Der Fragebogen aus der Hölle. Diesmal dabei: die Elevator Boys

Die Elevator Boys in ihrer natürlichen Umgebung: dem Fahrstuhl.

Die Elevator Boys in ihrer natürlichen Umgebung: dem Fahrstuhl.

Esquire Magazin, Ludwig Haslberger

2021 sind die Elevator Boysdurch Memes mit Fahrstuhlszenen auf TikTok bekannt und zu Internetstars geworden. Nun haben Julien, Luis, Jacob, Tim und Bene die nächste Etage erreicht und avancieren zur ernst zu nehmenden Boy Band. Nicht ganz so ernst zu verstehen ist indes unser Fragebogen aus der Hölle.

Dumm, frech, provozierend – der Fragebogen aus der Hölle stellt die Elevator Boys aus Berlin im Interview vor eine harte Probe

Aber die Elevator Boys, das kann man nicht anders sagen, haben sich wacker geschlagen – und sind selbst den beknacktesten Fragen versiert, mit einem Lächeln und viel Schlagfertigkeit begegnet.

Esquire: Ihr seid als Elevator Boys durch eure Fahrstuhl-Videos bekannt geworden. Welches ist euer Lieblingsstockwerk?

Tim: Die fünf, oder? Wir wohnen ja im fünften Stock.

Jacob: Wir wollen aber immer höher, schneller und weiter hinaus, deswegen: Eher ganz oben. Rooftop.

Ins Holländische würde man Elevator Boys mit Liftjongens übersetzen, was deutlich cooler klingt als Elevator Boys. Wie wäre es mit einer Namensänderung?

Julien: Da müssen wir durchaus mal drüber nachdenken. Wenn wir in London waren, wurden wir auch schon mal die Lift Lads genannt. Das ist auch stark.

Bene: In Österreich waren wie die Liftler. Ebenfalls cool.

Würdet ihr, wenn ihr irgendwann eine Rentnerband werdet, den Namen Treppenlift Boys in Betracht ziehen?

Bene: Eher Rollator Boys. Das hat mehr Drive.

In Boybands wie der euren sprechen die einzelnen Mitglieder ja traditionell alle andere Zielgruppen an. Nun habt ihr aber noch niemanden für die alten. Welche Voraussetzungen müsste ich mitbringen, um ein Elevator Boy zu werden?

Tim: Haare.

Welche Vorurteile über euch mögt ihr am liebsten?

Jacob: Dass wir nichts im Kopf haben.

Alle anderen: Häh…das mögen wir überhaupt nicht!

Jacob: Aber das birgt doch auch Vorteile, weil wir dadurch unterschätzt werden.

Alle anderen: Na gut, okay.

Im Juli ist eure neue EP Scared To Love erschienen. Warum habt ihr die nicht konsequenterweise Fahrstuhlmusik genannt?

Bene: Das kommt bestimmt noch.

Julien: Fahrstuhlmusik ist Zukunftsmusik.

Die Elevator Boys und ihr Video zum Song Parachute

Elevator BoysYouTube

Euer Song Runaway fängt an mit „Ha, ha, ha, haa Ha, ha, haa Ha, ha, ha, haa.“ Wie seid ihr darauf gekommen?

Jacob: Da haben wir die Hater ausgelacht.

Bene: Ich hab Julien einfach zum Lachen gebracht, als er Top Lines gemacht hat – fertig war der Superhit.

Welche satanische Botschaft versteckt sich da drin?

Jacob: Dass wir auf Schmerzen stehen. Ha, ha, ha, haa.

Der Song Insecure wiederum beginnt nach kurzem Intro mit dem Wort „Fuck“. Was haben eure Eltern gesagt, also sie das zum ersten Mal gehört haben?

Tim: Fuck.

Was war die peinlichste Situation, die ihr je selbst verursacht habt?

Bene: Da musst du Luis fragen.

Luis: Aufzugvideos.

