehr Fragen als alle anderen", sagte er.

Ein Rivian-Sprecher sagte der Elektroauto-Plattform "Inside EVs", die bereits über Cusicks Fahrzeug berichtet hatten, dass die Rivian-Batteriepacks versiegelt seien, um sie vor Hochwasser zu schützen. Auf die Anfrage von BI reagierte Rivian nicht.

"Im Rahmen unserer umfangreichen Batterietests führen wir auch Salzsprühnebeltests durch, um zu beweisen, dass unsere Korrosionsschutzmaßnahmen während der gesamten Lebensdauer unserer Akkus robust sind. Auch hier bieten unsere Isolationsüberwachungsfunktionen in unseren elektrischen und elektronischen Systemen eine angemessene Erkennung", erklärte der Sprecher "Inside EVs".

Das Innere von Cusicks Rivian sei während des Hurrikans Helene trocken geblieben, erklärte er BI. - Copyright: Michael Cusick
Das Innere von Cusicks Rivian sei während des Hurrikans Helene trocken geblieben, erklärte er BI. - Copyright: Michael Cusick

Freiwilligenarbeit nach dem Sturm

Cusick war zwar dankbar, dass sein Truck noch einsatzfähig war, doch die Szenen der Verwüstung, die er in seiner Stadt miterlebte, inspirierten ihn dazu, sich ehrenamtlich zu engagieren. Cusick stieß auf ein Verteilungszentrum, das von der gemeinnützigen Organisation Crisis Response International eingerichtet worden war.

Er fragte, wie er helfen kann. "Sie sagten, sie bräuchten einen Generator", erinnert sich Cusick. "Und ich sagte: 'Hey, ich habe einen. Sie sind in meinem Auto eingebaut.'" Cusick sagte, dass sein Generator zum Betrieb eines Essenswagens beigetragen habe, der Anwohner mit warmen Mahlzeiten versorgte.

Am 29. September wurde er interviewt – und bereits Anfang Oktober ging Cusicks Erfahrung viral. Rivian habe sich schnell mit ihm in Verbindung gesetzt, sagte er. Cusick sagte, Rivian habe ihm am Montag in Asheville einen Leihwagen zur Verfügung gestellt, während sein Fahrzeug einer Inspektion und möglichen Reparaturen unterzogen werde.

Rivian lieferte Cusick am 7. Oktober einen Leih-R1T. - Copyright: Michael Cusick
Rivian lieferte Cusick am 7. Oktober einen Leih-R1T. - Copyright: Michael Cusick

Loyaler Rivian-Kunde

Cusick sagte, dass die Erfahrung ihn zu einem loyalen Rivian-Kunden gemacht habe. "Ich denke, das spricht Bände über den Charakter der Führung bei Rivian", sagte er. "Sie nahmen mir die Worte aus dem Mund. Ich konnte nicht einmal sprechen."

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