Tim: Vor ein paar Jahren haben wir aber auch mal in einem großen Supermarkt gedreht und dafür eine Viertelstunde lang einen Aufzug blockiert. Das Personal hat daraufhin die Polizei gerufen…

Bene: …und wir sind schnell abgehauen!

Was denkt ihr, wie viele Kilometer ihr im Fahrstuhl mittlerweile schon zurückgelegt habt?

Alle: Auf jeden Fall einen Marathon.

Ärzt*innen raten Menschen stets, lieber die Treppe zu nehmen als Fahrstuhl zu fahren. Wie geht ihr mit dem Umstand um, eurer Vorbildfunktion nicht gerecht geworden zu sein und vermutlich dafür zu sorgen, dass Millionen von Jugendlichen nun weniger Treppen steigen?

Luis: In unseren Fahrstuhl zuhause passen tatsächlich nur drei Leute rein, daher müssen zwei von uns immer die Treppe nehmen.

Luis, du hast mal gesagt, dass ihr nicht in jedem eurer Videos gut aussehen könnt. Wieso nicht?

Luis: Sobald man nah genug rangeht, sieht man halt the ugly truth. Deswegen nutzen wir für unsere Videos immer den Cheerleader-Effekt. Das hilft.

Für eure Videos habt ihr auch schon mal die Hosen runtergelassen. Wie reagiert ihr, wenn einer beim anderen einen Pipifleck auf der Unterhose entdeckt?

Bene: Das passiert täglich.

Julien: Aber wir sind wie Brüder, das ist…

Jacob: …gern gesehen.

Ihr habt jetzt bereits einige Songs draußen, aber in keinem kam bis jetzt das Wort „Schubidubi“ vor. Wie kann das sein?

Bene: Für dich schreiben wir uns das mal in die Notizen.

Tim: Wir haben da schon was in der Pipeline. Da kriegst du dann auch Songwriting Credits.

Wenn ihr einen Wunsch frei hättet, der mit Artischocken zu tun hat, was würdet ihr euch wünschen?

Tim: Pizza.

Julien: Großen Abstand.

Bene: Aioli-Dip.

Wenn ihr ein neues Wort erfinden dürftet, welches wäre das und was würde es bedeuten?

Alle: Schubidu!

Das ist aber doch nicht neu!

Luis: Dann POVen. Das gehört in den Duden. Das, was wir früher in den Fahrstühlen gemacht haben: Dass man hochguckt und dann „unangenehm angegeilt“ in die Kamera kuckt, wie Klaas Heufer-Umlauf es mal beschrieben hat, das nennt man ja den Point Of View, also den POV. Und wir haben ein Verb daraus gemacht: POVen.

Der Song Insecure von den Elevator Boys

Elevator BoysYouTube

Es gibt einen legendären Horrorfilm aus dem Jahr 1983 namens Fahrstuhl des Grauens. Der ist 41 Jahre alt und die Quersumme von 41 ist 5. Ihr, die Elevator Boys, seid 5 Leute – das kann ja kein Zufall sein. Was sagt euch das?

Bene (mit tiefer Stimme): Das ist kein Zufall.

Tim: Jetzt ist die Katze aus dem Sack: Es steht bald ein großes Filmprojekt an.

Jacob: Die haben uns als Cast für das Remake bereits angefragt…

Tim: …haben wir aber abgelehnt.

Wenn ihr auf der Suche nach einem neuen Mitbewohner wäret, womit könnte ich bei euch Eindruck schinden, um bei euch einziehen zu können?

Tim: Mit unermüdlicher Putzkraft.

Bene: Wär schon cool, wenn du dich dann mal um den Abwasch kümmerst…

Jacob: …und alles wegräumst, was liegen bleibt.

Julien: Und jede Menge Coke Zero mitbringst.

Luis: Der eine oder andere Skill beim Fifa zocken könnte auch helfen.

Julien: Aber darfst nicht zu gut sein. Wir wollen schließlich gewinnen.